Ähnlich wie schon die letzte Woche, ging es auch in dieser Woche hauptsächlich ums Arbeiten und Umstrukturieren. Wie schon letzte Woche angekündigt, habe ich einen Etsy Shop veröffentlicht, in dem ganz viel handgemachter Designer Schmuck aus Keramik zu finden ist. Manch einer hat sich bereits gefragt, wie er das mit mir verbinden kann.
Die Geschichte dahinter hab ich auf Facebook & Instagram schon erzählt und auch unter jedem einzelnen Produkt auf Etsy ist sie zu finden. Meine „Schwiegereltern“ waren waschechte Kunsthandwerker, die Schmuck, Vasen, Öllampen, Schalen und Kunstwerke aus Keramik und Porzellan mit verschiedenen Techniken (wie z.B. Raku) herstellten. Jedes ihrer Keramik und Porzellan Kunstwerke ist ein Unikat, das es nur ein einziges Mal zu kaufen gibt.
Mein „Schwiegervater“, Bernd Stüber, betrieb eine eigene Werkstatt in Ennigerloh-Ostenfelde und bereiste ausgewählte Keramikmärkte in Deutschland, Österreich und Holland. Seit 1979 stellte er seine Werke in aller Welt (Europa, Asien, USA, Japan, Neuseeland) aus. 1986 eröffnete er sein Atelier MILAN Ceramic Art in Münster, sogar mit Filiale in Connecticut, USA.
Als er 2008 unerwartet verstarb, verblieb ein Großteil der Kunstwerke im Besitz seiner Familie. Marius größter Wunsch war damals, all die Unikate mitzunehmen und einlagern zu lassen. Genau das haben wir getan. Wir wollten uns immer wieder darum kümmern, aber ihr wisst ja selbst, was die letzten acht Jahre hier los war. Da war für alles Zeit, aber nicht für die wirklich schönen Dinge.
Jetzt, rund zehn Jahre nach Bernds Tod werden nun ausgewählte Stücke seiner Kunstwerke veräußert. Und Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich darüber freue, all diese Stücke endlich mal in den Händen halten zu können. Bei jedem Stück, das ich auspacke, quieke ich vor Begeisterung und Erfurcht. Ich hätte so gern Marius Familie zu einer Zeit kennen gelernt, in der noch alle gelebt und in der Werkstatt gearbeitet haben.
Nicht nur die Schmuckstücke, sondern auch die anderen Keramikarbeiten sind einfach so unendlich schön und mit so viel Liebe zum Detail hergestellt, dass es mir jedes Mal die Sprache verschlägt. Am liebsten würde ich alles selbst behalten und sofort lernen, wie man das alles herstellen kann. Wie viele Ideen ich hätte!
Ich weiß noch, dass ich mit 18, auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, auch nach Keramikstudios suchte, die hier in der Umgebung ausbilden. Die gab es damals in Wuppertal und Umgebung aber leider gar nicht. Hätte ich mich doch mal in Münster beworben – Marius kannte ich damals schließlich schon :-)
Na, jedenfalls sind wir vor allem damit beschäftigt gewesen, einen ersten Teil der eingelagerten Waren abzuholen, zu sichten, zu sortieren und natürlich auch zu fotografieren. Mir persönlich haben es besonders die Natur-Broschen angetan. Teilweise sind die Blätter mit Abdrücken von echten Blättern gemacht worden, teilweise aber auch handgemalt. Mich fasziniert beides gleichermaßen.
Aber ich finde auch beeindruckend, dass viele der Stücke in den 80ern und 90ern entstanden sind (wenn was Vintage ist, dann DAS!), aber heute (für meinen Geschmack) noch genauso modern sind. Ausgefallen und einzigartig natürlich, etwas das man in dieser Form noch nicht gesehen hat, aber eben auch wunderschön und edel. Die Echtgold Applikationen auf den Ohrringen und Broschen machen einiges her. Und es ist eben alles handgemacht. Von oben bis unten. Hach! Große Liebe.
Mein Kopf hat diese Woche jedenfalls ordentlich geraucht (und geschmerzt) vom vielen nachdenken und organisieren. Aber es hat auch tierischen Spaß gemacht. Natürlich vor allem, weil wir nach acht Jahren endlich mal die Möglichkeit haben, uns voll und ganz darauf zu konzentrieren.
Vor allem haben wir die Möglichkeit, uns mal voll und ganz auf uns zu konzentrieren. Von Beginn unserer Beziehung an, mussten wir so viel für Andere regeln und standen selbst immer hinten an. In der ersten Zeit ging es Menschen aus Marius Familie sehr schlecht, später nahm das Schicksal dann ja meine Familie in die Mangel.
Es gab Jahre, in denen wir zu zweit deutlich weniger als 30€ pro Tag [für Miete, Lebensmittel und Co.] zur Verfügung hatten und Schule, Pflege der Angehörigen & Arbeit unter einen Hut bringen mussten.
In den letzten Jahren haben wir begriffen, dass man sich bei all der Aufopferung für Andere auf keinen Fall selbst aus den Augen verlieren darf. Das eigene Leben zieht an einem vorbei, während man sich um alles andere, als um sich selbst kümmert. Und da wir nur dieses eine haben, macht es natürlich Sinn, irgendwann zu begreifen, daraus möglichst das Beste zu machen :-) Lange Rede, kurzer Sinn: machen wir und läuft!
Am Donnerstag war endlich mal wieder ein Workshop bei Magdalena Salvato*. Die Seminarreihe hat momentan Sommerpause und ich war schon ein wenig auf Entzug. Den Workshop „Herzheilung“ hab ich zum zweiten Mal besucht und er hat mir wieder sehr gut gefallen und auch gut getan. Ich konnte wieder einiges dazu lernen. Es wird dazu aber noch einen Artikel auf Frau-Achtsamkeit geben. Wenn der fertig ist, gebe ich Euch ja eh Bescheid :-)
Ansonsten war diese Woche nichts dabei, was hier auf den Blog gehören würde oder für Euch sonderlich interessant wäre. Wir waren viel draußen spazieren, haben lecker gegessen, weiter „Orange is the new black*“ geschaut und so weiter und so fort.
|Gesehen| wundertolle Kunstwerke und die fünfte Staffel von „Orange is the new black*“
|Gelesen| die neue Herzstück und die neue Terra Mater
|Gehört| das Hörbuch zu „Ich könnte alles tun, wenn ich nur wüsste was ich will*“
|Getan| gearbeitet, fotografiert, spazieren gegangen, Anwaltskram erledigt, viel gelacht, viel gelernt
|Gegessen| siehe „Was essen wir heute„
|Gedacht| wie schön es wäre, jetzt schon ein wunderschönes Haus zu haben, in dem all die Keramiken ihren Platz finden würden
|Gefreut| über die neue Whole Food Box, einige gute Gespräche, neue Erkenntnisse und etwas Leichtigkeit
|Geärgert| über nix
|Gewünscht| noch mehr Leichtigkeit
|Gekauft| Endlosetiketten*, neue Zauberschwämme*, ein paar Zahlen* :-),
|Geliebt| die wunderschönen Schmuckstücke
|Geschrieben| bisher noch nichts, es folgt aber noch „Was essen wir heute“
|Geplant| mit Carina frühstücken, nach Münster in die Rieselfelder fahren, einen wichtigen Termin wahrnehmen und das war’s