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Aus dem Leben

Es war einmal…

… ein unbeschwertes Leben.


Vor wenigen Jahren noch hielt ich es für unmöglich, dass irgendetwas unsere Familie erschüttern könnte. Bis vor wenigen Jahren lief immer alles mehr oder weniger perfekt. So perfekt, dass es mir oft schon etwas unheimlich war und sich meine Ängste vor großen Schicksalsschlägen immer mehr aufbauten.

Ich hatte wahnsinnige Angst davor, dass plötzlich jemand meiner Liebsten stirbt oder schwer krank wird. Oft hatte ich Albträume und gruselige Phantasien.
Zu diesem Zeitpunkt konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, was uns erwartet. Und ich konnte mir auch nie vorstellen, dass ich mit solchen Schicksalsschlägen jemals umgehen könnte.

Für mich waren Menschen, die nach einem schweren Schicksalsschlag „einfach weiter machen“ völlig seltsam. Ich konnte mir für mich nicht vorstellen, dass es einfach so weiter gehen würde. Dass man die Kraft hat aufzustehen.
Diese Stärke anderer Menschen habe ich immer bewundert und gleichzeitig kritisch beäugt.

Aber man hat keine andere Wahl.
Die Welt dreht sich unaufhaltsam weiter. Ob man will oder nicht.
Entweder man dreht sich mit oder man geht unter.

Opas Tod ist gerade einmal neun Monate her.
Sechs Monate später kippte der Onkel meines Freundes einfach um und war tot.
Und drei weitere Monate später starb mein Vater plötzlich.
Einfach so.
Von heute auf Morgen.
Ohne Vorwarnung. Ohne Krankheit.
Zack.
Licht aus.

Ich muss mir das einfach von der Seele schreiben.
Momentan habe ich das Gefühl, den ganzen Tag schreiben zu müssen, um all das begreifen zu können.
Mir scheint das Schreiben wie ein Netz zur Absicherung nach unten.

Als es hier Morgens um fünf Uhr Sturm klingelte, wussten wir nicht, wie uns geschah.
Nach einem Blick auf mein Handy und die zig verpassten Anrufe in Abwesenheit war mir klar, was los ist.
Ich wusste es sofort.

Den Moment, als die Tür auf ging und mein Bruder dort stand und mir sagte, dass unser Papa gestorben ist.
Gott, wie mir das das Herz gebrochen hat.
Seit dem habe ich alle Handys und Telefone laut.
Ich wache nachts ständig auf, um zu schauen, ob ich wieder Anrufe verpasst habe.
Habe Albträume. Dämliche Flashbacks und fiese Phantasien.

Und weiterhin kann man einfach nicht fassen, was passiert ist.
Es lässt sich einfach nicht greifen.
Dass er einfach so weg ist und nicht wieder kommt.
Bei der Beerdigung sein Bild zu sehen, seinen Namen in der Zeitung zu lesen, zu hören – so dermaßen irreal.

Das aller Schlimmste für mich ist, die Anderen leiden zu sehen und nichts tun zu können. Es bricht mir das Herz meine Mum und meinen Bruder zu sehen.
Jeden Tag aufs Neue.

Und gleichzeitig habe ich Angst.
Die Angst, dass das Leben noch weitere Schicksalsschläge bereit hält.
Dass in den nächsten Wochen oder Monaten wieder jemand gehen muss.
Angst, sich nicht verabschieden zu können.
Angst, dass die Zeit weg rennt.

Ich habe das Bedürfnis, den ganzen Tag mit all meinen Lieben zu verbringen. 24 Stunden. Am liebsten hätte ich sie alle hier und würde mit ihnen Partys feiern, plaudern, lachen und versuchen, die Zeit, die uns bleibt, zu leben. Wenn da nicht der beschissene Alltag wäre.

Eigentlich ist das Leben nicht darauf ausgerichtet, es zu genießen. Wir müssen arbeiten, um leben zu können. Freizeit und Arbeit unter einen Hut zu bringen ist oft gar nicht so einfach. Aber ich habe mir eine Sache geschworen:
Wenn irgendwas ansteht, dann werde ich künftig hingehen.
Auch wenn ich müde bin, auch wenn ich vielleicht gar keine so große Lust habe.
Einfach weil es das letzte Mal sein könnte.

Nichts ist mir in den letzten Monaten so sehr bewusst geworden, als die Tatsache, dass das Leben jeder Zeit vorbei sein kann. Jeder verdammte Tag könnte der letzte sein und deshalb sollte man jede Sekunde genießen.

Ich bin froh, dass ich, dass wir das Leben mit Papa und Opa genossen haben.
Dass ich mit reinem Gewissen sagen kann: Wir haben alles geklärt. Wir haben uns geliebt und wussten das. Wir waren füreinander da.

Der Gedanke daran, dass Papa und Opa solche Frohnaturen waren, Menschen die das Leben genossen haben, die Streit nicht mochten und immer ’nen lustigen Spruch auf Lager hatten, selbst in den beschissensten Situationen, gibt mir Kraft.
Kraft, die ich brauche, um weiter zu machen. Um mich mit der Welt zu drehen und nicht aufzugeben.

Denn ich weiß auch, dass Aufgeben keine Option ist. Wir müssen stark sein, zusammen halten und weiter machen. So schwer es in manchen Stunden und an manchen Tagen auch fällt. Der riesen Berg der vor uns steht, ist noch lange nicht erklommen worden und deshalb müssen wir uns mit der Welt mit drehen.

Und glaubt mir:
In uns allen stecken ungeahnte Kräfte.
Wir alle sind stärker, als wir manchmal glauben. Wenn man glaubt, dass die Welt untergeht, dann blitzt dahinter trotzdem oft auch der Horizont auf. Aufgeben würde alles nur noch schlimmer machen.

Es wird natürlich niemals wieder wie vorher. Mit jedem Menschen, der aus unserem Leben geht, geht auch ein Teil von uns. Ein Teil unseres Lebens, unserer Fröhlichkeit. Aber es geht eben weiter.


Und wenn wir uns an die schönen, intensiven, lustigen und verrückten Momente mit unseren Lieben erinnern, dann ist der Schmerz zumindest etwas leichter zu ertragen. Es fällt mir leichter, wenn ich dankbar für die Zeit bin, die ich mit ihnen verbringen durfte, als der Zeit nach zu trauern, die uns genommen wurde.
Irgendwie so wird es es funktionieren. Muss es.

Versucht bitte keine Angst zu haben vor dem Morgen und seid nicht traurig wegen der materiellen Dinge, die Euch im Leben vielleicht fehlen. Genießt jeden Tag, so gut es eben geht und seid dankbar für jede Sekunde, die Ihr mit Euren lieben verbringen könnt.

Ich habe Mama und Papa vor einigen Jahren ein Gedicht auf zwei Spiegel geschrieben und ihnen geschenkt. Die Spiegel hingen über 10 Jahre in der Wohnung. Oft haben wir den Text gelesen aber niemals hatte er eine so große Bedeutung wie jetzt. Deshalb haben wir die erste Strophe auch als Trauerspruch genutzt. Ich möchte den Text mit Euch teilen. Weil er einfach ALLES auf den Punkt bringt und Euch vielleicht klar macht, was wichtig im Leben ist.

Wenn ich wüßte…

Wenn ich wüßte, daß es das letzte Mal ist,
daß ich Dich einschlafen sehe,
würde ich Dich besser zudecken und zu Gott beten, er möge Deine Seele schützen.

Wenn ich wüßte, daß es das letzte Mal ist,
daß ich Dich zur Türe rausgehen sehe,
würde ich Dich umarmen und küssen
und Dich für einen weiteren Kuß zurückrufen.

Wenn ich wüßte, daß es das letzte Mal ist,
daß ich Deine Stimme höre, ich würde jede
Geste und jedes Wort auf Video aufzeichnen,
damit ich sie Tag für Tag wieder sehen könnte.

Wenn ich wüßte, daß es das letzte Mal ist,
und dann einen Moment innehalten kann,
um zu sagen „Ich liebe Dich“, anstatt davon auszugehen,
daß Du weißt, daß ich Dich liebe.

Wenn ich wüßte, daß es das letzte Mal ist,
daß ich da sein kann, um den Tag mit Dir zu teilen,
weil ich sicher bin, daß es noch manchen Tag geben wird,
so daß ich diesen einen verstreichen lassen kann.

Es gibt sicherlich immer ein „Morgen“,
um ein „Versehen/Irrtum“ zu begehen
und wir erhalten immer eine 2. Chance,
um einfach alles in Ordnung zu bringen.

Es wird immer einen anderen Tag geben,
um zu sagen: „Ich liebe Dich“.
und es gibt sicher eine weitere Chance,
um zu sagen: „Kann ich etwas für Dich tun?“

Aber nur für den Fall, daß ich falsch liegen sollte
und es bleibt nur der heutige Tag,
möchte ich Dir sagen,
wie sehr ich Dich mag.

Und ich hoffe, daß wir nie vergessen:

Das „Morgen“ ist niemandem versprochen,
weder jung noch alt,
und heute könnte die letzte Chance sein,
die Du hast, um Deine Lieben fest zu halten.

Also, wenn Du auf Morgen wartest,
wieso tust Du’s nicht heute?
Falls das „Morgen“ niemals kommt,
wirst Du es bestimmt bereuen,
daß Du Dir keine Zeit genommen hast,
für ein Lächeln, eine Umarmung oder einen Kuß
und Du zu beschäftigt warst,
um jemandem etwas zuzugestehen,
was sich im Nachhinein
als sein letzter Wunsch herausstellt.

Halte Deine Lieben heute ganz fest
und flüstere ihnen ins Ohr,
sag‘ ihnen, wie sehr Du sie liebst.
und daß Du sie immer lieben wirst.

Nimm Dir die Zeit zu sagen
„Es tut mir leid“, „Bitte verzeih‘ mir“,
„Danke“ oder „Ist in Ordnung“.

Und wenn es kein „Morgen“ gibt,
mußt Du den heutigen Tag nicht bereuen.

Autor unbekannt

8 Antworten auf „Es war einmal…“

Liebe Sanny,

…ich habe den Text, der aus Deinem tiefsten Herzen kommt, in mich aufgesogen. In jeder Zeile erkenne ich mich ein Stück selbst.
Gefühle niederzuschreiben tut gut, man kann in sein Innerstes hineinschauen und seine Trauer aber auch Hoffnung zum Ausdruck bringen.
Du wirst in nächster Zeit erfahren, wie oft Opa und Papa präsent sein werden. Sicher wirst Du genau wie ich bei Entscheidungen die zu treffen sind, Problemen aber auch schönen Situationen denken: was hätte er jetzt getan oder gesagt… und weil die Bande der Liebe so eng sind, wirst Du sogar Antworten bekommen.
Oft stelle ich mir vor, wie meine Lieben die Hand auf meine Schulter legen und mir Mut zusprechen oder mich trösten und sich auch mit mir freuen. Fast täglich kommen Situtationen, in denen ich sage: Mama würde jetzt…
Durch geliebte Menschen in unserem Umfeld, die Verständnis für unsere Trauer haben, für uns da sind und unsere Gefühle teilen, können wir „weitermachen“. Genauso würden es sich die, die nicht mehr bei uns sind wünschen.
Fühl Dich ganz liebe gedrückt, Sanny.
Deine Marion

Liebe Sanny,

es tut mir wirklich leid das dein Dad gestorben ist, ich kann mir vorstellen wie dir das das Herz gebrochen hat. Mir sind die ganze Zeit die Tränen geflossen als ich deinen Text gelesen habe. Er berührt einen ganz tief.

Ich habe auch schon viele Verwandte in den letzten Jahren verloren und habe leider im Gegensatz zu dir überhaupt kein Verhältnis mehr zu meiner Familie, das ist traurig eben weil das Leben so schnell vorbei sein kann.

Man sollte wirklich jede Minute, jede Sekunde nutzen, sich weniger Gedanken machen über Morgen, sondern die Gedanken für jetzt nutzen. Aber das ist leider nicht immer so leicht.

Ich wünsche dir das der Schmerz bei dir bald nachlässt, auch wenn es eine Zeit dauern wird, aber du hast deinen Dad und auch deinen Opa in guter Erinnerung, daran musst du immer zurückdenken. Denk an die schönen Zeiten mit Ihnen.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute und viel Kraft mit der schweren Zeit umzugehen.

Liebe Grüße

Martina

Aus Erfahrung weiß ich, dass einen nach solchen schrecklichen Schicksalsschlägen keinerlei Worte trösten können. Jede Beileidsbekundung und Versuche mich zu trösten sind ins Leere gelaufen. Irgendwie haben die Worte mich auch wütend gemacht. Ändern sie doch nichts an den Tatsachen. Ich habe in den letzten Jahren mehrere liebe Personen durch den Tod verloren. Erst meinen Opa, dann meinen Vater, wenige Jahre später 2 Onkel und meine Oma, die durch einen Hausbrand ihr Leben verloren haben. Kurz darauf meine geliebte Tante, die an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankte. Eine andere Tante ist ertrunken, nachdem sie aus einer Reha-Klinik weggelaufen ist und von Polizei und Co. nicht gefunden wurde. Kurz darauf ihr Mann an Lungenkrebs. Ich hatte mal einen großen Verwandtenkreis und Freunde, die verstorben sind, noch gar nicht mitgezählt. Es zerreist einem das Herz, man bekommt kaum noch Luft. Von einer Beerdigung zur nächsten. Man fühlt eine innere Leere und weiß erst nicht, wie man mit dem Schmerz umgehen soll. Ich habe mich jedes Mal allein gelassen gefühlt und immer diese Frage gestellt „Warum?“. Es gibt nur eine Antwort. Der Tod gehört zum Leben, so schmerzlich und unsensibel das auch klingt. Heute, ein Jahr nach dem letzten Trauerfall, bin ich bei dem Gedanken an das Geschehene immer noch traurig. Es tut immer noch weh, aber mit der Zeit lernt man doch, mit den Verlusten umzugehen. In anderen Kulturen wird der Tod sogar mit Freudentänzen gefeiert. Die Menschen trauern nicht, sie freuen sich und haben nicht mal Angst vor dem eigenen Tod. In unserer Kultur unverständlich, auch für mich schwer nachzuvollziehen. Was den Verlust eines Menschen angeht, sind wir falsch erzogen. Ich wünschte das wäre anders gelaufen. Man kann ja doch nichts daran ändern, das wir alle einmal gehen müssen. Die Verstorbenen merken nichts mehr, sind einfach nicht mehr da, nur wir leiden an unserer Sehnsucht. Könnten wir sie in Freude umwandeln, wäre alles einfacher. Wie oft ich diesen Satz hören musste: „Dein Leben geht weiter“. Aber es ist ja wirklich so. Ich habe mir auch vorgenommen mir mehr Zeit für Menschen zu nehmen, die ich liebe, nicht mehr mit ihnen zu streiten, mehr für sie da zu sein, mehr Verständnis zu zeigen, nicht immer gleich „einzuschnappen“ und vor allem, mein Leben zu genießen. Im Gegensatz verschwende ich z.B. aber auch keine Zeit mehr mit Pflichtbesuchen, bei Menschen, denen ich nichts bedeute und die mir nichts bedeuten. Auch wenn der Anstand es so will. Oh, jetzt muss ich mich aber stoppen, sonst schreibe ich in 3 Stunden noch.
Auch wenn wir uns nicht kennen, wünsche ich dir alle Kraft der Welt, um durch diese schwere Zeit zu kommen. Für dich und deine Familie wird es wieder bessere Zeiten geben. Da bin ich mir sicher.

Liebe Sanny,
da es in meinem Leben auch schon solch traurigen Tage gab kann ich deine tiefe Trauer gut nach vollziehen. Du hast das wirklich toll geschrieben und wenn es dir hilft diese Schicksalsschläge zu verarbeiten dann ist eine eine gute Sache.
Manche Dinge im Leben kann man nicht wirklich begreifen, vor allem wenn ein geliebter Mensch ganz plötzlich gehen muss.
Ich z.B. trenne mich nie im Streit sondern immer mit einem netten Wort, denn wenn der andere plötzlich nicht mehr da ist macht man sich sein Leben lang Vorwürfe. Auch Anrufe verschiebe ich ungern auf morgen weil ich nicht weis was der nächste Tag bringt.
Wie Anne schreibt so bin ich auch, ich verschwende auch keine Zeit mit Menschen denen ich nichts bedeute.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommenden Tage,dein Opa & Dad hätte auch gewollte das sich deine Welt weiter dreht, auch wenn Dir nur noch schöne Erinnerungen an die Beiden bleiben.
Es ist auch keine Schande „glücklich“ weiter zu Leben, tief in deinem Herzen ist doch immer ein Platz für deine Liebsten.
GLG Diana

Ach Sanny, ich hab grad einen dicken Kloß im Hals und eine Träne im Auge :-( So traurig und doch so hoffnungsvoll sind Deine Zeilen. Du scheinst genau zu der Sorte „starker Menschen“ zu gehören, die Du vor einigen Jahren noch so kritisch und gleichzeitig bewundernd beäugt hast. Deine Mama und Dein Bruder sowie Dein Freund können stolz sein, dass sie Dich haben. Ich wünsch Euch allen alles Gute und dass Du Deine Angst nicht manifestierst, sondern weitermachst und Deine Träume verwirklichst!
Alles Liebe, Häsin

ohne worte, DANKE für deine gedanken. du weisst wie ich mit dir fühle… und was du wissen solltest: DU gibst mir kraft solche dinge irgendwann auch einmal durchzustehen.
bleib so wie du bist, du und deine familie, ihr habt so viel energie und liebe und diese hoffnung und liebe gebt ihr durch das geschehene gerade an ganz viele menschen weiter. danke.

Meine Liebe Sanny
Auch ich kann Dich so gut verstehen. Einen Verlust hinnehmen zu müssen ist so bitter. Geliebte Menschen zu verlieren ist einfach unbegreiflich. Aber denoch ist Alles wie es immer war, nur ohne den geliebten Menschen. Mein Vater verstarb als er mit 64 Jahren gerade auf „Rente“ ging. Sodann haben meine Mutter und ich beschlossen: Wir werden 100 Jahre alt.( Allein um dem Staat die Renten teuer zu stehen kommen zu lassen :-) ) Und wir sind auf dem besten Weg dorthin. Mutti ist nun 76 und ich 50. Den Rest schaffen wir auch noch! Halt die Ohren steif und verliere nicht Deinen Humor, den ich so liebe an Deinen Texten!
Ganz liebe Grüße
Perdita

Hach Sanny,

du glaubst gar nicht, wie sehr mich diese Zeilen berühren. Ich habe ständig diese Verlustängste, wenn man eigene Kinder hat, wird man noch viel empfindlicher. Die Vorstellung, dass jemandem in der Familie etwas passieren könnte, unvorstellbar, die Vorstellung, dass meinen Jungs etwas passieren könnte und sie vor mir „gehen“ müssen, das zerreißt mich förmlich.

Du hast so recht, man sollte das Leben mehr genießen, der Alltag macht leider so viel kaputt und oft sitze ich abends totmüde auf der Couch und denke, was war das bloß für ein Tag heute.
Jetzt habe ich die 40 auch schon überschritten – ich war doch gerade erst 20!
Man muss das Leben lieben können und sich selbst noch dazu, mit sich im Reinen sein, dann ist alles gut, aber genau das fällt mir manchmal sehr schwer. Deine Zeilen haben mich zum Nachdenken bewegt und ich hoffe, dass ich mir selbst kräftig in den Arsch trete und mir das immer vor Augen führe. Alles kann sich so schnell verändern und man sollte wirklich zufrieden sein mit dem, was man hat! Es sind die kleinen Dinge des Lebens, die Glück bedeuten.

„Man braucht so wenig um glücklich zu sein,
aber wir steigern unsere Bedingungen ins Unendliche
und beklagen unser Unglück!“

In diesem Sinne – ich drück dich – liebe Grüße – deine Tanja ♥

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