Was gab es in dieser Woche Interessantes? Sofort in den Kopf kommt mir mein „wunderschöner“ Donnerstag. Ich hatte einen Termin beim Einwohnermeldeamt. Als ich ankam war das Amt wieder so dermaßen überfüllt. Insgesamt musste ich, trotz Termin ne halbe Stunde warten. Ich selbst fand das Warten jetzt gar nicht so dramatisch, die Mitarbeiter haben aber echt mein vollstes Mitleid. Und ich war erst genervt, als sich am Zahlautomaten ein älterer Herr direkt mit Körperkontakt an mich stellte, während ich bezahlte.
Wer mich ein bisschen kennt, der weiß: da bin ich SOFORT richtig genervt. Ich verstehe einfach nicht, dass es Menschen gibt, die die Privatsphäre, den persönlichen Raum eines Menschen und irgendwie auch den Sicherheitsabstand echt so gar nicht wahren. Warum macht man das? Waruuuum?
Habe mich jedenfalls umgedreht und ihn (ich war immerhin freundlich!) gebeten, wenigstens ein paar Meter zurück zu gehen. Seine Frau sagte „JA GENAU, Wilfried“ stand aber mit Wilfried an mir dran. Naja, sie haben es dann immerhin geschafft, grinsend einen Schritt zurück zu gehen. Hab kurz das Bedürfnis verspürt Beifall zu klatschen.
Weiter ging es dann im Aldi. Dort gab es einen Serverausfall, so dass die Kassen 15 Minuten ausfielen. Auch da hab ich wieder vollstes Verständnis und Mitleid für die Mitarbeiter. Die wurden nämlich in einer Tour von sämtlichen Kunden richtig blöd angemault. Ich stand insgesamt so um die 15 – 20 Minuten mit meinen Einkäufen an der Kasse. Mitten in diesem Spektakel aus aufgebrachten Menschen. Was war das schön!
Vor mir die Frau wollte dann detailliert von mir erfahren, weshalb ich drei Gläser Oliven kaufe und ob ich die aufesse und sie schmecken. Natürlich esse ich die nicht alle auf! Wo kämen wir bitte hin, wenn ich meine Einkäufe ihrem Zweck entsprechend nutzen würde und dann auch noch Sachen kaufe, die ich mag? Ihren Einkauf kommentierte sie darauf hin, jedes Produkt einzeln in die Hand nehmend, mit „Oh das ist lecker hier. Also und hier das Toastbrot auch. S-U-P-E-R lecker. Die Gulaschsuppe kann ich auch NUUUUR EMPFEEEHLEN.“. Sie suchte dringend Austausch und ich kann sowas leider auch nur ganz schlecht unterbinden. Scheiß Mitgefühl manchmal. So gingen aber wenigstens die 20 Minuten schnell um.
Auch im Akzenta (ein Wuppertaler Supermarkt) war es Donnerstag um 11:00 Uhr raaaappel voll. So, als würden Silvester, Weihnachten und Ostern auf eine Woche fallen. Ich stand erneut 10 Minuten an der Kasse, dieses Mal in Gesellschaft einer jungen Frau, die bestialisch stank. Schöner konnte mein Donnerstag einfach nicht mehr werden. Als ich morgens aus dem Haus bin, ging ich davon aus, dass ich alles in maximal einer Stunde erledigt habe. Letzten Endes war ich für diesen Pups 2,5 Stunden unterwegs. Aber es hätte mich natürlich auch schlimmer treffen können.
Wunderschön war auch mein HNO-Besuch. Ich hab seit vielen Jahren Probleme mit meiner Nase und war deshalb auch schon einige Male bei verschiedenen Ärzten. Es wurden ständig neue Diagnosen gestellt, die von anderen Ärzten dann wieder über den Haufen geworfen wurden. Mal hatte ich Asthma, dann plötzlich 10 Allergien, insgesamt war der Tenor aber immer: so richtig sehen kann man da nix, Frau Lorenz. Und dann dieser „Tja…Einbildung!“ Blick.
Ich hab das all die Jahre entsprechend so hingenommen aber meine Beschwerden sind immer schlimmer geworden. Vor ein paar Wochen bekam ich eine „Stinknase“ dazu und habe dann doch nochmal einen anderen Arzt aufgesucht. Ich hab mich für den entschieden, der hier im Städtedreieck-Umkreis mit am besten bewertet war.
Nach 35 Minuten Wartezeit kam ich in den Behandlungsraum. Die Tür stand während der gesamten Behandlungszeit offen und innerhalb der maximal 2 Minuten, die die Behandlung inklusive Gespräch in Anspruch nahm, kamen fünf Leute rein, darunter zwei Patienten, die „mal eben den Chef sprechen“ wollten. Der Arzt konnte sich null auf meine Beschwerden konzentrieren. Ich hörte dann auf zu erzählen und machte diesen „Ok, wenn sie bereit sind mir zu zuhören, rede ich weiter“-Blick. Dass meine Beschwerden mittlerweile chronisch zu sein scheinen, dass ich deshalb schon oft beim Arzt war und andere Details schienen für ihn null von Interesse zu sein.
Er schaute mir in Nase, Hals und Ohren und verschrieb mir mit den Worten „Ja, alles ein bisschen rot, hmmhm?!“ Antibiotikum. Hat nur noch gefehlt, dass er mir prophylaktisch ne Krankmeldung anbietet. Klar, damit hat der normale Patient all das, was er braucht. Der Doktor guckt kurz rüber und verschreibt Medizin. Ich liebe dieses System!
Mein Vertrauen in Ärzte habe ich schon lange gänzlich verloren, aber ich versuche es irgendwie trotzdem immer wieder. Ich bin ja gleichzeitig auch so ein sensibler Schisser, der immer gleich vom Schlimmsten ausgeht und ich hoffe immer darauf, doch noch einen Arzt zu finden, der gewissenhaft arbeitet. So wie der Hautarzt aus Witten „damals“, der mich nach 30 Jahren Fehldiagnose darüber aufklärte, dass mein seborrhoisches Ekzem Schuppenflechte ist und die Medikamente, die ich bisher dafür bekam, die Schuppenflechte nur begünstigten. Mittlerweile ist meine Schuppenflechte ja zu 95% weg. Wenn ich darüber nachdenke, wie viele Jahre meines Lebens ich mich gequält habe, ist das echt unfassbar.
Naja. Es wird sich nix ändern. Außer ich werde Privatpatientin vielleicht. Zumindest in den Praxen, in denen ich arbeitete, wurden sie immer deutlich bevorzugt behandelt. Auch das spricht eigentlich ja gegen den Gedanken, dass alle Menschen gleich sind und gleich behandelt werden. Wenn es um Geld geht, sind manche halt gleicher. Punkt.
Dienstag waren wir bei meinem Bruder und seiner Freundin zum quatschen und ansonsten haben wir gearbeitet, all unsere Unterlagen digitalisiert, damit wir keine Ordner mehr brauchen und in der Küche nochmal was ausgemistet. Wir haben künftig keine Mikrowelle mehr, keine Heißluftfritteuse und auch keinen Soda Streamer. Die Sachen haben wir alle verschenkt.
Sprudelwasser oder Mixgetränke trinken wir schon lange nicht mehr, mittlerweile sogar nur noch warmes Wasser. Da war diese Trennung relativ leicht. Mit der Heißluftfritteuse haben wir ausschließlich Pommes gemacht und mit der Mikrowelle nur aufgewärmt oder aufgetaut. Dafür nehmen die Geräte zu viel Platz weg und sind auch nicht wirklich unserer Gesundheit zuträglich. Also weg damit! :-) Find ich richtig gut, vor allem weil in der Küche wieder mehr Platz ist.
|Gesehen| Vikings*
|Gelesen| Du musst nicht von allen gemocht werden*
|Gehört| nicht so viel weil ich mich sehr konzentrieren musste – da kann ich nix hören :-)
|Getan| gearbeitet, gelesen, spazieren gegangen, geärgert, gelacht, gedacht, gekocht
|Gedacht| irgendwie steht gerade wieder eine neue Entwicklung an. Ich merk es an den „Wachstumsschmerzen“ in Form von undöniger Laune
|Geärgert| siehe oben
|Gewünscht| dass ich mein Herz weiter öffnen kann
|Gekauft| das Wiko Wim Lite* wurde ausgetauscht weil der Akku defekt ist
|Geliebt| das Entenpaar, das auf dem gefrorenen See hin und her rutschte, manchmal ins Wasser plumpste und sichtlich Spaß dabei hatte – wir haben den beiden bestimmt fast zehn Minuten zugeschaut
|Geplant| Schon wieder ein Arzttermin tzzz, außerdem stehen Donnerstag eine Therapiestunde und abends ein Workshop an
|Geschrieben| Über warmes Frühstück und meine Lieblingsrezepte, über meine Morgenroutine und wie sie meinen Alltag positiv beeinflusst und bei „Immer wieder Donnerstags“ außerdem über neue Workshop-Erlebnisse