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Kolumne

Immer wieder Sonntags 201

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|Gesehen| Vikings*
|Gehört| meine Playlists
|Getan| gekocht, gearbeitet, gemalt, gelesen, geredet, geschwommen, rum geräumt, ausgemistet, gestrichen
|Gefreut| über Erfolge
|Gelesen| Rage becomes her*
|Gekauft| einen neuen Schmuckorganizer, mehrere Rollos* für das Wohnzimmer, einen Nasenclip* für’s Schwimmen (glaub aber nicht, dass das Teil wirklich hält) und doch nochmal eine andere Jacke*, in der Hoffnung sie sieht gut aus und kann was
|Geliebt| mehr Platz in der Wohnung
|Geschrieben| „nur“ einen neuen Essensplan und es gab einen neuen FreiTalk zum Thema „Wie eine Wildratte mein Leben veränderte
|Geplant| Montag bekommen wir, deutlich früher als geplant, unser neues Futon Schlafsofa (dieses hier*), am Mittwoch steht ein für mich spannender Termin an von dem ich euch vermutlich bald mehr erzählen werde, Donnerstag bin ich bei einem Workshop von Magdalena Salvato und am Samstag sind wir mit Freunden verabredet
|Geklickt| #Koffergeschichten* von dreiraumhaus.de


Escape Room

Der Montag startete mit einem Besuch in einem Escape Room mit meiner Familie. Es war witzig, aber der Raum selbst war irgendwie nicht so meins. Die Mitarbeiterin hat leider viele ungefragte Tipps gegeben und jeden Satz mit meiner Lieblingsfloskel „Meine Lieben…“ angefangen :-D Aber gut, es kann ja auch nicht jeder Escape Room toll sein. Dafür war das anschließende Air-Hockey spielen super witzig.

Tierarzt

In dieser Woche waren wir mit unserer Wildratte Bella beim Tierarzt. Die Wochen zuvor hatte sie in unregelmäßigen Abständen Krampfanfälle, die auf eine Epilepsie hindeuten. Ich hatte zuvor sehr viele schlechte Erfahrungen mit Tierärzten gehört und gelesen, aber unsere Tierärztin ist wirklich großartig. Sie behandelt schon seit einem Jahr Bongo und ist zu Bella genauso liebevoll gewesen, wie zu ihm. Über 30 Minuten hat sie recherchiert und Informationen raus gesucht, wie man Bella am besten helfen kann.

Heraus gekommen ist eine Mini-mini-mini Dosis Diazepam, die sie täglich mit etwas Vitaminpaste bekommt. Bisher ist sie Anfallfrei, weshalb ich vorerst davon ausgehe, dass das Diazepam seine Wirkung zeigt.

Die Tatsache, dass wir für eine Wildratte zum Tierarzt gehen und sie dann auch noch medikamentös auf Epilepsie behandeln, hat bei dem Großteil der Menschen, die davon Wind bekamen, erstaunen (oder entsetzen) hervor gerufen. Die Apothekerin kriegte sogar einen gestellt entsetzten Lachanfall. „Diazepam? Für eine RATTE??? Ahahahahahaha.“

Die Reaktion hab ich völlig vergessen im passenden Video zu erwähnen. Letzten Endes reiht sie sich aber nur in eine Vielzahl ähnlicher Reaktionen ein. Wieso also dieses „irre Vorhaben“, eine Ratte medizinisch zu versorgen, wenn sie es braucht? Weil es sich lohnt. Weil sie zur Familie gehört. Weil wir Tiere schätzen und lieben.


Königinnen

Spannend war dieses Mal auch das Treffen mit „meinen Königinnen„. Wir haben uns im Psychodrama ausprobiert. Das LIEBE ich. Mir macht das richtig viel Spaß und ich bin immer wieder erstaunt, wie leicht es mir fällt, spontan zwischen verschiedenen Rollen hin und her zu springen und da voll rein zu gehen. Meine Partnerin sagte in der Nachbesprechung, dass sie sich manchmal nicht sicher war, ob das noch Spiel oder schon echt ist, was ich sage ;-) Irgendwie ist es beides. In dem Moment etwas Echtes und doch auch ein Spiel. Ich mag es total, mich in andere Rollen zu manövrieren und darin aufzugehen.

Es ist für mich das vorletzte Treffen mit den Frauen gewesen und ich werde langsam doch etwas gefühlsdusselig. Ich freu mich darauf, nach über zwei Jahren auch mal andere Wege einzuschlagen und meine Fühler neu auszustrecken. Aber es schmerzt natürlich auch, weil die Frauen und das besondere Feld, das wir uns gegenseitig jedes Mal neu eröffnen, mir wirklich sehr ans Herz gewachsen sind. Ich hab so viel Gutes mit ihnen erlebt, bin häufig an meine Grenzen gekommen und mit ihrer Kraft im Rücken darüber hinaus gegangen. Das werde ich in jedem Fall vermissen.


Renovieren & Ausmisten

Ansonsten war diese Woche geprägt, von weiterem renovieren und ausmisten. Wir haben uns viel Zeit gelassen, weil das Sofa eigentlich erst in zwei Wochen kommen sollte, aber die Spedition hat uns dann in Sachen „Müßiggang“ einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Sofa kommt nämlich MORGEN!

Also haben wir unsere anderen Pläne über Bord geworden und weiter renoviert und spontan nochmal ausgemistet. So konnte ein weiterer Schrank leer geräumt werden. Wir hätten nie gedacht, dass wir diesen Schrank (mit Kosmetik & Hygiene Artikeln) so easy leer bekommen aber es hat richtig gut geklappt. Das Wohnzimmer haben wir gestern gestrichen und werden heute nochmal nachlegen müssen, dann sind wir aber auch damit weitestgehend fertig, so dass morgen das Sofa kommen darf.

Danach fehlt noch die Küche. Die wird zwar weder gestrichen noch kaufen wir eine neue Küche (die kommt wirklich erst, wenn wir umziehen), aber wir werden rigoros ausmisten und alle Lebensmittel, die wir nicht oder so gut wie gar nicht essen, zu einem Fairteiler* bringen. Außerdem wird unser gesamtes Vorratsregal, das wir erst vor einiger Zeit angebracht haben, aus der Küche fliegen. Wir wollen so dafür sorgen, dass wir nicht mehr ständig allen Scheiß auf Vorrat kaufen (und dann im Schrank vergessen).

Morgen freue ich mich aber erst mal auf unser neues Sofa und bin totaaal gespannt, wie es sich auf dem Futon sitzt und schläft. Wenn es sich nämlich gut schläft, soll das Futon Sofa später zu unserem Bett werden. Sobald dann die Wohnung fertig ist, bekommt ihr auch nochmal ein Vorher/Nachher Update.


Das hätte ich dir nicht zugetraut!“

In den letzten Jahren habe ich mein Selbstwertgefühl stetig aufgebaut und weiß mittlerweile (immer öfter ;-) ) was ich kann und was nicht, aber ich werde dennoch oft unterschätzt. In den letzten Wochen bin ich recht häufig damit konfrontiert worden und habe gemerkt, dass vieles auf Vorurteilen beruht.

In den aktuellen Fällen insbesondere, was mein Gewicht betrifft. Man glaubt, Dicke können das nicht. Schnell schwimmen zum Beispiel. Oder „gesund essen“.

Als ich bei Instagram auf die Frage „Wie viel schwimmst du eigentlich pro Woche“ schrieb, dass ich zwei bis drei mal pro Woche jeweils in ca. einer Stunde 2 – 2,5 Kilometer schwimme, gab es etliche Nachrichten dazu, die sowas wie „Krass! Das hätte ich dir nicht zugetraut!“ enthielten.

Und auch wenn es, wie immer natürlich, nur nett gemeint ist, enthalten solche Aussagen für mein Empfinden eine Abwertung, die mich wütend macht und an die Zeit erinnert, in der ich früher das Gefühl hatte, mich beweisen zu müssen. Ich finde es einfach seltsam, jemandem (insbesondere Fremden) sowas zu schreiben, um ihr/ihm Respekt zu zollen.

Auf der anderen Seite freue ich mich aber mittlerweile über jedes „Das hätte ich dir nie zugetraut!“, weil ich jedes Mal merke, dass ich nicht mehr ständig das Bedürfnis habe, andere von mir zu überzeugen. Außerdem merke ich, dass ich die Dinge nicht mehr für andere, sondern für mich mache.

Ich traue es mir zu und das ist die großartigste Veränderung aus 2019, die sich in 2020 weiter in mir ausbreiten darf.

Kein Problem!

Ein Thema war noch das „Kein Problem!“ sagen. Kim Hoss hatte es auf Instagram angesprochen. Dort habe ich mich sehr wieder gefunden, weil ich auch einer dieser Menschen bin, der sich ständig für alles entschuldigt und „Kein Problem, Alles gut“ sagt. Egal ob ich versetzt werde, jemand wiederholt deutlich zu spät kommt, ich im Supermarkt angerempelt werde, man mir Unrecht tut, mich blöd behandelt oder was auch immer.

Sich diese Floskel abzugewöhnen ist wahnsinnig schwer. Ich komme aus einer Familie, in der das auch einfach ständig Thema war. Mein Vater war der „Alles gut“ – Meister! Für ihn war es wirklich so, er ist dabei aber auch meist ernst genommen worden und hatte ein anderes Auftreten als ich.

Ich gewöhne mir das ab, weil es sich für mich unehrlich und auch unauthentisch anfühlt. Denn es ist nicht immer alles „Easy“ und „Kein Problem“. Es ist sogar völlig ok, einfach mal zu sagen: „Finde ich ehrlich gesagt überhaupt nicht gut.“ oder „Damit bin ich nicht einverstanden.“.

Ganz aufrichtig seine Meinung sagen, nicht immer den Weg des geringsten Widerstands gehen. Mein größtes Vorbild dahingehend ist Marius. Früher hatte ich damit, dass er aufrichtig sagt, wenn was doch ein Problem ist, ein riesen Problem (haha). Ich hatte immer Angst davor, dass mein Umfeld ihn für zu direkt oder unfreundlich hält.

Nicht „Kein Problem!“ zu sagen, kam mir nämlich lange viel zu unfreundlich und gemein, ja oft sogar regelrecht aggressiv vor. Mir hat es Angst gemacht. Bei mir kam noch hinzu, dass ich alle anderen ja immer für deutlich wertvoller und wichtiger hielt (bzw. leider oft immer noch halte), so dass ich mir nie zugestehen konnte, auch mal „Ey, das ist ein Problem!“ zu sagen.

In all den Jahren habe ich (zum Glück!) viel dazu gelernt und für mich bemerkt, dass ich es viel ehrlicher finde, zu sagen wenn es ein Problem gibt und meine Konsequenzen daraus zu ziehen.

Das muss man natürlich nicht IMMER und bei allem machen. In Situationen, in denen ich potentiell aber „Kein Problem!“ sagen würde, halte ich immer häufiger inne und überlege, was ich stattdessen sagen möchte und wie ich mich gerade wirklich fühle.

Da anders zu handeln kostet mich viel Überwindung, aber es ist auch spannend zu sehen, dass mir nichts passiert und die Menschen mich eher sogar dafür schätzen und mich ernst nehmen, statt immer und immer wieder dasselbe mit mir „abzuziehen“.


Das war’s

Das war es ansonsten von meiner Woche. Ich wünsche euch einen schönen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.

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