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Kolumne

Immer wieder Sonntags 113

Eine aufregende Woche neigt sich dem Ende. Diese Woche stand einiges an. Ich durfte viel lernen und erkennen, konnte zu mir stehen, wurde bitter enttäuscht aber letzten Endes auch bestätigt. Angefangen hat die Woche mit einem stinknormalen Montag.

Nach meiner krankheitsbedingten Auszeit bin ich ziemlich schnell wieder im Alltag angekommen. Für einen Montag war mein Montag sehr unspektakulär und ruhig. Abends war ich, wie momentan häufiger, noch mit meiner Freundin draußen zum Quatschen.

Dienstag war ich erst arbeiten und danach bei einem wichtigen Termin, von dem ich Euch schon bald mehr erzählen werde, weil er a) für mein Selbstwertgefühl unwahrscheinlich wichtig war und b) sicher auch für Euch wegweisend sein kann. Ich freu mich schon darauf und bereite den Artikel gerade vor. Bis dahin gibt es Geheimniskrämerei ;-)

Mittwoch habe ich zu mir gestanden. Ich hatte mir fest vorgenommen, nicht mehr zu lügen, irgendwas runter zu schlucken, definitiv zu mir zu stehen und absolut nicht mehr zu dulden, dass das ignorante Verhalten eines anderen Menschen mein Privatleben bestimmt.  Deshalb habe ich statt „Ja, klar.“ ein „Nein, das sehe ich ehrlich gesagt nicht ein.“ gesagt. Weil ich mir wichtiger sein sollte und gerade lerne, das durch zu setzen. Für Marius oder meine beste Freundin ist sowas total normal. Zu sich stehen, straight sein und so. Für mich ist das im Alltag ein riesen Ding, ich hab danach zitternd zu Hause gesessen, geheult und ein schlechtes Gewissen gehabt. Weil es für mich so scheiße ungewohnt ist.

Obwohl ich weiß, dass es richtig war und auch weiß, wann ich Fehler mache und mir diese eingestehen kann. Die Sachen, die richtig sind, fallen mir deutlich schwerer zu akzeptieren, als Situationen, in denen ich einen Fehler gemacht habe. Für’s Leben lernen, sich selbst zu reflektieren, aber vor allem zu sich zu stehen, ist wirklich nicht immer leicht. Ich bewundere die, die das können.

Donnerstag war ein Scheiß Tag, den ich damit verbracht habe, zu Hause vor Wut und Enttäuschung zu heulen. Marius und meine Lieblingsfreunde haben mich aber zügig aufgebaut, so dass ich Abends meinen zweiten Gefährtinnen-Kurs genießen, Kraft tanken und den Alltag vergessen konnte. In dem Kurs ging es dieses Mal um Nähe und Distanz, hierfür gab es unterschiedliche Übungen. Eine hat mir besonders weiter geholfen.

Jeweils zu zweit saßen wir Rücken an Rücken in Kontakt und haben uns geräkelt und geschubbert. Der aktive Part im Duo sollte irgendwann „Stopp“ sagen, woraufhin man außer Kontakt ging und dann mit der Zeit wieder von vorne startete. Mir fiel das „Stopp!“ sagen nicht schwer, war eher wie eine Befreiung. Aber die umgekehrte Situation führte bei mir sofort zu Unsicherheit. Ich habe mich nicht mehr getraut, richtig in „Rücken-Kontakt“ zu gehen und meine Partnerin sagte mir, dass man das extrem spüren konnte. Mein Verhalten hat Ihr Verhalten dann auch direkt beeinflusst, in dem sie nur ganz leiste „Stopp!“ sagte, weil sie ihrerseits Angst hatte, mich zu verletzen.

Ich find es krass, was solche Übungen ans Tageslicht befördern. Ich weiß mittlerweile um mein Problem, in Sachen Selbstunsicherheit (>>hier<< wird das toll beschrieben!), aber solche Übungen zeigen mir das nochmal ganz extrem. Und das aller beste: Sie helfen! Weil ich es nicht nur erkenne, sondern am eigenen Leib spüre und üben kann. Die ersten „Stopps“ waren noch seltsam, aber mit der Zeit wurde es besser. Ich konnte spüren, was sich verändert und das ist SO wichtig. Mir ist Donnerstag einiges bewusst geworden und das tat echt gut.

Freitag war ein relativ ruhiger Tag. Gestern waren wir mal wieder in den Rieselfeldern. Dieses Mal gab es vor allem Schaumzikaden-Nester und Gänse Küken zu begutachten.

Danach waren wir in Münster einkaufen und haben Marius Oma besucht. Abends haben wir noch nen Film geschaut, sind dann aber doch relativ schnell eingepennt. Heute steht nicht mehr viel auf dem Programm. Ich muss nachher noch Fotos für eine Kooperation machen, ein paar Angebote schreiben, die blöde Umsatzsteuervoranmeldung machen und hab danach hoffentlich noch was Muße & Zeit zum Malen.

|Gehört| den „deutschen Hitmix“ in den sich alle verliebt haben :-)
|Gesehen| Schaumzikaden
|Getan| gearbeitet, gelernt, gewachsen, gelesen, gelacht, geweint, geärgert, noch mehr gelernt, geredet, gekocht
|Gegessen| unregelmäßig. Momentan hab ich so viel seelischen Stress, dass wir irgendwie etwas aus dem Gleichgewicht geraten sind, was das Essen anbelangt. Ich hoffe die Wogen glätten sich zügig und ich komme etwas zur Ruhe
|Gedacht| OMMMMMMMMMMM 
|Gefreut|  über eine Auszeit in den Rieselfeldern, Wertschätzung am Dienstag und Erkenntnisse am Donnerstag, außerdem über Marius, der hinter mir steht, mich aufbaut und weiß, wie der Hase läuft
|Gelesen| das neue Buch von Kerstin Werner „Hab Mut zur Lebensfreude
|Geärgert| genug.
|Gekauft|nur den Liquid Smoke*
|Geliebt| echte Wertschätzung, gute Gespräche, anderen helfen zu können
|Geschrieben| über meine neuen Schuhe und warum Schuhe oft nicht vegan sind

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