|Gesehen| „Wer rettet die Wiesen für Schmetterlinge, Bienen & Co?“ und die zauberhafte Doku „Zugvögel“
|Gehört| nicht so viel
|Getan| gearbeitet, gekocht, geschrieben, gegangen, getröstet, geredet, geliebt, geweint, gewartet, gehofft
|Gefreut| über ein liebes „Care-Paket“ vor meiner Tür und Familienzeit
|Gelesen| „ADHS im Erwachsenenalter*“
|Gekauft| Parfum für meine eine Oma, Schuhe für meine andere Oma
|Geliebt| Familienzeit
|Geschrieben| mein Pflege-Lieblinge Update
|Geplant| meinen Opa beerdigen, zur Therapie und mit meiner Familie sein
Sechs Jahre ohne dich
Heute vor sechs (S-E-C-H-S) Jahren wurden wir nachts von der Türklingel aus dem Bett geschmissen. Als ich auf mein Handy sah, sah ich viele Anrufe in Abwesenheit. Ich glaubte, meine Eltern hätten ne Party gefeiert und würden uns einladen wollen. Als wir die Tür öffnen, stehen dort mein Bruder und seine Frau. Mein Bruder sagt: „Papa ist gestorben. Wir haben keinen Papa mehr.“
Ich werde diesen Moment und all die damit verbundenen Gefühle niemals vergessen. Es fühlt sich heute noch genauso an wie „damals“- überhaupt ist es völlig irreal. Er war einfach so weg. Von seinem Tod habe ich nur „mal so gehört“. Keine Zeit zum verabschieden, zum realen begreifen. Als wäre er nur in den Urlaub gefahren und würde bald wieder kommen.
Damals habe ich zwei Sätze besonders oft gehört, in die ich all meine Hoffnung steckte: „Wir sind für euch da.“ und „Die Zeit heilt alle Wunden“. Heute, sechs Jahre später weiß ich, dass „Die Zeit heilt alle Wunden“ nichts als eine Floskel ist und man selbst durch diese schwere Zeit muss. Von den über 300 Menschen, die am Grab meines Vaters standen und uns ihr Beileid mit „Wir sind für euch da wenn ihr was braucht“ bekundeten, habe ich persönlich kaum jemanden wieder gesehen.
Die meisten Menschen sind überfordert mit dem Tod und auch mit dem Umgang mit Hinterbliebenen. Ganz besonders aber glaube ich, dass man überfordert ist mit der Art und Weise, wie wir als Familie Krisen meistern. Dass wir trotz aller Scheiße lachen können und wollen. Ich bin froh, dass wir so sind.
Der Tod meines Vaters, die letzten sechs Jahre und all die damit verbundenen Erfahrungen haben mich reifen lassen und stärker gemacht. Für mich war Papas Tod die Initialzündung in ein anderes Leben und Schlüssel zu vielen Veränderungen.
Diese Erfahrung hat mich gelehrt, dass wir nur dieses eine Leben haben und dass wir es, mit allen Höhen und Tiefen, genießen und auskosten sollten. Und auch, dass wir als Familie mit all unserer Liebe nie alleine sind und alles meistern können.
Dass Papa sechs Jahre tot ist, ist jedenfalls ein seltsames Gefühl. Eine so lange Zeit und es kommt mir doch vor, als wäre es erst vor wenigen Wochen gewesen.
Und sonst so?
Meine Oma hat gestern ihren 80. Geburtstag gefeiert, da sind wir natürlich zu Besuch gewesen. Der Kanal Maedelsabende auf Instagram hat ein Interview mit mir zum Thema „Messie“ veröffentlicht, um über das Thema aufzuklären. Das finde ich gut und wichtig. Außerdem waren wir mit meiner Familie spazieren und wollen heute gemeinsam grillen.
Euch wünsche ich einen guten Start in die neue Woche!