Inhalte
|Gesehen| einige Dokus und Reportagen, u.a. „Wie rassistisch bist du?„, „Wie ist das vom Blitz getroffen zu werden?„, in einem Anflug an Interesse ungefähr jedes Video von „Maximillian Pollux„, „Fichtenharz sammeln, räuchern und Pechsalbe herstellen„, „Ich will mein Fleisch EXTRA frisch„, nochmal das großartig-berührende Tanz Video zu „UNSTEADY„, „Frau S. will sterben – wer hilft am Lebensende?„, „Neuanfang mit Mitte 40“ und „Mama wird bald sterben„
|Gehört| meine Playlists
|Getan| seeeehr viel gechillt, gespielt, geredet, gelesen, gekuschelt, gegangen, gemalt, geschrieben, gebastelt, geräuchert, gewünscht, gedacht
|Gefreut| über Herzensgeschenke (siehe unten)
|Gelesen| „Wenn die Hoffnung stirbt*„ (die dritte Fortsetzung von „Die Angst schläft nie*“ – Ist gerade auch über eine kostenlose Kindle Unlimited Probemitgliedschaft* kostenlos lesbar)
|Gekauft| einen Regenmantel*, Baumwollschnur*, zwei Backofeneinlagen*, erneut alkoholfreien Wein* und etliche Sachen für Bongo, nämlich CaniComplete*, Heilmoor*, Royal Canin Gastro Intestinal*, Rinderfett Pulver*, Gastro Intestinal Paste*, Renal Drink*
|Geschrieben| Entzückblick 2020, Buchinspiration 2021, Inspiration für den Tarot Jahreskreis (auch als Neujahrsritual) und den Artikel „Mythos und selbst erfüllende Prophezeiung: Leider bin ich nicht so ein Naturtalent wie du!„
|Geplant| arbeiten :)
Herzlich Willkommen zum ersten „Immer wieder Sonntags“ in 2021. Ich freue mich, dass es hier wieder richtig los gehen kann.
Weihnachten
Weihnachten haben Marius und ich komplett alleine verbracht und es war großartig. Mir bzw. uns ist aufgefallen, wie wenig Bedeutung das Ganze „drumherum“ zu Weihnachten für uns hat und dass wir Weihnachten als Fest nicht brauchen.
Ich bekam eine Weihnachtsgrußkarte mit einem Spruch von Kurt Tucholsky. Ich kenne diesen Spruch bereits, aber in diesem Jahr habe ich ihn noch viel mehr gefühlt als sonst:
„Die meisten Menschen feiern Weihnachten, weil sie Weihnachten feiern.“
Das beschreibt es so gut. Weihnachten ist, zumindest in meinem Umfeld, ein gemütliches Konsumfest. Wir feiern es, weil das schon immer so war. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir einem Ideal hinterher rennen, dass es seit unserer Kindheit nicht mehr gibt.
Als Kind war Weihnachten aufregend, zauberhaft und so war es entsprechend auch zu einem Teil für die (Groß-)Eltern. Die strahlenden Kinderaugen, die Aufregung – das ist wunderschön und ich habe diese Zeit als Kind wirklich geliebt, nicht zuletzt weil ich FEST an das Christkind geglaubt habe. Als Erwachsene erlebe ich es aber anders.
Außerhalb von „Corona“ sind wir an den drei Weihnachtstagen nicht selten über 500 Kilometer von Familie zu Familie gefahren, haben teilweise Zeit mit Menschen verbracht, mit denen wir uns nicht wohlfühlen, nur um jemand anderem einen Gefallen zu tun oder „weil man das so macht“.
Jedes Jahr (außer 2020) habe ich uns und unsere Familie sagen hören: „Zum Glück ist das jetzt vorbei. Dieser ganze Stress, die Fresserei und Rumsitzerei ist fürchterlich.“ Warum also tut man sich das an? Warum brauchen wir einen solchen Tag? Brauchen wir ihn? Für mich lautet die Antwort: Nein.
Und gleichzeitig habe ich fast ein schlechtes Gewissen. Denn ich habe nichts vermisst. Ich hatte einfach einen von vielen schönen Tagen mit Marius. Dieses Gefühl und der Gedanke, dass Weihnachten als das Fest der Liebe mit der Familie stattfinden MUSS und GANZ BESONDERS sein MUSS, ist so tief verankert in mir, dass ich mich echt teilweise schlecht fühle.
Ich verbringe Weihnachten gerne mit meiner Familie. Aber eben nicht als einen der wenigen Abende, an denen man sich Zeit füreinander nimmt. Ich finde es viel schöner, wenn wir uns als Familie das ganze Jahr über Zeit füreinander nehmen und nutzen, statt einen vorgefertigten Tag im Jahr. Wenn Weihnachten zu einem zusätzlichen, besonders gemütlich-lustig-winterlichen Abend im Kreise der engsten Familie wird, dann finde ich es schön.
Meine engste Familie besteht aus Marius, meiner Mama, seiner Mama (die auf Grund ihrer schweren Erkrankung aber nicht mit dabei sein kann), meinem Bruder und seiner Frau. Alleine da fangen die Probleme aber schon an, weil diese engste Familie natürlich für jeden von uns andere Menschen beinhaltet.
Lange Rede kurzer Sinn: es war in diesem Jahr, durch die Kontakt-Beschränkungen durch Corona, entspannt für uns. Natürluch auch komisch, weil es das erste Jahr komplett ohne Familie, Fahrerei und Stress war, aber dennoch wirklich schön.
Wir haben lange geschlafen, sind dann zwei Stunden im Regen eine Mini-acht Kilometer-Wanderung gewandert. Auf dem Weg haben wir kaum eine Menschenseele getroffen, was genau das war, was wir wollten :-)
Es ist einfach so schön, die Natur für sich zu haben und die Stille genießen zu gönnen. Finde die Stille, die von der Natur verursacht wird, sehr faszinierend. Wie unterschiedlich die Stille bei Sonne, Regen, Wind, Schnee, im Frühling oder Herbst wirkt.
Am Abend gab es dann das vorbestellte Essen aus dem Café Medusa, das ich am Tag zuvor abgeholt habe (übrigens mit Kloß im Hals, denn vor der Tür standen sicher mehr als 40 wartende Personen, die alle veganes Weihnachtsessen abgeholt haben – das war irgendwie ein schönes Gefühl weil a) das Café Medusa unterstützt wird und b) all diese Menschen sich vegane Alternativen zum klassischen Weihnachtsessen eröffnet haben – das macht mir Hoffnung).
Nach dem Essen haben wir Spiele gespielt und die ersten Fragen aus meinem vor kurzem veröffentlichten Rauhnächte Journal* gemeinsam beantwortet und über unsere Antworten geredet. Das war wunderschön.
Zeit zwischen den Jahren
Ursprünglich wollte ich ja ab dem 20.12 bis heute Social Media & Blog Detox machen. Mir ist dann aber aufgefallen, dass ich beides momentan nicht „toxisch“ nutze und empfinde und insgesamt so viel zu sagen habe, dass es für mich nicht gepasst hat.
So entstanden dann auch noch zwei Artikel, zu denen ich die Idee schon länger in mir trug: die Tarot Jahreskreis Inspiration und der Artikel „Leider bin ich nicht so ein Naturtalent wie du„.
Insgesamt habe ich die letzten Wochen genutzt, um Zeit für mich zu haben und mir Gutes zu tun. Ich habe die Arbeit weitestgehend liegen lassen und meinen Hobbys gefrönt, indem ich viel Zeit mit den Ratten verbrachte, Bücher las, Dokus und Reportagen schaute, malte, backte, bastelte, Musik hörte, reflektierte, räucherte, draußen war und Dead by Daylight zockte. Das war also eine wirklich schöne Zeit zwischen den Jahren.
Silvester
Silvester haben wir die letzten Jahre ja bereits alleine verbracht und sehr genossen. Dieses Jahr war dennoch anders, weil ich mir noch weniger Druck gemacht habe. Ursprünglich wollten wir z.B. Raclette machen und Spiele spielen. Letzten Endes habe ich den ganzen Tag im Büro gemalt und Musik gehört, während Marius neben mir am PC gezockt hat. Gegessen haben wir „nur“ Baguette. Nachmittags und abends gab es noch zwei lustige Videocalls mit meiner Familie.
Gegen 22:00 Uhr sind wir dann ins Wohnzimmer, haben geräuchert, über unser vergangenes Jahr und unsere Visionen gequatscht, den Tarot Jahreskreis für jeden von uns gelegt, je einen Glückskeks gefuttert, uns zu Neujahr über den Lärm auf den Straßen gewundert (hier in der Straße war es kaum leiser als sonst, unsere Ratten sind im Käfig bald Amok gelaufen vor Angst) und uns gleichzeitig über die Nachbarn und ihre Kinder gefreut, die mit Jubel und blinkenden Taschenlampen auf dem Balkon standen, um in den Himmel zu leuchten.
Herzensgeschenke
Auf Instagram erzählte ich vor einiger Zeit die folgende Geschichte:
„Vor vier Jahren stand im Gemeinschafts-Flur des Heims, in dem meine Schwiegermutter untergebracht ist, plötzlich ein großer Rosenquarz. Ich wollte so einen schon immer haben, aber würde eher nicht 50€ für einen Stein bezahlen. Fortan himmelte ich diesen Stein also bei jedem Besuch von weitem an und sagte einige Male scherzhaft zu Marius: „Oh den stecke ich demnächst einfach ein. Das kriegt ja eh keiner mit hier.“ Irgendwann war der Rosenquarz dann weg und ich ärgerte mich insgeheim darüber, weil ich davon ausging, dass ihn wohl ernsthaft jemand anderes mitgehen lassen hat.
Gestern kam ich in das Zimmer meiner Schwiegermutter und da steht GENAU DIESER Rosenquarz in ihrem Schrank. In einem Heim mit fünf Etagen, auf dem jeweils zwischen 15 und 25 Zimmer und Bewohner sind. Wie groß ist da die Chance, dass der Stein, in den man sich verliebt hat, plötzlich nach vier Jahren in genau diesem Zimmer auftaucht? Manchmal ist es wirklich sehr verrückt. Habe ihn aber natürlich stehen gelassen und mich an seinem Anblick erfreut.“
Wenige Tage nachdem ich diese Geschichte auf Instagram teilte, klingelte es an der Tür und ich bekam ein Päckchen. Ich wunderte mich, weil ich nichts bestellt hatte. Als ich die Grußbotschaft las, war mir immer noch nicht ganz klar, was mich erwartet. Und dann packte ich den wunderschönsten Riesen-Rosenquarz aus. Ein Geschenk von meiner „neuen Verbündeten“ (mehr zu dieser neuen Verbindung ist übrigens im Entzückblick 2020 zu lesen :) ). Dass ich ein bisschen vor Rührung und Dankbarkeit geweint habe, als ich den Stein in meinen Händen hielt, brauche ich sicher nicht zu erwähnen.
Für mich ist dieses Geschenk ein wunderschönes Symbol ? Nicht zuletzt auch dafür, so angenommen, gesehen zu werden und bleiben zu dürfen, wie ich bin (wobei der Rosenquarz einen spannenderweise auch unterstützen können soll -> https://www.edelsteine.net/rosenquarz/).
Ein weiteres, wunderschönes Geschenk ist ein selbstgestrickter Regenbogenschal, den eine andere Freundin auf Wunsch für mich gestrickt hat. Einige haben ihn schon ein paar Mal in der Story auf Instagram bewundert und gefragt woher ich ihn habe :-)
Ich kann nur erahnen, wieviel Arbeit darin steckt, wenn ich daran denke, dass ich meine Beanie-Mütze seit 6 Jahren häkle ? Ich bin mit dem Schal quasi „verwachsen“ und trage ihn momentan andauernd, weil er so wunderherrlich wärmt und eben auch einfach echt schön ist.
Zu guter Letzt hat sich Marius noch in die Herzensgeschenke-Riege eingereiht. Auch hier fand ich das Timing mal wieder erschreckend passend. Ich stand ungefähr anderthalb Wochen bevor er mir dieses Geschenk machte, noch im Badezimmer und dachte „Verdammt nochmal. Mein Lieblingsparfum ist bald leer und ich kann es nicht mehr nachkaufen.“.
Das Parfum ist mittlerweile fünf Jahre alt und ich habe den letzten Rest ewig aufbewahrt, weil ich 2017 erfahren habe, dass der Verkauf von „See by Chloé“ (so ziemlich das einzige Parfum das ich mag) eingestellt wurde.
Eines Abends stand plötzlich ein Geschenk von Marius auf dem Tisch und drin war eben ein kleines Fläschchen meines Lieblingsparfums!
Solche Aufmerksamkeiten machen mich ganz „hachig“.
Das Weltgeschehen
Ich habe in den letzten Wochen und Monaten bemerkt, wie schwer es mir fällt, mit all den negativen Nachrichten umzugehen. Mir fehlt eine objektive Nachrichtenquelle, die weder spirituell noch gläubig noch gefaked ist, die sich vor allem mit positivem Weltgeschehen auseinandersetzt. Denn so entsteht das Gefühl, dass nur Scheiße passiert. Coronapedia, Trump & das Capitol, Moria, die Folgen des Klimawandels und unseres Konsums, Anschläge, Amokläufe, Verbrechen.
Dabei GIBT es ja durchaus Positives zu berichten. An manchen Tagen möchte ich mich irgendwo verbarrikadieren und am liebsten gar nix mehr mitbekommen, weil mich all diese Menschen mit ihrem rücksichtslosen Verhalten so wütend und fassungslos machen. Ich will aber natürlich informiert sein und weiß gleichzeitig, dass wegsehen auch nichts hilft. Ganz im Gegenteil ist da zu sein, zu reden, aufzuklären und Stellung zu beziehen, der einzige Weg, um Aussicht darauf zu haben, Veränderung anzuregen.
Und sonst so?
Läuft. Es hat geschneit! So richtig schön in Wuppertal. Und es liegt sogar immer noch ein wenig Schnee. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Ich liiiebe Schnee einfach total.
Außerdem wollte ich euch noch sagen, dass ich „Was essen wir heute“ vorerst eingestellt habe. Der Aufwand hat sich einfach nicht mit eurem Interesse gedeckt und ich habe irgendwann einfach keinen Bock mehr gehabt. Momentan überlege ich noch, was ich anders/neu machen möchte (auch z.B. in Bezug auf Twitch und YouTube), aber da finde ich mich noch :-)
Ansonsten gab und gibt es nichts weiter zu erzählen. Ich werde uns jetzt Tofu Benedict machen, den Rattenkäfig sauber machen und danach vermutlich Dead by Daylight zocken.
Euch wünsche ich einen schönen Sonntag!