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Es war irgendwann in den 90ern, als wir draußen mit Michi spielten und ein Auto anhielt. Die Scheiben gingen runter und ein erwachsener Mann rief „Guckt Euch mal den Behinderten an.“. Daraufhin fingen alle Autoinsassen (zwei Erwachsene und zwei Kinder) an zu lachen. Als es das erste Mal passierte, begriffen wir gar nicht, was das zu bedeuten hatte. Der Schock und das Entsetzen, das ich verspürte, als ich begriff, was das alles soll, laufen mir noch heute schaurig den Rücken hinunter.
Ich bin unsagbar froh und dankbar, dass meine Eltern uns lehrten, dass Menschen Menschen sind, egal welche Erkrankungen sie haben oder woher sie kommen. Michi, ein Freund aus Kindheitstagen, war wie wir und wir waren wie er. Da gab es keine Zweifel. Für uns spielte seine Erkrankung (Trisomie 21) nie eine Rolle. Vielleicht fiel es mir als Kind gerade deshalb so schwer zu begreifen, dass Menschen ihn bewusst auslachten. Dass sogar Eltern ihre Kinder dazu anstifteten, sich über ihn lustig zu machen und ihn auszugrenzen.
Wann immer ich über diese Erlebnisse nachdenke, fehlen mir die Worte. Auch zwanzig Jahre später noch. Denn das, was damals mit Michi passiert ist, ist auch heute noch für viele Menschen die Realität. Obwohl sich schon so viel getan hat, obwohl wir alle es eigentlich besser wissen sollten und nach außen hin weltoffen und tolerant wirken wollen, werden Menschen mit Behinderung weiterhin ausgeschlossen. Oft unbewusst, häufig aber auch ganz gezielt.
Es fängt, aus meiner ganz persönlichen Sicht, schon damit an, dass behinderte und nicht behinderte Menschen im Alltag generell eher „getrennt“ werden. Nur selten gehen sie gemeinsam auf dieselbe Schule, arbeiten zusammen oder spielen im selben Verein. Automatisch wird gesellschaftlich suggeriert: „Wir sind nicht gleich. Behinderte müssen in spezielle Einrichtungen“. Hinzu kommen viele Städte, in denen Barrierefreiheit Mangelware ist (das fängt bei behindertengerechten Toiletten und abgesenkten Bordsteinen an).
Aber Ausgrenzung meint auch: Aus Angst sich falsch zu verhalten, keinen oder nur oberflächlichen Kontakt zu behinderten Menschen auf zu nehmen. Vorurteile und Vorbehalte bestimmen immer noch viel zu oft das Verhältnis. Die Aktion Mensch* setzt sich für die Inklusion ein. Und sagt:
Zukunft ist das, was wir daraus machen! Gemeinsam für eine Zukunft, in der Unterschiede ganz normal sind. #VonAnfangAn
Ein Vorhaben, das ich mit meinem Beitrag gerne unterstütze. Wir können gemeinsam leben, voneinander lernen, Spaß haben, wachsen und Vorurteile abbauen. Menschen wie Michi sind genauso Menschen wie alle anderen auf dieser Welt.
Ich hatte das Glück, von Michi unfassbar viel lernen zu dürfen. Er war z.B. Meister darin, das Leben zu l(i)eben und für die eigenen Träume zu kämpfen. Durch ihn habe ich Dankbarkeit gelernt und ein Gefühl davon bekommen, was es wohl bedeutet, sich so zu lieben, wie man ist. Und er hat mir gezeigt, dass anders sein nicht bedeutet, dass man schlechter oder besser ist als sein Gegenüber. Wir alle haben unsere Stärken und Schwächen, etwas das uns einzigartig macht.
Wir sollten unsere Einzigartigkeit feiern und dafür kämpfen, dass wir uneingeschränkt akzeptiert werden und dieselben Chancen haben. #VonAnfangAn
Eine Antwort auf „Ich bin wie Du #VonAnfangAn – Aktion Mensch“
Toller Beitrag ? Und ein so wichtiges Thema.
Durch meine Arbeit sehe ich behinderte Menschen heute komplett anders als vor 5 Jahren . Nicht hilflos und ‚blöd‘. Ganz im Gegenteil. Sie besitzen alle so viele unterschiedliche Stärken. Sind liebenswürdig und freundlich, offen für jeden Menschen, dem sie begegnen. Sie sind wunderbar. Manchmal etwas laut und anstrengend, aber wunderbar ?
Viele ‚wissen‘ auch, dass sie (geistig) behindert / anders sind und das allein ist schon schlimm. Von der Gesellschaft ausgegrenzt oder gar verspottet zu werden muss noch schlimmer sein und das macht mich unendlich traurig.
Es sind Menschen. Nur ein bisschen anders.
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