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Immer wieder Sonntags 209

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|Gesehen| blauen Himmel, Herzsteine, leere Wälder und die wuuunderschönen Tier-Musik Videos von Katie Buxton
|Gehört| meine Playlists*
|Getan| gearbeitet, gedacht, getanzt, gekocht, geschrieben, gelernt, gewundert, gegangen, geredet, gelesen, gemalt, gechillt
|Gefreut| über neue Wege
|Gelesen| Schuldgefühle* und Warum es Bullshit ist, andere ändern zu wollen*, außerdem kam „Witchery – Entdecke die Hexe in dir„* an, auch dort hab ich ein bisschen rein gelesen und finde es bisher bezaubernd.
|Gekauft| nix
|Geliebt| die Tatsache, dass ich die aktuelle Situation sehr genießen kann
|Geschrieben| Was kann man Zuhause machen?
|Geplant| Zuhause bleiben


Zwischen WAAAAH!

Auch mein Leben, Wirken & Denken wird gerade von der weltweiten Krise bestimmt. Wir befinden uns in einem Ausnahmezustand. Was mich persönlich am meisten belastet, sind die Menschen, die zwischen Hass, Panik und Liebe hin und her schwenken.

Was immer man gerade auch macht, es ist falsch und es kommt mindestens eine Person, die einem genau das auch sagt. Die Liste der Dinge, die absolut falsch sind, ist nicht nur lang, sondern zeigt auch wie zerrissen gerade alle sind:

  • du darfst nicht lachen
  • du darfst nicht weinen
  • du darfst nicht singen
  • du darfst nicht schweigen
  • du darfst nicht nichts tun
  • du darfst nicht aktiv werden
  • du darfst nicht für die Ausgangssperre sein
  • du darfst nicht gegen die Ausgangssperre sein
  • du darfst nicht mit deinem Hund in den Wald
  • du darfst nicht mit deinem Hund nur mal eben kurz vor die Tür
  • du darfst keinen Spendenaufruf teilen
  • du darfst nicht keinen Spendenaufruf teilen
  • du darfst die Krise nicht für dich nutzen
  • du darfst dich von der Krise nicht zerstören lassen
  • du darfst nicht dafür sein, was „die Politik“ gerade tut
  • du darfst nicht dagegen sein, was „die Politik“ gerade tut
  • du darfst nicht nichts davon reden
  • du darfst nicht zu viel davon reden
  • … … …

Ich empfinde es als ausgesprochen anstrengend. Nicht zuletzt, weil man regelrecht zugespamt wird mit guten und schlechten, sinnvollen und sinnlosen Nachrichten. Alleine gestern habe ich via Instagram sechs und via Facebook acht Spendenaufrufe bekommen, die ich bitte teilen soll. Wenn ich sage, dass ich nicht Mutter Theresa bin, sind die Leute beleidigt. Wenn ich es erkläre, kommt ein „JA, aber!“, wenn ich nichts schreibe bin ich ignorant. Wenn ich es mache, kommt eine Flut anderer Nachrichten, die auch bitte jetzt Unterstützung wollen, weil das ist ja sonst unfair. Es ist anstrengend.

Ich wundere mich auch wirklich, was für krasse Sachen so ganz generell abgehen. Und es hat mich schockiert, wie heftig die Situation in (gefühlt) einem Großteil der Familien ist. Dass viele die Zeit, die sie jetzt gemeinsam miteinander verbringen (müssen oder dürfen?) als Qual empfinden (und ich rede hier nicht von den Familien, in denen Gewalt, Sucht, Misshandlungen usw. vorherrschen).

Ich meine die, die auch zu den Sommerferien der Kinder im Strahl kotzen könnten, weil sie einfach keine Lust auf ihre sogenannte „Brut“ haben. Denen es schon zu viel ist, wenn der Mann/die Frau früher Feierabend hat oder am Wochenende krank im Bett liegt.

Dazu hatte ich ja bereits in der Story was gesagt, woraufhin ich beschimpft wurde, weil es böse ist, sowas krass zu finden. Ich finde es hingegen traurig und erschreckend, dass es so viele zerrüttete Familien gibt, in denen Kinder eine Last sind, wenn sie nicht gerade von einer Institution erzogen/bespaßt werden, vor dem Fernseher sitzen oder mit Freunden spielen. Es ist erschreckend, dass es so normal geworden ist, dass der Erziehungsauftrag gerne mal abgegeben wird und auch, dass man den Kindern in solchen Familien oft nur schwer helfen kann. Schließlich werden sie nicht besonders misshandelt und es gibt leider viel zu viele, denen es viel, viel schlechter geht. Ein „befriedigend“ oder „ausreichend“, ist gut genug.

Es geht ja nicht darum, dass es verboten ist, auch mal überfordert, genervt, traurig, wütend oder was auch immer zu sein. Jeder Mensch ist menschlich und verliert hin und wieder die Nerven. Aber wem erzähle ich das. Die Leute, die sich daran aufreiben, wollen mich halt auch falsch verstehen.

Im Austausch mit den Instagram-Leuten, die auf meine Fragen geantwortet haben, entstand jedenfalls mein Artikel mit Ideen, was man Zuhause gerade machen kann.

Und ja, ich finde es für Beziehungen auch traurig, wenn man sein Leben mit einem Menschen verbringt, der einem nach einem Tag schon richtig auf die Nerven geht. Ich kenne das so einfach gar nicht und es ist mir fremd. Meine Eltern und Großeltern haben Beziehungen so geführt wie ich sie führe. Auf Augenhöhe, mit vielen gemeinsamen Aktivitäten, wenig Streit, ohne dass man sich regelmäßig genervt hat usw. Darüber wundern sich dann eben die Leute, die das krasse Gegenteil davon (er)leben.

An dieser Stelle weise ich gerne nochmal auf meinen Artikel hin :-)

Was mich außerdem nervt sind die Aufrufe einzelner Unternehmer, das Internet zu meiden und nur den Einzelhandel vor Ort zu stärken. Das ist wieder so ne Aussage, die unbedacht aus der Panik heraus entsteht. Denn der Einzelhandel vor Ort ist oft auch im Internet zu finden. Das „böse Internet“ besteht nicht nur aus Riesen wie Amazon. Ganz davon abgesehen, dass dieser Riese alleine in Deutschland rund 15.000 Arbeitsplätze schafft plus Unternehmern wie mir die Möglichkeit bietet, die eigenen Waren einer breiten Masse zur Verfügung zu stellen.

Ich kann Menschen, die andere im Jahr 2020 davon abbringen wollen, online etwas zu bestellen, nicht mehr für voll nehmen.

Und HACH!

Auf der anderen Seite ist mein „Hach-Gefühl“, für das ich aber ein schlechtes Gewissen habe, weil man jetzt ja nix mehr darf, schon gar nicht glücklich sein!

Ich LIEBE es, wie es gerade für mich (!) ist und genieße das in vollen Zügen. Leere Supermärkte, die Menschen halten Abstand, waschen sich, die Wälder und Straßen sind leer. Von morgens bis abends ist es relativ still. Wenn man sich auf der Straße sieht, lächelt man sich freundlich zu und grüßt sich. Es entstehen sogar nette Gespräche oder Aktionen am Fenster, weil die Gemeinsamkeit plötzlich SO offensichtlich und greifbar ist. Die Menschen denken sich neue Sachen aus, halten zumindest offline teilweise auch mehr zusammen.

Und auch der Letzte begreift langsam, welche Chancen das Internet bietet. Mein Lieblingsbeispiel ist ja immer noch die Boutique Froschkönigin. Die Inhaberin Anja Bötzel-Hirsch hat keinen Onlineshop und musste ihr vor Ort Geschäft wegen „Corona“ schließen, verkauft ihre Sachen aber jetzt via Facebook online. Von ihrer Seite aus gab es kein „Mimimi, das böse Internet und was ist mit mir?“ und das obwohl die Situation GANZ SICHER auch für sie nicht leicht ist. Sie hat aus der Not eine Tugend gemacht. Das finde ich wunderherrlich.

Für mich ganz persönlich gibt es außerdem gerade nicht diesen typischen Druck. Ich hatte es ja letzte Woche schon erwähnt. Ich habe keine „Das macht man aber so“ Pflichten. Keine Einladungen zu Geburtstagen oder Hochzeiten oder anderen „sozialen Aktivitäten“, zu denen ich mich verpflichtet fühle, aber eigentlich nicht gerne hingehe. Kein vorwurfsvolles „Wir müssen uns aber auch endlich mal wieder sehen!“ oder „Du meldest dich nie!“.

Ich fühle mich zum ersten Mal völlig frei in meiner Entscheidung und habe absolut kein schlechtes Gewissen oder ungutes Gefühl, die nächsten Wochen und Monate nur mit mir und/oder Marius zu sein. Es ändert sich fast gar nichts für uns (außer dass für mich der selbst auferlegte Druck weg fällt und wir nicht mehr zu unseren pflegebedürftigen Angehörigen ins Heim dürfen). Wir sind ja so ganz generell nicht so diejenigen, die es lieben, ständig in Gesellschaft anderer Menschen zu sein.

Was die oben genannten Dinge (!) angeht, so ist die Welt für mich gerade so, wie ich sie mir wünsche.

Und YEAH

Besonders schön fand ich in dieser Woche:

  1. Das Wetter! Ich war seeeehr viel draußen auf dem Balkon und habe Bücher gelesen, Vögelchen beobachtet, einfach nur so da gesessen und genossen. Dienstag war ich außerdem mit meiner Mama im Wald. Wir haben zwei Stunden auf einer wunderschönen, abgelegenen Wiese am Waldrand gesessen und uns unterhalten. Neben uns huschten die Rehe hin und her, über uns die Bussarde und rund herum Sonne, Wald und Vogelgezwitscher. Das war SO schön.
    Nur die Tatsache, dass wir Abstand voneinander gehalten haben und uns nicht umarmt haben, war total doof. Nicht zuletzt, da meine Mama am Wochenende Geburtstag hatte und ich sie sooo gerne gedrückt hätte. Aber nu, Vernunft geht vor :-)
    Im Wald habe ich außerdem zwei riesige Herzsteine gefunden, über die ich mich sehr gefreut habe.
  2. Zoom-Abende mit „meinen Gefährtinnen„. Seit vorgestern treffen wir uns abends online, meditieren und tauschen uns aus. Das genieße ich sehr.
  3. Live-Kochen. Nach locker zwei Jahren Abstinenz habe ich mal wieder live auf Instagram gekocht und mich ausgetauscht. Das war ein schönes „Revival“ und hat Spaß gemacht.
  4. Tolle Angebote nutzen! Die aktuelle Situation lässt ganz viel entstehen. Ich habe in dieser Woche viel Gesang genossen (zum Beispiel die Wohnzimmerkonzerte von tvnoir oder Gaelynn Lea, einige kostenfreie Sportstunden bei Gymondo* gemacht (ich vermisse das Schwimmen SEHR :-( ) und gemeinsam gegen die Angst meditiert.

Linksammlung

Ich wollte euch noch eine Sammlung meiner Artikel zur Verfügung stellen, von denen ich glaube, dass sie gerade dem ein oder anderen helfen können.


Das war es an Gedanken zu dieser Woche. Ich werde mich jetzt fertig machen, Bestellungen bearbeiten und versenden (ihr könnt im übrigen weiterhin mein Buch*, ebenso wie unsere Keramiken*, ein Seelenwort Aquarell* oder unsere Textilmalstifte* bestellen) und mich danach auf den Balkon in die Sonne setzen. Euch wünsche ich einen schönen Sonntag und dass ihr gesund bleibt.

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