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|Gesehen| als Rückblick nochmal meinen eigenen FreiTalk über unsere Wildratte Bella und wie sie mein Leben verändert hat, als sie vor zwei Jahren zu uns kam, „Wie ist das Mörder zu sein?“ (ich kannte Olivers Geschichte bereits, finde die Thematik rund um „Schuld“ und „Vorurteile“ ganz generell aber wahnsinnig spannend), „Tragischer Tod: Mein Partner ist verbrannt | Was passiert nach dem Tod mit uns?“ (sehr traurige und inspirierende Geschichte, in ihren Erfahrungen mit dem Tod und dem Umgang damit finde ich meine eigenen Erfahrungen sehr wieder), „Operiert und abkassiert – Wenn Ärzte Rendite bringen sollen“ (einerseits erschreckend, andererseits nachvollziehbar und gleichzeitig sehr ähnlich zu dem, was ich selbst schon erlebt habe), „Wie die Flut den Wahlkampf verändert hat„, sowie „Hochwasser und Klima: Wie kann die Politik Katastrophen verhindern?“
|Gehört| mir wurde „Loretta“ von Ginger Root vorgeschlagen und ich musste es einfach hören, weil mein Vater meine Mutter oft so genannt hat 😅 – ist ein witziger Song, außerdem habe ich meine Playlists gehört
|Getan| Marius Geburtstag gefeiert, gewandert, gebacken, geschwommen, gearbeitet
|Gefreut| über eine schöne Mini-Wanderung, leckeres Eis, neue Fortschritte
|Gelesen| „Manifest für die Tiere*“ (finde es richtig gut und auf andere Art die Augen öffnend!), sowie „ADHS von A bis Z*“
|Gekauft| eine Badekappe*, eine neue Schwimmbrille* (nachdem ich meine Alte leider, bei dem Versuch die Gläser zu polieren, geschrottet habe), ein Etui* für Schwimmbrille und Badekappe, das Brettspiel „Cacao*“, nochmal ein Handtücher-Set* (musste erkennen, dass zwei große Handtücher und vier kleine leider zu wenig sind, wenn ich 3 x pro Woche schwimmen gehe – scheiß Minimalismus 🤣), sowie neue Hefeflocken* und ein paar „Steckel*“ für unsere Steckdosen (große Steckel-Liebe)
|Geschrieben| Nix
|Geplant| Ergotherapie, Blumenampeln fotografieren, vermutlich neue Notfallratten bei uns aufnehmen (siehe weiter unten)
Wo etwas zu viel ist, fehlt etwas
Diesen Satz habe ich gestern beim Putzen plötzlich im Kopf gehabt. Vermutlich nachdem ich ihn irgendwo gelesen oder gehört hatte. Der Zusammenhang zwischen „zu viel“ und „zu wenig“ war mir noch nie so klar, wie mit diesem Satz.
2019 schrieb ich zu diesem Thema hier:
„Ich schleudere zwischen all dem, was ich für andere zu viel bin und für mich zu wenig, hin und her(…) Ich fühle mich dann, wie dieses eine Sandkorn im Getriebe, das alles kaputt macht.“
Dass ich gar nicht das Sandkorn im Getriebe bin, ist mir erst jetzt richtig bewusst geworden. Im Sinne von: ich weiß es nicht bloß, sondern ich fühle und erfahre es mittlerweile auch so.
Wir Menschen neigen oft dazu, andere für das „zu wenig“ in uns verantwortlich zu machen bzw. umgekehrt uns die Verantwortung für das „zu wenig“ in anderen zu geben. Wann immer uns etwas zu viel ist oder wir für andere zu viel von was auch immer haben/sind, fehlt etwas.
Die „Ich-Botschaft“ in solchen Aussagen zu erkennen hilft mir enorm dabei, sie nicht mehr so persönlich zu nehmen.
Ich erinnere mich an Aussagen wie:
„Du bist zu faul“, „Du strengst dich zu wenig an“, „Du willst viel zu viel“, „Dein Hintern/du (b)ist zu dick“, „Du bist mir zu schwer“, „Du bist mir zu vegan“, „Du redest zu viel“, „Das ist mir zu viel Frauen-Workshop-Euphorie“, „Du bist zu esoterisch“, „Du bist zu albern“, „Du bist zu ehrlich“, „Du bist zu laut“, „Du bist zu leise“, „Du bist zu verständnisvoll“, „Du nutzt zu viele Schimpfworte“, „Du redest zu gewählt“, „Du bist zu gutgläubig“, „Du bist viel zu negativ“ und viele mehr.
Ich habe all diese Sätze, gerade in meiner Jugend und im frühen Erwachsenenalter, verinnerlicht und für wahr gehalten. Heute weiß und fühle ich immer öfter, dass sie wenig über mich und viel über die (unerfüllten) Bedürfnisse meines Gegenübers aussagen.
Wir sagen „Du bist mir zu schwer“ und meinen eigentlich „Ich wäre gern stärker“ oder „Ich glaube, ich bin zu schwach, um dich zu halten“
Wir sagen „Du bist mir viel zu laut“ und meinen eigentlich „Ich wünsche mir etwas Ruhe“ oder „Ich würde auch gerne gehört werden“
Wir sagen „Du bist zu ehrlich/ zu direkt“ und meinen eigentlich „Ich wünsche mir mehr Empathie von dir“ oder „Ich möchte (noch) nicht mit der Wahrheit konfrontiert werden“
Mir vor Augen zu halten, dass dort wo etwas zu viel ist, irgendwo anders etwas fehlt, hat sich gestern richtig schön angefühlt. Nicht zuletzt, weil ich einige der oben genannten Aussagen so nochmal bewusster unter anderem Licht sehen konnte.
Reizthema: Hochzeit, Geburtstage & Geldgeschenke
In dieser Woche erzählte Marius mir von dem ZEIT Artikel „Geld zur Hochzeit: Schenken mit Tabelle„, den er, samt einiger Kommentare, gelesen hatte. Die Autorin übt darin Kritik an, ihrer Ansicht nach, überholten Geldgeschenke-Konventionen und Sinn und Unsinn des „Geld hin und her Schenkens“. Die Diskussion in der Kommentarspalte explodiert förmlich und ich finde es total spannend, was dieses Thema immer wieder auszulösen vermag.
Wir haben uns lange darüber unterhalten, wie befremdlich es sich für uns anfühlt, mit welchem Zwang Hochzeiten und Geburtstagsfeiern oft (zumindest von Außen betrachtet und für uns gefühlt) verbunden sind.
Besonders Hochzeiten stellen mich jedes Mal vor ein riesiges Problem geschnürt aus den Erwartungen anderer (häufig in Form klassischer „So war das schon immer“ oder „So macht man das halt“-Konventionen) und meinen eigenen Bedürfnissen.
Die Menschen werden im Vorfeld schon in möglichst „homogene Gruppen“ aufgeteilt. Oma Trude kann mit Onkel Herbert nicht, ob es mit Tante Irmgard klappen könnte? Was ist mit Janine? Die redet immer so viel und Felix besäuft sich. Vielleicht setzen wir die an einen einzelnen Tisch? Familie X hier, Familie Y da und dann: ganz viel Alkohol und seltsame Spiele, damit alle schnell locker werden und sich vielleicht doch verstehen.
Es ist völlig okay, wenn Menschen ihre Hochzeit, ihren Geburtstag oder was auch immer feiern wollen und eine ganz besondere Vorstellung davon haben. Umgekehrt sollte es genauso okay sein, wenn jemand all das nicht möchte. Das ist es meiner Erfahrung nach aber nicht.
Als vegan essender und keinen Alkohol trinkender Mensch bist du quasi schon raus (ich zitiere: „Extrawürste sind uns zu teuer. Was extra Veganes bieten wir deshalb nicht an.“ oder „Ein Schnäpschen zum locker werden ist aber ein Muss!“) 🤣. Dass ich, in Anbetracht der Tatsache was die Kirche mit ihrer Macht bisher getan hat, eigentlich gar keine Kirche mehr betreten möchte, oder keine Lust mehr auf wallende Abendkleider, hochgesteckte Haare und Stöckelschuhe habe, macht die Sache nicht leichter.
Wenn ich dann auch noch „nur“ 25€ für eine Freundin oder 50€ für ein Familienmitglied im Umschlag habe, ist der Skandal perfekt. WIE KANN MAN NUR!
Die Kommentare unter oben genanntem Artikel suggerieren irgendwie, dass man als Gast welcher Feier auch immer, in der Schuld der ausrichtenden Person stünde und mindestens das an Geld schenken müsse, was man die Person kostet.
Eine fette Hochzeitsparty ausrichten zu wollen ist das eine, vorauszusetzen, dass diese selbst gewählte (!) Party auf jeden Fall finanziell von der Hochzeitsgesellschaft getragen wird, nochmal was anderes. Entweder ich habe Bock darauf, ne Party zu schmeißen und habe dann auch das Geld dafür, oder eben nicht.
Dass es eine allgemeingültige Vorstellung davon gibt, wie viel Geld ich als Freundin, Schwester, Bekannte, Kollegin usw. ausgeben sollte, finde ich sowieso absolut seltsam. Meinem Verständnis nach sind meine Gäste mir nichts schuldig.
Wenn ich meinen Geburtstag oder was auch immer feiern möchte, dann nicht des Geldes / der Geschenke wegen (oder weil ich jemand anderem etwas geschenkt habe und nun die Gegenleistung erwarte), sondern weil ich diesen Tag mit Menschen verbringen möchte, die mir wichtig sind. Für Menschen, die mir wichtig sind, ist mir wichtig, dass sie sich wohl fühlen. Es ist mir egal, was die Menschen tragen und ob und wenn ja wie viel sie mir schenken. Ich finde es auch richtig gut, wenn jemand für sich sorgt und offen sagt: „Du, Sandra. Irgendwie habe ich heute keine Lust.“ oder „Ich fühle mich irgendwie nicht wohl in dieser Konstellation.“. Ende der Geschichte.
Ich verstehe einfach diesen ganzen Zwang überhaupt nicht. Warum sollte ich als Gastgeberin wollen, dass jemand sich anders kleidet, als dem eigenen Wohlfühlfaktor entsprechend? Was habe ich z.B. davon, mein Bedürfnis nach Gemeinschaft über das eines anderen Menschen zu stellen?
Marius und mir fiel im Gespräch auch unsere eigene Hochzeit wieder ein. Für uns war es ein „notwendiges Übel“ morgens aufstehen zu müssen, um diese blöde Unterschrift beim Standesamt zu machen. Wir wollten das nicht und hätten liebend gerne darauf verzichtet. Die Ehe hat für uns keinerlei tiefere Bedeutung, sondern ist eine Art staatliche Zwangsmaßnahme, sofern man als Paar (steuer-)rechtlich gleichgestellt sein will. Das ist alles.
Für andere war das anders. Entsprechend waren ja dann auch die Reaktionen auf die Art und Weise, wie wir unsere Hochzeit nicht gefeiert haben 😅 Im Video „Wie man zu heiraten hat“ habe ich dazu ja ein wenig erzählt. Rückblickend betrachtet ist das alles noch unangenehmer gewesen und aus heutiger Sicht hätte ich mich dazu entschieden, niemandem etwas zu erzählen. Dann hätte es diese klaffende Lücke zwischen unseren und den Ansichten der Anderen gar nicht gegeben.
Ich werde vermutlich auch nie verstehen, warum Geburtstage und Hochzeiten häufig so gelebt werden, dass man andere bespaßen muss, statt dass man gefeiert wird. Wenn ich mich daran erinnere, was für einen Stress viele Brautpaare Monate vorher haben und wie wenig Zeit sie an diesem Tag für sich als Paar haben. Also ich definiere den schönsten Tag in meinem Leben zumindest anders.
Ich fand beispielsweise auch den Zwang, an meinem Geburtstag für alle Arbeitskolleg*innen ein Frühstück zuzubereiten oder Kuchen mitzubringen jedes mal soooo ätzend. Meine Großeltern waren mal beleidigt, weil ich meinen Geburtstag nicht feiern wollte. „Tja, dann kriegst du eben auch keine Geschenke.“ Okay. Wenn Schenken für dich bedeutet, mich dazu zu zwingen/ verpflichten, dir etwas zurück zu geben, dann behalt‘ dein Geschenk bitte für dich.
Insgesamt war die Thematik jedenfalls wieder sehr spannend, weil die Kommentare sehr deutlich zeigen, dass die überwiegende Mehrheit offenbar die Meinung vertritt, dass man da mal für das Allgemeinwohl in den sauren Apfel beißen müsse und die eigenen Befindlichkeiten hinten anzustellen hat.
Würde genau diese Mehrheit gerne mal auf meine spirituell-esoterisch-vegane-alkoholfreie-Hochzeit, samt Kleiderordnung und ritueller Verhaltensregeln, einladen und nochmal zu der Sache mit dem sauren Apfel befragen wollen :-P
Jesuslatschen & andere Oberflächlichkeiten
Wenn früher jemand zu mir sagte „Was hast du denn für Jesuslatschen an?“ oder „In der Hose hast du einen dicken Hintern“, dann trug ich das entsprechende Kleidungsstück mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit nie wieder.
Ein Beispiel zeigt dieses Foto. Der Pfeil auf dem Foto ist nicht von mir, sondern von damaligen „Freunden“ drauf gemalt worden, um meine „Jesuslatschen“ zu betonen.
Ich habe das Outfit damals geliebt und mich sooo wohl darin gefühlt, es aber daraufhin nie wieder getragen, weil man sich immer wieder über meine „Jesuslatschen“ lustig machte.
Heute reagiere ich anders. Zwar habe ich mich beim Tragen meiner neuen Barfußsandalen* (die ich unfassbar liebe, weil sie soooo bequem sind) dabei erwischt, wie ich einige Male bei anderen erwähnte, dass ich die Schuhe nicht so schön finden würde, weil es „klassische Jesuslatschen“ wären. Der Unterschied dabei ist: ich trage sie trotzdem. Und zwar gerne.
Insgesamt bemerke ich, dass mein Selbstbewusstsein sich enorm ins Positive gewandelt hat. Ich mache mir weniger Gedanken darüber, was andere von mir denken könnten. Insbesondere in Bezug auf mein Aussehen. Wenn sie sich abfällig äußern, verunsichert es mich für gewöhnlich nicht mehr.
Gerade bemerke ich diese Entwicklung besonders. Nicht nur wegen der Schuhe, die ich früher niemals getragen hätte, seien sie auch noch so bequem. Sondern ich bemerke es z.B. auch daran, dass ich gerne alleine schwimmen gehe und mich dabei nicht mehr schäme, z.B. eine Nasenklammer, Badekappe und Schwimmbrille zu tragen. Eine Entwicklung, über die ich mich sehr freue.
Ratten-Mädels
Hier überschlagen sich mal wieder die Ereignisse. Vor einigen Tagen entschieden wir, dass Torvi, Wiesel & Bella als 3er Kombi nicht ganz so harmonisch sind und ihnen eine natürlichere Rudelgröße gut tun würde. Daraufhin kontaktierte ich die Revier-Ratten-Rettung und machte für heute einen ersten „Schnupper-Termin“ in einer Pflegestelle hier in Wuppertal aus.
Ausgerechnet auch noch an ihrem 2-Jährigen bei-uns-Zuhause-leben-Jubiläum geht es Bella seit gestern total schlecht 😢 Wir wissen noch nicht, was genau los ist, machen uns aber große Sorgen, weil sie nicht gut aussieht. Sie hat eine starke Flankenatmung (was bei Ratten insgesamt eher kein gutes Zeichen ist) und ist auch deutlich schlapper als sonst.
Irgendwie ist momentan wirklich der Wurm drin, was unsere tierischen Familienmitglieder anbelangt.
Ich war heute dennoch zwei Stunden in der Pflegestelle und habe mich vor allem in Knubbel und die Albinos verliebt (siehe hier ggf. vorsichtig sein, der ehemalige Zustand von „Knubbel“ ist möglicherweise erschreckend), aber auch die ängstlichen „Kabelbindermädels“ und ihre fürchterliche Geschichte haben es mir angetan.
Wir haben uns nun dazu entschieden, erst mal abzuwarten, wie es mit Bella weiter geht und danach zu entscheiden, ob wir noch zwei oder drei weitere Nasen bei uns aufnehmen.
Und sonst so?
Wir haben Marius Geburtstag gefeiert. Freitag war ich erst schwimmen, habe uns dann köstliches Frühstück mitgebracht und danach sind wir auf eine Mini-Wanderung. Die Wanderung war richtig schön, wir haben viel gesehen und die Auszeit sehr genossen. Danach sind wir noch zum Wuppertaler Toelleturm gefahren, um ein Eis zu schnabulieren und haben den Rest des Tages Zuhause mit leckerem Essen und Spiele spielen verbracht.
Samstag waren dann meine Mama, mein Bruder und seine Frau zum Kuchen essen und quatschen bei uns. Den Rest des Tages haben wir dann mit Bella auf der Couch verbracht.
Das war es von meiner Woche. Wir haben mittlerweile halb sechs und mein Magen knurrt :-)
Ich wünsche euch einen schönen Rest-Sonntag und einen guten Start in die neue Woche!
2 Antworten auf „Immer wieder Sonntags 274“
Hallo Sanni! Wir haben am 21.6. an unserem 19. Jahrestag endlich geheiratet. Corona spielte uns sozusagen in die Hände, d.h. man konnte ja sowieso nicht feiern und da wir das auch nicht wollten, haben wir die Chance ergriffen. Wir haben komplett allein – nur mit Fotograf – geheiratet und es war ein wunderbarer Tag und genau so, wie wir es wollten. Ich hätte am liebsten gar niemand vorher Bescheid gegeben, aber letztlich haben wir doch unsere Eltern und Schwester vorher informiert. Unsere Freunde haben erst danach von uns erfahren. Manche waren tatsächlich auch etwas enttäuscht, aber letztlich ist es unsere Entscheidung.
Ich würde jedem Paar dazu raten, sich nicht von Erwartungen anderer treiben zu lassen und nur das zu machen, worauf man Lust hat – egal, ob kleiner, großer Rahmen oder eben nur allein. Immerhin soll es ein Tag sein, der Freude bereitet und im Gedächtnis bleibt.
Liebe Grüße
Hey Häsin,
ich freue mich, dass ihr einen so wunderbaren Tag hattet. Bei uns war es, was die Informationslage anbelangt, ähnlich.
Die Enttäuschung, in diesem Fall dann ja im wahrsten Sinne des Wortes, kann ich aus Sicht der Angehörigen durchaus nachvollziehen. Wenn eine Hochzeit ganz generell einen anderen Stellenwert hat, malt man sich entsprechendes aus und bewertet auch die Hochzeit anderer anders. Das Spannende dabei finde ich die Vorstellung der Menschen. Zumindest bei uns ist es so, dass sie das Gefühl hatten, etwas Bedeutendes verpasst zu haben.
Während wir also beim Standesamt zu zweit in diesem todschicken Saal saßen, alles einfach nur unangenehm fanden und möglichst schnell fertig sein wollten, saßen irgendwo Zuhause Verwandte und Freunde, mit dem Gefühl, diesen ehrwürdigen Moment mit uns teilen zu wollen. Wir in der Realität, sie in der wunderbar ausgeschmückten Phantasie 😅 Das ist fast schon ein bisschen lustig.
Bin absolut bei dir, dass jedes Paar genau das tun sollte, was sich gut anfühlt. Die Erwartungen anderer außen vor zu lassen kann aber ganz schön schwierig sein, wenn man mit diesem Gefühl der Enttäuschung der anderen konfrontiert wird und versuchen muss, sich davon abzugrenzen. Man ist ja niemandem etwas schuldig, aber genau das wird manchmal vermittelt. Das finde ich so schade.
Liebe Grüße