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Immer wieder Sonntags 199

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|Gesehen| Vikings*, The Nice Guys*
|Gehört| meine Playlists und „Eyes on Me
|Getan| gekocht, gearbeitet, gemalt, gelesen, geredet, geweint, gelacht, geschwommen
|Gefreut| über mich
|Gelesen| Rage becomes her*
|Gekauft| nach ewiger Suche nach einer veganen UND fairen UND bio Winterjacke die mir gefällt / mir steht und bezahlbar ist, hab ich die Suche aufgegeben und diese* und diese Jacke* bestellt und hoffe, das passt. Außerdem habe ich Tickets für das 60. Wuppertaler Rudelsingen* im Februar für meine Mama und mich gekauft, sowie Tickets für den Zauber-Slam* für meinen Bruder, seine Frau, Marius und mich und eine Schwimmbrille*
|Geliebt| mich
|Geschrieben| nichts aber es gibt einen neuen FreiTalk zum Thema „Freundschaften & Ich“, achso und ich habe die ausgefallene Valentinstagsgeschenke Liste aktualisiert
|Geplant| weiter renovieren und ein paar Termine abarbeiten


Ich habe die Macht

Mein Element ist das Wasser. Im Wasser vergesse ich Zeit und Raum. Ich bin leicht wie eine Feder, schwerelos und glücklich. Sportlich über mehr als eine Stunde aktiv zu sein, fällt mir dort unglaublich leicht. Seit ich denken kann, wünsche ich mir, regelmäßig schwimmen zu gehen.

Schon als Jugendliche habe ich oft meinen Vater gefragt, ob wir schwimmen gehen, weil sonst nie jemand Lust hatte. Aber regelmäßig hat es nie geklappt. Alleine in ein Schwimmbad zu gehen war für mich unvorstellbar, weshalb ich mein Schwimm-Glück immer von anderen abhängig machte „Niemand geht mit mir schwimmen, deshalb kann ich nicht schwimmen gehen.“

Mich hat das immer furchtbar traurig gemacht, weil ich in all den Jahren niemanden finden konnte, der diese Leidenschaft mit mir teilt und regelmäßig Bahnen mit mir schwimmen würde. Vor einigen Monaten fand ich dann ja „zufällig“ eine Frau aus der Frauengruppe, mit der ich mittlerweile vier oder fünf mal schwimmen war.

Während dieser Zeit bemerkte ich, dass sich in mir etwas verändert hatte und ich mir plötzlich sehr wohl vorstellen konnte, ganz alleine schwimmen zu gehen. Irgendwann packte mich das Gefühl, es jetzt einfach tun zu müssen und zu können. So kam es, dass ich morgens um 06:30 Uhr im Schwimmbad ankam und eine Stunde lang meine Bahnen zog.

Als ich ins Wasser sprang, schrie und kicherte ich unter Wasser vor lauter Stolz und Freude und Euphorie. Das war ein so kraftvolles Gefühl von Macht, wie ich es noch nie gespürt habe.

Früher bin ich nicht mal als Erste in ein Restaurant gegangen, weil es mir zu unangenehm war und ich einfach nie das Gefühl hatte „sowas tun zu können“. Ich hab NIE was alleine gemacht und wenn hatte ich immer das Gefühl es steht mir nicht zu, ist sowieso falsch oder albern. Es hat z.B. ewig gedauert, bis ich mich fähig und erwachsen genug fühlte, um „richtig“ einzukaufen. Aus heutiger Sicht unvorstellbar, aber so war es.

Jetzt jedenfalls zwei bis drei mal pro Woche alleine schwimmen zu gehen fühlt sich sagenhaft an. So als würde die Welt mir gehören. Jetzt ist ALLES möglich.

Ich bin es mir wert

Ich bin ein Mensch, dem Pünktlichkeit wichtig ist. Ich finde es absolut unhöflich und vor allem respektlos, unpünktlich zu sein und hasse es, wenn andere zu spät kommen. Wenn ich alleine unterwegs bin (Marius teilt diesen Anspruch nicht mit mir, weshalb wir gemeinsam dann leider doch hin und wieder zu spät kommen), bin ich immer 10 Minuten vor der Zeit da.

Viele meiner Bekannten, Freunde und Verwandten sind notorische Zuspät-Kommer. Nicht selten warte ich länger als 15 Minuten auf jemanden. Es gab sogar Situationen, in denen ich über eine Stunde irgendwo in der Stadt draußen auf jemanden wartete. Hinzu kam das Problem, dass ich mich nie traute, mich z.B. alleine in das Café zu setzen, wenn man dort verabredet war. Oder einfach wieder in die Wohnung oder ins Auto zu gehen weil „Was sollen die anderen denken und nachher verpassen wir uns oder jemand macht sich sorgen.“.

Dass ich damit grundsätzlich alle anderen über mich gestellt habe, ist mir sehr lange Zeit nicht klar gewesen. Tatsächlich kenne ich kaum jemanden, der zu einem Treffen mit mir pünktlich erscheint. Es war für mich also völlig normal. Und umgekehrt eben auch für die Personen, die sich mit mir verabredeten. Denn obwohl ich es schlimm fand und mich so fühlte, als wäre ich völlig egal, sagte ich immer „Ist nicht schlimm, kann ja mal passieren.“.

Dabei sehe ich das nicht so. Ich bin in meinem gesamten Leben nie unverschuldet zu spät gekommen und im Normalfall kommt nichts dazwischen. Natürlich gibt es Ausnahmen (Autounfall, Flugausfall, Bahn, plötzlicher Notfall o.ä.), aber insgesamt ist es schlicht und ergreifend eine Frage der Organisation, der Verantwortung UND des Respekts.

Wer sich richtig organisiert, Verantwortung übernimmt und Respekt gegenüber der Person hat , mit der er sich trifft, der kommt in 99,99% der Fälle NICHT zu spät. (Deutsche Bahn Kunden ggf. ausgenommen, wobei ich auch da Menschen kenne, die pünktlich zu Verabredungen kommen, trotz Bahnausfall o.ä.) Punkt.

Jedenfalls hat es kürzlich Klick gemacht. Es gibt nämlich ein paar Menschen, mit denen ich mich regelmäßig verabrede, die immer zu spät kommen. Als ich wieder die obligatorischen 10 Minuten draußen im Regen stand und wartete, hatte ich plötzlich die Schnauze voll.

Mir wurde nämlich klar: Das ist MEINE Zeit, die da drauf geht und die jemand achtlos verstreichen lässt. In diesem Fall ging es um meine Schwimmzeit. Meine Partnerin kommt immer zu spät, aber ich fand es respektlos nicht auf sie zu warten. ICH fand es respektlos. Man muss sich das mal überlegen :-D An diesem Tag jedenfalls ging ich alleine ins Schwimmbad (ich war ja jetzt schon geübt darin, alleine Schwimmen zu gehen).

Anfänglich hatte ich tatsächlich ein schlechtes Gewissen und sogar Angst, dass sie vielleicht draußen steht und ihrerseits auch auf mich wartet (da sie es ja nicht gewohnt war, auf mich zu warten). Ich malte mir aus, wie sie Zuhause anruft und auf den AB spricht und fragt wo ich bin, woraufhin Marius womöglich anfangen würde, sich Sorgen zu machen. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, wieder raus zu gehen, entschied mich aber zum Glück dagegen.

Auch hier fühlte ich plötzlich dieses ungewohnte Gefühl von Macht und „Es sich wert sein“. Ich bin es mir wert, für mich zu sorgen und nicht endlos lange im Regen vor der Tür zu stehen, um auf jemanden zu warten, der schlicht und ergreifend nicht pünktlich sein kann.

Das Gefühl, endlich mal nicht die Dumme zu sein die, komme was wolle, wartet, war großartig und wurde noch großartiger, als mir klar wurde, dass ich ohne diese Entscheidung über eine halbe Stunde draußen im Regen auf meine Partnerin gewartet hätte. Das mache ich nie wieder und das zu wissen, fühlt sich großartig an.


Ess Teh Üh Beh Eh Err – Endlich versteh ich es!

Marius hat immer und überall seinen Nachnamen buchstabiert. Ich habe mich immer darüber lustig gemacht und ihm gesagt, dass es voll gemein ist, allen zu unterstellen, sie wären zu dumm seinen Nachnamen richtig zu schreiben. Er hielt dagegen mit „Das sind die meisten leider.“ Ich wollte es nicht glauben.

Seit ich seinen Nachnamen trage, verstehe ich es endlich. Bisher hat niemand den Namen korrekt geschrieben / richtig verstanden. Ich habe wegen der Namensänderung und der damit verbundenen Bürokratie etliche Telefonate geführt und Briefe geschrieben und es hat keiner hinbekommen.

Selbst dann nicht, wenn die Eheurkunde mit dabei lag. Meine Bankkarte kam gleich mal falsch bedruckt an: Sandra Stübner. Das Telefonat war entsprechend schwierig, weil ich die ganze Zeit Stübner genannt wurde und man das auch nach zweimaligem Buchstabieren und mit der Eheurkunde in der Hand irgendwie nicht verstehen konnte. Ich buchstabiere also mittlerweile auch immer meinen Nachnamen. Sandra Ess Teh Üh Beh Eh Err. Puh. Íst aber auch schwer ;-)


Das war es ansonsten auch aus dieser Woche an Gedanken und Erlebnissen. Ich hoffe, eure Woche war schön und die kommende wird noch schöner! Morgen ist endlich wieder Montag, wie schön ;-) Euch noch einen schönen Sonntag!

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