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Kolumne

Immer wieder Sonntags 235

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|Gesehen|Wer hat die Meinungsmacht? Rezo zu Gast bei Precht„, schöne Natur
|Gehört| meine Playlists
|Getan| gearbeitet, gewandert, Familienzeit genossen, gelacht, gelesen, gestreamt, gefreut, geredet
|Gefreut| über eine kurze Familienauszeit samt Wanderwochenende
|Gelesen|Ich sehe den Himmel*“ (durch gelesen, meine Meinung von letzter Woche bleibt bestehen), „Es war einmal ein blauer Planet“ (bis jetzt komm ich noch nicht so gut rein), sowie Zeitungen über Readly*
|Gekauft| einen neuen Multifunktionsdrucker* und ein Kilo Hefeflocken* :)
|Geschrieben| Aktualisierungen in der ausgefallene Adventskalender Liste
|Gestreamt| Dead by Daylight (Achtung, Horrorspiel FSK 18) und Fall Guys
|Geplant| nichts Besonderes


Sich über andere lustig machen – keine Diskussionsgrundlage

War schon hier 2017 Thema und ist zudem etwas, das ich vor einigen Tagen auch auf Instagram angeschnitten habe (hier nachzulesen für alle, die mir dort folgen).

Ein Thema, bei dem es aus meiner Sicht keine Diskussionsgrundlage gibt und ein Verhalten, für das es keine legitime Erklärung gibt. Wer andere wegen ihrer Fehler, Schwächen, Krankheiten, ihres Verhaltens usw. auslacht, versucht sich damit über andere zu stellen, nimmt wissentlich in Kauf sein gegenüber zu verletzen, zeigt Hohn und Spott.

Gleichzeitig leben wir in einer Gesellschaft, in der auslachen völlig normal ist und dazu gehört. Ein Großteil des Fernsehprogramms basiert (teilweise oder in Gänze) auf diesem Prinzip.

Die Protagonisten werden häufig nicht nur explizit danach ausgewählt, welche Defizite sie haben (siehe z.B. hier der Beitrag von Jan Böhmermann), sondern auch in entsprechende Richtungen gelenkt bzw. werden, wie Jan Böhmermann im Video sagt, „wie die aller letzten Trottel inszeniert„, damit es viel zu lachen gibt.

Es ist sicherlich nochmal krasser, wenn Menschen mit offensichtlich geistigen Beeinträchtigungen so zur Schau gestellt und zum Depp der Nation gemacht werden. Gerade wenn diesen Menschen ein normales Leben, mit gleichen Möglichkeiten leben wollen und im Fernsehen (aber ja genauso auf offener Straße) ausgelacht und lächerlich gemacht werden, weil sie auf irgendeine Art und Weise anders sind.

Menschen, deren sehnlichster Wunsch es vielleicht ist, einmal ins Fernsehen zu kommen, dort singen zu können oder auf diesem Weg endlich eine/n Partner/in fürs Leben zu finden und Liebe auch auf dieser Ebene erfahren zu können.

Aber auch fernab irgendwelcher Beeinträchtigungen gibt es ja genügend Menschen, die im Fernsehen zur Schau gestellt und lächerlich gemacht werden.

Auf Instagram schrieb jemand: Aber wer sich auf das Format einlässt, der darf sich doch nicht beschweren, wenn über ihn gelacht wird? (…) Wer sich darauf einlässt ist doch informiert (…). Die Standardhaltung der Menschen, wenn es um solche Formate geht. Die WOLLEN DOCH, dass man sie auslacht. Auf diese Art, lässt sich letzten Endes alles legitimieren.

Ich antwortete darauf u.a. dass man mit derselben Logik, etwas überspitzt dargestellt, dann ja auch sagen könnte: „Ja kein Wunder, dass der Behinderte ausgelacht wird, wenn er auf die Straße geht.“ und auch ein „Muss sich doch nicht wundern, dass sie an gegrabscht wird, mit dem kurzen Minirock.“ geht vom Grundkonzept her in genau dieselbe Richtung.

Andere Menschen auf Grund ihres Verhaltens oder ihres Äußeren auszulachen ist keine Stärke und nichts worauf man stolz sein kann. Ich finde auch nicht, dass die Teilnahme andere Menschen dazu berechtigt, ja sogar einen Freifahrtschein erteilt, sich über diese Menschen lustig zu machen.

Ausgelacht zu werden ist mindestens unangenehm, häufig aber sogar beschämend und verletzend. Das Internet aber hebt das Ganze nochmal auf eine ganz andere Ebene. Weil das Internet nichts vergisst, sich Menschen in der Anonymität des Internets vergessen und in Sicherheit wiegen. Beiträge die dort landen, werden tausendfach geteilt, kommentiert, neu bearbeitet und verwertet.

Ich habe früher selbst keine einzige Gelegenheit ausgelassen, um mich über andere lustig zu machen. Das ewige auslachen, auch fernab von TV und Internet Beiträgen, empfinde ich mittlerweile aber nur noch als widerlich. Es zeugt (meiner Meinung nach) immer von Unwissenheit, eigener Unzufriedenheit, Unzulänglichkeit (auch z.B. in Form von Langeweile), Respektlosigkeit und Unreife.


Stimmungsmache gegen die Polizei

Das Thema hat mich so sehr beschäftigt in dieser Woche, dass ich es nicht unkommentiert lassen möchte. In meiner Facebook „Freundesliste“ wurde ein Video mit angeblicher „Polizeigewalt“ aus Wuppertal geteilt. Ein Video, das von vornherein Stimmung gegen die Polizei machen sollte und mit Hashtags wie #polizeigewalt oder #willkürlich und #gewalt veröffentlicht wurde.

Als Außenstehender kann man die Situation nicht beurteilen. Es sind Ausschnitte einer Corona Demo, die völlig aus dem Zusammenhang gerissen wurden. Man sieht DemonstrantInnen, einer davon ist augenscheinlich blind, die sich den Polizisten wahlweise körperlich/mit Worten widersetzen und PolizistInnen, die nach anfänglicher Ruhe irgendwann rigoroser durchgreifen.

Ob dieses Durchgreifen unverhältnismäßig ist oder nicht, lässt sich nicht sagen. Dennoch werden die Videos über 50.000 Mal geteilt, mit Kommentaren die mehr als unter die Gürtellinie gehen.

Veröffentlicht wurden die Videos übrigens wahlweise von offensichtlichen Links-/Rechtsradikalen, Corona-Leugnern und Bill-Gates Verschwörungstheoretikern.

Mir fehlt dafür jegliches Verständnis. Sowohl für die Kommentare, als auch gegen das blinde Teilen jedes Fetzens, der einem irgendwo im Internet vor die Füße fällt. Ohne zu prüfen, was hier der Wahrheit entspricht. Ohne jegliche Objektivität

Bei diesen und vielen anderen Themen gehen die Emotionen mit den Menschen durch. Für viele ist die Polizei der Arsch vom Dienst. Von ca. 250.000 PolizistInnen in Deutschland machen ein paar Prozent einen Fehler und gleich werden ALLE über einen Kamm geschert.

Paradoxerweise üben diejenigen, die sich gegen Gewalt aussprechen, häufig (mindestens) verbal ähnliche Gewalt aus (siehe oben). Es gibt tausende Beispiele, wo man sieht, wie die Menschen sich völlig vergessen und in ihrer Emotionalität Menschen (wie Julia Klöckner, Björn Höcke, Angela Merkel usw.) den Tod oder mindestens „böse Krankheiten“ oder ähnliches wünschen.

So sehr ich in manchen Bereichen verstehen kann, woher diese Emotionen kommen, so wenig kann ich nachvollziehen, dass man als erwachsener Mensch so unreflektiert Gleiches mit Gleichem vergelten möchte. Nicht zuletzt, weil man so nie weiter kommt.

Leider ist aber auch dieses Verhalten zutiefst menschlich. Früher wurden die Menschen halt öffentlich an den Pranger gehangen oder verbrannt. Heute dann halt öffentlich gejagt, im schlimmsten Fall seelisch zerstört und in den Suizid getrieben. Ich finde das alles furchtbar bedenklich und traurig. Vor allem aber fühle ich mich machtlos gegenüber all diesen negativen Gefühlen und dem Hass, der (gefühlt) gerade jetzt besonders stark in den Menschen brodelt.

Wanderwochenende

Von Freitag bis heute war ich mit meiner Familie in Hörste zum Wanderwochenende. Wir waren zu fünft und leider ohne Marius – der musste Bongo hüten und hat mir sehr gefehlt.

Freitag haben wir zwei „Mini-Touren“ gemacht, Samstag eine größere Tour und heute nochmal eine „Mini-Tour“. Es ist natürlich immer schwer, die Bedürfnisse aller zu befriedigen, aber ich glaube insgesamt haben wir einen guten Kompromiss gefunden.

Denn während ich eher so Team „den ganzen Tag Wald“ bin und nichts anderes brauche, sind die Bedürfnisse anderer manchmal anders und wollen auch mal „was sehen außer Bäumen“. Unser Kompromiss war dann heute der Besuch der Externsteine.

Dieses Mal wunderbar abseits der Wege (was ich wiederum sehr schön fand), hoch zu einem der Kraftorte, an denen Menschen Opfergaben, Glücksbringer und Botschaften abgelegt haben. Ich habe meine zwei gefundenen „Wuppersteine“ auch dazu gelegt :-)

Gefreut habe ich mich, neben diesem versteckten Ort, außerdem über ein paar gefundene Spechtfedern, einen Buchsbaumzünsler (deren Flügel sooo schön changieren – war allerdings leider die Einzige, die sich gefreut hat ?), zwei Stunden Regen lauschen und beobachten, schöne Ausblicke, viel Wald, wenig Menschen, kaum Lärm, Familienzeit, sowie Eichhörnchen, Rotkehlchen, Eichelhäher und Amseln mit mir auf bzw. eher an der Terrasse vor meinem kleinen Ferienhaus.

Und sonst so?

Montag war ich Schwimmen, für Mittwoch waren die Tickets dann schon ausverkauft und auch den Vorverkauf für diesen Montag UND Mittwoch habe ich verpasst ? 

Mehr war in dieser Woche nicht großartig los. Zumindest eben nichts, das ich hier erwähnen wollen würde. ?

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag und einen guten Start in die Woche!

2 Antworten auf „Immer wieder Sonntags 235“

Liebe Sandra,

wie immer wundervolle Bilder! Auch deine Worte fangen wieder einmal ein, wie traumhaft die Natur ist und wie sehr du das selbst genießt!
Man merkt einfach, dass du wahnsinnig aufmerksam bist und total viel über die Umwelt weißt. Da könnte sich manch einer ein Scheibchen abschneiden :D

Liebe Grüße,
Nati

Liebe Nati,
danke dir. Ja, das stimmt. Ich bin da sehr ambitioniert mehr zu lernen und mein Wissen zu erweitern. Informiere mich quasi über alles, was ich in der Natur so finde. Mag das sehr und freue mich, wenn das jemand bemerkt :-))

Liebe Grüße!

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