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Kolumne

Immer wieder Sonntags 116

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Ich habe ein Experiment gewagt und für alle, die Lust darauf haben, gibt es die aktuelle „Immer wieder Sonntags“ Ausgabe zum Anhören :-)

Immer wieder Sonntags anhören

Immer wieder Sonntags Frühstücken. Ich glaube, das ist die einzige „Tradition“, die mir richtig heilig ist. Mich erinnert das an meine Großeltern, an meine unbeschwerte Kindheit. Jeden Sonntag ist Opa im Schlafanzug zur Bäckerei gefahren und hat Brötchen gekauft. Oma hat währenddessen den Tisch gedeckt und Eier gekocht. Neben Kochschinken und Kakao gab es immer eine Brötchenhälfte, die mit Quark und Stachelbeermarmelade beschmiert war. Und Opa hat darauf bestanden, dass wir uns vor dem Essen die Hände reichen und „Piep piep piep wir haben uns alle lieb“ sagen. Die beiden haben sich dann ein Küsschen gegeben und wir haben gegessen.

Ich liebe solche Erinnerungen. Dieses Gefühl von Wärme, Geborgenheit und „alles ist gut“. Marius und ich haben es genau so übernommen. Nichts geht über unser Frühstück am Sonntag. Am liebsten auf dem Balkon. Etwas, das ich unendlich genießen kann. Die Vögel fliegen am Balkon vorbei, Kimba und Bongo sitzen oder liegen in ihren Blumentöpfen. Alle sind für den Moment glücklich.


Ein Gefühl von Geborgenheit habe ich auch im Gefährtinnen Workshop erlebt. Wer mir bei Instagram auf Frau_Achtsamkeit folgt, der kann sich näheres dazu in den Highlights ansehen. Ich hab da ziemlich ausführlich über meine Liebe zum Workshop gequatscht am Freitag und es in den Highlights abgespeichert. Die Kurzfassung lautet: das Experiment am Donnerstag hat mich total energetisiert, beflügelt und fröhlich gemacht. Jede Frau wurde von zwei Frauen mind. 10 Minuten lang, auf dem Boden liegend, durchgeschüttelt. Klingt seltsam, aber diese „Übung“ ist so unfassbar loslösend und entspannend. Toll! Am Ende lag ich mit meiner Gruppe Arm in Arm auf dem Boden und hab mich so geborgen gefühlt, wie schon lang nicht mehr, außerhalb von Marius Armen :-)

Besonders freue ich mich allerdings auf die dynamische Kali Meditation. Benannt nach der Göttin der Zerstörung „Kali„, geht es darum alten und vorherrschenden Strukturen (in Form von z.B. Wut) Raum zu geben und sie später zu „zerstören“, in dem wir die Gefühle bewusst ausleben und umarmen. Die dynamische Meditation war das, was mich damals an Meditationen im Allgemeinen total fasziniert hat, für die ich aber bisher nie den Mut hatte.

Die Meditation besteht meist aus vier Phasen, die aus aktivem Atmen, Ausdruck (in Form von Schreien, Weinen, Hysterie, Wut, Lachen …), sanften Bewegungen und Stille bestehen. Ich habe einige Videos bei YouTube dazu gesehen und war einfach immer fasziniert. Fasziniert, weil man im Alltag sooo viel runterschluckt, so viel irgendwo tief unten vergräbt. Wut, Trauer, Enttäuschungen, Zweifel, Sehnsüchte aber auch Liebe.

Wir erlauben uns oft nicht, das raus zu lassen, was vielleicht gesellschaftlich nicht so angesehen ist. Was seltsam wirkt, sich nicht schickt, was weh tun könnte, Spuren hinterlässt. Kennt Ihr das Gefühl, einfach mal wirklich los lassen zu können? So richtig? Einfach mal alles raus schreien und raus schütteln? Ich schon. Ganz oft ist mir danach, aber ich mache es nicht, weil ich Angst vor den Reaktionen anderer habe. Angst, dass mich jemand sieht. Dass jemand denkt, ich bin bescheuert. Angst vor meinen Gefühlen und vor mir selbst. Aber auch Angst davor anderen zu zeigen, was da vielleicht im verborgenen Kämmerlein raus will.

Mit der Kali Meditation gibt man dem Raum. In einem geschützten Raum. Und wo wäre ich geschützter für ein solches Vorhaben, als in einer Gruppe gleich gesinnter, die mich auf eine ganz andere Art und Weise und unter gänzlich anderen Umständen kennen gelernt haben. Wir Frauen sind gemeinsam in diesem Raum, um uns neu zu entdecken, neue Erfahrungen zu machen, uns zu entspannen, um los zu lassen und Experimente zu zu lassen, die wir im Alltag vielleicht scheuen. Als Magdalena sagte, dass in unserer Gruppe so viel verstecke/unterdrückte Wut herrscht und sie die Kali Meditation mit uns machen will, hab ich innerlich „YES YES YES YES YEEES!“ geschrien :-D Wenn es so weit ist, berichte ich Euch natürlich davon, wie es nun wirklich war. Ich bin vor allem gespannt, ob ich wirklich los lassen will und werde.

Schaut Euch das Video mal an:

Ich weiß, dass ganz viele von Euch jetzt denken: was für Freaks! Was für Irre! Und ich find das so schade. Weil es einfach nichts damit zu tun hat. Das alles sind Leute, die sich bewusst dazu entschieden haben, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Die kontrolliert „ausflippen“, um im Alltag den Kopf wieder frei(er) zu haben, um endlich mal los zu lassen. Ich find es ist ähnlich, wie mit dem Lachyoga.

Erst finden es alle dämlich, letzten Endes muss aber jeder lachen und empfindet es als loslösend. Nach dem Lachyoga sind alle tiefenentspannt und glücklich. Fanden es vorher aber albern und unnötig. Manchmal sagen sie sogar nach dem Lachyoga, dass sie es nie wieder machen würden, obwohl es ihnen gut tat. Zu 90% ist diese Form der Ablehnung keine echte Ablehnung, sondern Angst. Da ist so viel Angst in uns vor Ablehnung. Echt wahr. Ich freue mich, dass ich diese Angst immer mehr ablegen kann und langsam selber ernst nehme. Und auch, dass ich zu Workshops wie die bei Magdalena oder Lexa stehen kann. Früher war es mir oft unangenehm, ich musste mir viele dämliche Sprüche dazu anhören. Heute finden es eigentlich alle interessant. Blöde Sprüche gibt es immer noch, aber deutlich seltener und eigentlich nur noch von Leuten, die nichts darüber wissen.


Diese Woche hab ich mein erstes Social Media „Coaching“ vor Ort gegeben. Ich war in Remscheid bei einer Kundin, die Hilfe brauchte und es war ne echt tolle Erfahrung. Menschen anzuleiten und ihnen zu helfen, lag mir schon immer. In der Schule hab ich die tollsten Referate gehalten, begleitet von einem „Sandra, Sie müssen Lehrerin werden“ meiner Lehrer. Als Prophylaxehelferin habe ich jeden Tag von acht bis achtzehn Uhr meinen Patienten erklärt, wie man die Zähne richtig pflegt und was sie ernährungstechnisch tun können. Auch das habe ich geliebt, obwohl der Job an und für sich gar nichts für mich war. Heute gebe ich Euch vieles mit auf den Weg über die Blogs und meinen Kunden durch Coachings. Das ist irgendwie eine meiner Welten und macht wirklich großen Spaß.


Mittwoch ist leider unser Auto kaputt gegangen. Der Mercedes muss ja eh bald diese Welt verlassen, aber nu springt der Meriva alias „wilde Hilde“ nicht mehr an -.- Klingt, als sei der Anlasser kaputt. Ich hoffe, dass es wirklich nur das ist.

Gestern haben wir uns, nach dem Einkaufen, mit der Steuer beschäftigt und waren Abends bei meinem Bruder und seiner Freundin zum Grillen. Die haben ne wunderherrliche Dachterasse und da saßen wir bis nachts und haben gequatscht. Das tat richtig gut. Heute müssen wir noch arbeiten, ein paar Sachen für Amazon packen, neue Bücher bestellen und eigentlich wollen wir auch noch ne Runde raus. Mal schauen wie wir das alles schaffen! :-)

Aphorismus der Woche:

„Man muss den Dingen
die eigene, stille
ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt
und durch nichts gedrängt
oder beschleunigt werden kann,
alles ist austragen – und
dann gebären…

Reifen wie der Baum,
der seine Säfte nicht drängt
und getrost in den Stürmen des Frühlings steht,
ohne Angst,
dass dahinter kein Sommer
kommen könnte.

Er kommt doch!

Aber er kommt nur zu den Geduldigen,
die da sind, als ob die Ewigkeit
vor ihnen läge,
so sorglos, still und weit…

Man muss Geduld haben

Mit dem Ungelösten im Herzen,
und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache
geschrieben sind.

Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antworten hinein.“

Rilke

|Gesehen| Schwalben, Spechte, Meisen, Raben, Tauben, Amseln, Elstern, Eichelhäher, Gimpel, Rotkehlchen und Buchfinken – ich kann mich an den Vögeln momentan echt nicht satt freuen, sehen und hören.
|Gelesen|  „Endlich Abschalten“
|Gehört| Deva Premal and Miten: Calma e Tranquilidade – das Lied hat mich beim Gefährtinnen Seminar am Donnerstag total berührt. Hör es seit dem rauf und runter und mag auch die Übersetzung: Dieses innere Schweigen ist die Türöffnung- und Liebe zu lieben, ist die Tür dazu. Ewigkeit und Ruhe.
Darin sind wir eins mit allen(m). Stille und Ruhe sind Schlüssel, die diese Türen öffnen.
|Getan| An meiner Zukunft gepfeilt, andere Menschen „gecoacht“ in Sachen Social Media, viel nachgedacht, viel erkannt, viel geredet
|Gegessen| siehe „Was essen wir heute
|Gedacht| Genau so.
|Gefreut| über das Weiterkommen, Erfolge, schöne Gespräche mit meinem Bruder und seiner Freundin, Spaziergänge mit Marius und ein gelungenes Coaching
|Geärgert| über eine nicht mehr anspringen wollende „wilde Hilde“ – muss wohl nächste Woche abgeschleppt werden. Ihr dürft gern die Daumen drücken, dass es „nur der Anlasser“ ist.
|Gewünscht| dass ich los lassen kann und die Knoten platzen
|Gekauft| zwei höhenverstellbare Schreibtische (zeig ich Euch bald bestimmt, kommen aber erst in rund einem Monat), das Buch „Weit Blick – Einsichten auf dem Weg über die Alpen„*
|Geliebt|den Workshop am Donnerstag, das aufkommende Gefühl von Authentizität und „das ist alles richtig so.“
|Geschrieben| über mineralischen Sonnenschutz ohne Nanonpartikel und natürlich „Was essen wir heute“ für die nächste Woche
|Geplant| Dienstag fahren wir mit einer Freundin nach Enschede, ansonsten ist die Woche relativ ungeplant. In zwei Wochen hat Marius Urlaub, vielleicht fahren wir da noch spontan weg.

2 Antworten auf „Immer wieder Sonntags 116“

Oh, die Kali Meditation hört sich interessant an. Klingt nach einer guten Methode mal negative Dinge „abzuschütteln“ anstatt diese hinzunehmen und zu unterdrücken.
Ich muss mich dazu echt mal weiter informieren. ?
Danke, für diesen Anstoß. ✌️?☀️

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