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🛈 Rechtlicher Hinweis: Das Ausprobieren meiner Rezepte erfolgt auf eigene Gefahr. Ich bin keine ausgebildete Expertin. Alle von mir getroffenen Aussagen zur Wirkung der Inhaltsstoffe basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen und sind nicht allgemeingültig. Eine Linderung von Symptomen oder gar eine Heilung kann ich nicht versprechen oder garantieren. Bei gesundheitlichen Beschwerden können und sollen meine Rezepte keine Untersuchung oder Diagnose eines Arztes oder Therapeuten ersetzen. Grundsätzlich rate ich dazu, bei körperlichen/gesundheitlichen Beschwerden immer erst einen Arzt/Apotheker/Therapeuten aufzusuchen.
Zeit für ein neues Produkt für meine Kosmetik selber machen Seite. Ihr wisst ja, dass ich viele alltägliche Pflege- und Kosmetikprodukte (immer mal wieder) selber mache. Eine Sache, an die ich mich aus irgendeinem Grund aber nie rangetraut habe, war Deocreme.
Viel zu kompliziert, viel zu aufwendig, dachte ich. Seit 2016 nutze ich jetzt aber doch meine selbstgemachte Deocreme und habe meine Bedenken über Bord geworfen. Auch wenn ich die Deocreme von Ponyhütchen oder Delicious Soaps jeder Zeit weiter empfehlen würde und zufrieden bin, sind mir die Preise auf lange Sicht etwas zu knackig.
Dass das selber machen von Deocreme SO einfach sein würde, hätte ich nicht gedacht. Mein erster Versuch im Juni ging zwar in die Hose, zumindest was den Geruch anbelangte, aber der zweite Versuch war ein Volltreffer.
Meiner Meinung nach steht die selbstgemachte Deocreme den prominenteren Produkten, die man online und offline kaufen kann, in Nichts nach. Je nach dem welche Deocreme man gerade hat, könnte meine selbstgemachte Deocreme etwas schneller schmelzen oder etwas fluffiger/weicher sein, aber die Wirkung als solche ist identisch. Nur mit dem Duft muss man selbst experimentieren.
Runtergerechnet bezahle ich (inkl. Glastiegel) ca. 2€ für 100 ml Deocreme. Die Anschaffungskosten für die Rohstoffe, mit denen man insgesamt ca. 60 Deocremes selber machen kann, liegen bei ungefähr 80€.
Deocreme selber machen Anleitung
Hinweis: die Angabe TL ist nur eine grobe Angabe, Ihr könnt bei dem Rezept nichts falsch machen. Ihr solltet nur darauf achten, dass die Verhältnismäßigkeit untereinander passt (dass also z.B. die Menge von 5 TL fünf mal so viel ist, wie die Menge bei 1 TL)
Heil- und Tonerde sollte nicht mit Metall in Berührung kommen. Benutzt Holz- oder Glas- oder Plastikbesteck und entsprechendes Geschirr.
Zutaten Deocreme (für ca. 2 x 50 ml)
Mit einem Klick auf die Zutat könnt ihr sie online kaufen.
- 4 TL Natron*
- 1 TL weiße Tonerde / Kaolin*
- 2 TL Zinkoxid*
- 1 TL Stärke*
- 8 TL Kokosöl*
- 5 TL Sheabutter*
- ätherische Öle nach Wahl*
- Cremetiegel*
Damit Eure selbstgemachte Deocreme am Ende keine zu großen Stückchen hat, ist es wichtig, dass die pulvrigen Zutaten mehrfach gesiebt und gemörsert werden. Je genauer ihr im Vorfeld seid, desto cremiger wird Eure Deocreme am Ende werden. (Feine, pulvrige Stückchen sind dennoch normal, das Natron löst sich nicht komplett auf).
- Siebt alle trockenen Zutaten (Natron, Stärke, Zinkoxid, Kaolin) mehrmals durch ein feines Sieb und vermischt sie anschließend miteinander. Reibt sie dann nochmal in einem speziellen Mörser zu feinem Sand.
- Währenddessen könnt Ihr das Kokosöl und die Sheabutter in ein feuerfestes Glas geben und im Wasserbad in einem Topf schonend erhitzen. Achtung: hier braucht Ihr wirklich Geduld und es gilt “weniger ist mehr”. Erwärmt die Öle sanft. Die Sheabutter darf nicht zu heiß werden, da sie sonst die Fähigkeit, wieder fest zu werden, verliert.
- Wenn die Sheabutter und das Kokosöl flüssig sind, gebt langsam die Pulver hinzu und vermischt alle Zutaten für weitere 5- 10 Minuten gründlich im Mörser. Reibt alle kleinen Partikel und Steinchen raus.
- Nun könnt ihr die Masse nach Belieben mit ätherischen Ölen aromatisieren. Im Anschluss füllt ihr das Ganze vorsichtig in eure Tiegel und stellt sie anschließend in den Kühlschrank.
- Für die ersten 40 Minuten ist es hilfreich, die Deocreme ca. alle 10 Minuten kurz sanft umzurühren. Nach ca. einer weiteren Stunde ist die Deocreme fertig. Die (meiner Meinung nach) besten Ergebnisse in Bezug auf die Konsistenz erhaltet ihr, wenn ihr die Deocreme mehrere Tage im Kühlschrank ziehen lasst.
- Später könnt Ihr Euren Tiegel dann mit entsprechenden Etiketten verzieren. Ihr findet Etiketten zum Beispiel HIER* Es gibt aber auch viele kostenfreie Vorlagen im Internet. Diese könnt Ihr dann auf entsprechendem Papier ausdrucken.
- Natron soll unangenehme Gerüche binden. Bei empfindlicher Haut kann es aber auch zu Reizungen führen. Wer auf Natron reagiert, kann die Menge an Tonerde erhöhen und die des Natrons verringern.
- Kaolin ist weiße Tonerde. Diese habe ich wegen ihrer Fähigkeit, Flüssigkeit zu absorbieren, ausgewählt. Sie soll im Deo die antitranspirante Wirkung anderer Inhaltsstoffe unterstützen,
- Zinkoxid wird verwendet, weil es leicht antibakteriell/antiseptisch wirkt. Meiner Erfahrung nach bindet Zinkoxid außerdem Gerüche oder unterbindet die Bildung gewisser Bakterien. Wenn ich es im Deo weg lasse, müffelt man nämlich recht schnell.
- Stärke nimmt Feuchtigkeit auf und sorgt zudem dafür, dass die Stoffe etwas besser gebunden werden können.
- Kokosnussöl ist schon lange meine große Liebe. Theoretisch kann man auch nur aus Kokosöl ein Deo herstellen. Kokosöl verhindert unangenehme Gerüche, es beruhigt die Haut und wirkt antibakteriell.
- Sheabutter liebe ich, wegen ihrer pflegenden und beruhigenden Eigenschaft. Nachteil: ihr Eigengeruch ist relativ stark.
- ätherische Öle sorgen für einen angenehmen Duft, können die Entstehung von Bakterien hemmen und so typischen Schweißgeruch verringern und haben weitere, individuelle Eigenschaften (hier mehr dazu)
Haltbarkeit: die selbstgemachte Deocreme ist so lange haltbar, wie der Inhaltsstoff mit der geringsten Haltbarkeit oder alternativ wenn es ranzig riecht. Vertraut da auf Euer Gefühl und Eure Nase.
Hygiene: Achtet, gerade wenn Ihr das Deo verschenken wollt, bei der Zubereitung darauf, dass Ihr möglichst Handschuhe tragt und die Inhaltsstoffe mit so wenig “kontaminierten Gegenständen” wie möglich in Verbindung bringt. Außerdem solltet ihr ALLE verwendeten Behälter vorher gründlich auskochen. So könnt Ihr das Risiko, die Deocreme mit unerwünschten Bakterien zu kontaminieren, auf jeden Fall sehr gering halten. Hilfreich ist auch, wenn Ihr irgendwo auf dem Tiegel vermerkt, wann Ihr die Deocreme hergestellt habt und Platz für das Öffnungsdatum lasst.
Zu flüssig:Wenn die Deocreme noch mehreren Stunden Trockenzeit immer noch flüssig ist, hast du eventuell zu viel ätherisches Öl genutzt, die Sheabutter zu stark erhitzt oder das Verhältnis zwischen den einzelnen Inhaltsstoffen nicht ganz beachtet. Wenn du dich an mein Rezept hältst und alle Zutaten haltbar sind, wird die Deocreme fest.
Schmilzt zu schnell: Wenn dir das Deo zu schnell schmilzt, kannst du es im Kühlschrank lagern. Alternativ kannst du etwas mehr Kokosöl als Sheabutter verwenden.
Qualität: Nutze nach Möglichkeit hochwertige Inhaltsstoffe, im besten Fall sogar in Bioqualität. Achte darauf, dass das Kokosöl kaltgepresst ist. Ätherische Öle sollten naturrein sein. Man merkt sofort den Unterschied zwischen den Billig-Ölen aus dem 1€ Shop und hochwertigen ätherischen Ölen. Nicht nur vom generellen Geruch her ist es angenehmer, oft verursachen billige Öle auch Kopfschmerzen.
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7 Antworten auf „DIY Deocreme selber machen – Last Minute Geschenkidee“
Hey, das Rezept für die Deocreme ist super, habe es schon nachgemixt. Du hast geschrieben das dein Erster Versuch in die Hose ging und dann der zweite ein Volltreffer war. Verrätst du was du für Öle für den Duft genommen hast.?
Vielen Dank :)
Liebe Doreen,
wie schön, dass die Deocreme für Dich funktioniert hat. Du findest die verwendeten ätherischen Öle und Parfumöle im Rezept bei den Zutaten verlinkt :-) Ich hab bei meinem ersten Versuch einen einzigen Tiegel mit der falschen Mengenangabe (mit Zitronenöl) gemacht, danach habe ich immer gleich 15 – 30 Tiegel hergestellt, mit ganz unterschiedlichen Ölen, die ich miteinander zu einem Duft vermischt habe. Ich hab da keinen Favoriten.
sehr hilfreiche Tipps dabei! Danke, dasss du die uns mitteilst
Hallo Checkerin,
danke für das tolle Rezept und die vielen Infos über die „bösen“ Inhaltsstoffe.
Was würdest du jemanden an Deo empfehlen, der kein Aluminium und kein NATRON im Deo haben möchte? Gibt es auch Geruchsbekämpfer ohne Natron. Bei vielen führt das Natron zu Hautreizungen. Bitte mache weiter so und bleib gesund und munter.
Sabine
Hallo liebe Sabine,
wie schön, dass Du hier vorbei schaust! :-)
Geruchsbindend wirkt als einfacher Inhaltsstoff Kokosöl (das kannst du auch als reines Deo nutzen) oder Kieselgur ( auch Diatomeenerde/Kieselmehl). Ich selbst habe das Rezept oben noch nicht mit Kieselgur statt Natron versucht, eigentlich sollte das aber klappen.
Geb mir gern mal Bescheid, wenn du es ausprobiert hast!
Hi, ich hab eine Frage :)
Habe mich auch an einem Deo versucht:
Natron, Stärke, Kokoöl und ätherisches Öl (Lavendelöl)
Es funktioniert wirklich ausgezeichnet und ich bin total begeistert, nur eine Sache funktioniert nicht so gut, vielleicht liegt es an der Konsistenz (mags lieber fest) wenn ich es auftrag entstehen dickere „Klumpen“ die sich kauf mehr verschmieren lassen. Also es klebt direkt an der Haut und lässt sich nicht wie eine Creme verteilen.
Weißt du woran das liegt?
Hey :-)
Wie schön, dass Du es auch versuchst!
Mit dem obigen Rezept hab ich keine Klumpen, es ist wirklich eine Creme (die im Sommer außerhalb des Kühlschranks ggf. auch etwas flüssiger sein kann). Ich weiß aber von gekauften Deocremes (z.B. bei We love the Planet Deocreme), dass sie manchmal klumpen.
Die Klumpenbildung kann mehrere Ursachen haben:
1. die festen Bestandtteile wurden nicht gesiebt/gemörsert und sind nicht fein genug (am besten Deo nochmal im Wasserbad weich machen und mit einem Mörser bearbeiten)
2. das Deo ist schon etwas älter und die Bestandtteile sind nicht mehr richtig miteinander verbunden (auch erwärmen und nochmal richtig durchrühren)
3. Kokosöl in Kombination mit Natron/Stärke reagiert mit der Umgebungstemperatur: beim Auftragen verändert sich die Temperatur des Kokosöls und ggf. bilden sich dadurch die Klumpen (dann Deo ggf. vor dem Auftragen etwas aufweichen oder in den Kühlschrank stellen, damit es fester/weicher wird)
So wie Du es beschreibst, klingt es danach, als würde es am Kokosöl liegen.
Viele Grüße,
Sandra