Inhalte
|Gesehen| den Hundemilch-Geschmackstest und die erste Staffel von „Upload„
|Gehört| meine Playlists
|Getan| gearbeitet, geredet, geärgert, gemalt, gegangen, gelacht, gehäkelt, gelesen
|Gefreut| über einen Gewinn und gerettete Hühner
|Gelesen| „Der Gesang der Flusskrebse„* ,“Erziehung prägt Gesinnung*“ und „Gefühle lesen*“
|Gekauft| ein Ticket für eine Botaniksafari mit Jürgen Feder, Geschenke für Marius Geburtstag (die ich aus Gründen hier nicht erwähne), außerdem für die Ratten eine kleine „Hänge-Brücke*“, das Buch „Die Heilkraft der Tiere*“, das Buch „Anstiftung zum gärtnerischen Ungehorsam*“, das Buch „Der Konsum Kompass*“ und „Der Krebs-Kompass*“
|Geschrieben| nichts
|Geplant| Montag steht ein Arzttermin an, auf den ich seit Monaten warte und der für mich, in Kombination mit einem Folgetermin sehr wegweisend sein wird. Außerdem sind wir zum Billard spielen verabredet, ich habe einen Therapietermin und möchte eigentlich noch gerettete Hühner besuchen und zu Lexa auf den Hof zum Schafe kuscheln.
Alltägliche „Tierliebe“
Diese Woche habe ich auf Instagram über den Umgang von uns Menschen mit unseren „Haustieren“ gesprochen. Es ging darum, dass wir völlig verlernt haben, uns in Tiere hinein zu fühlen und uns von dem leiten lassen, was alltäglich und „normal“ ist. Gewalt ist allgegenwärtig, ich hatte hier schon einmal darüber geschrieben.
Die meisten glauben, ich meine mit Gewalt ausschließlich körperliche, offensichtliche Gewalt. Für mich schließt Gewalt aber psychische und physische Gewalt ein. Aggressionen, Anschreien, Abwerfen, „einen Klaps geben“, den Tieren Angst einjagen, sie auf sehr unangenehme Art und Weise bestrafen, ignorieren, sich nicht genug um sie kümmern (…) – all das sind Formen von Gewalt.
Würde es um die „Erziehung“ oder „Bestrafung“ von Kindern gehen, wären wir uns (zumindest in Deutschland) mehrheitlich einig darüber, dass Gegenstände (ganz besonders dann auch noch aus Metall) mit denen Menschen stark „gepiekst“, erschreckt, gedrängt / hart „geführt“, geschlagen werden oder einen Stromschlag bekommen sollen, definitiv verboten werden sollten.
In der Tiererziehung sind solche Gegenstände mehr oder weniger angesehen. Sperriemen, Kandare, Trense, Gerte zur Strafe, Sporen, Peitschen, Stachelhalsbänder, Elektrohalsbänder, Sprühhalsbänder, Wurfschellen aber auch zum Schlagen eingesetzte Leinen oder Zügel eher die Regel, als die Ausnahme.
Man muss sich nur mal ne Stunde in den Park setzen, oder eines der vielen typischen Reitturniere besuchen, um sich selbst ein Bild davon zu machen. Wie krass häufig Hundehalter z.B. ihre Tiere mit den Leinen oder den Händen schlagen und das VÖLLIG normal finden, ist erschreckend. Ein Besuch im Kinderzimmer, in dem die Haustiere in viel zu kleinen Käfigen ihr Dasein fristen, könnte auch Klarheit über den Alltag der Tierliebe bringen.
Oder noch leichter: man überlegt sich mal, warum Pferde eigentlich „am Hals abgeklopft“ werden und wieso Forscher dazu sogar extra Studien anlegen mussten, um zu bemerken, dass Pferde viel lieber gekrault, als geschlagen werden.
Eine Sache, die ich immer wieder höre, wenn das Thema Erziehungsmethoden aufkam: „Das Tier muss wissen, wer der Chef ist und Gehorchen.“ Und ja, sicherlich ist es wichtig, dass Tiere keine Gefahr für sich oder andere darstellen und in einem Rudel eine entsprechende Rangordnung eingehalten wird, aber warum sind so wenige in der Lage, ihre Tiere gewaltfrei zu erziehen? Chefs verprügeln ihre Mitarbeiter ja auch nicht, damit sie „gehorchen“.
Pferde wollen geritten werden 11!!elf! Als ich in meiner Story darüber sprach, dass die meisten Pferde unter dem klassischen Reitsport leiden, wurde ich dann sogar persönlich angegangen. „Pferde wollen geritten werden!“ und überhaupt solle und könne ich mich dazu gar nicht äußern, weil ich ja keine Ahnung habe! Klar. Ich darf über Gewalt an Tieren nicht sprechen, weil ich keine klassische Reiterin bin? Dann darf ich Gewalt an Kindern also auch nicht scheiße finden, weil ich keine Mutter bin?
Man will mir ernsthaft weiß machen, dass Reiten ein Grundbedürfnis der Pferde sei. Pferde sind Fluchttiere. Das alleine reicht als Information eigentlich schon aus, um die Situation etwas realistischer zu bewerten.
Bevor das Thema aber ausartet, empfehle ich dazu seeeehr diesen und diesen Artikel, wo ganz gut beschrieben wird, was das klasssische Reiten mit den Pferden anrichtet und wie ein artgerechter, liebevoller Umgang mit Pferden aussehen kann.
Ist das halten von Tieren denn überhaupt artgerecht?
In solchen Diskussionen werde ich oft damit konfrontiert, dass ich ja selbst Tiere halte. Dabei geht es mir gar nicht darum, Tierhaltung zu verbieten oder zu verteufeln, sondern ausschließlich darum, die Bedürfnisse der Tiere zu achten und ihnen ein gewaltfreies, möglichst artgerechtes Leben zu ermöglichen.
Haustiere sind so domestiziert, dass sie für gewöhnlich nicht mehr ohne den Menschen klar kommen. Ich verteufel die Tierhaltung nicht (im Gegenteil!) und fordere auch nicht, dass alle Haustiere bitte ein Leben in Freiheit brauchen. Aber meiner Meinung nach hat beispielsweise ein Hund in einer Stadtwohnung bei einem normal arbeitenden Menschen, der kaum Zeit für sein Tier hat, nichts verloren. Und Katzen mit der Sehnsucht nach draußen ebenfalls nicht. Und Tiere gehören nicht in Mini-Käfige gesperrt.
Natürlich gibt es aber zig Tiere, denen ein Zuhause beim Menschen gut tut. Es ist ja auch nicht so, dass jeder Mensch schlecht mit Tieren umgeht. Umgekehrt behaupte ich auch nicht, dass ich/wir alles perfekt machen und unsere Tiere in einem Schlaraffenland für Tiere leben.
Marius und ich sind uns z.B. sogar einig, dass wir hier in dieser Wohnung keine Tiere und insbesondere auch keine Hunde oder Katzen mehr halten wollen würden (von wirklichen Notfällen, wie zuletzt Wildratte Bella, mal abgesehen). Aber natürlich setzen wir Kimba & Bongo wegen dieser gereiften Ansicht nicht vor die Tür. Ihnen geht es gut hier, aber es würde ihnen woanders, mit Auslauf, eben auch besser gehen können.
Gerettete Hühner
Meine Lieblings-mehr-als-Bekanntschaft hat Hühner gerettet und mich ein bisschen daran teilhaben lassen. Gestern morgen wurden hunderte ausgestallte Hühner ganz früh vom Verein Hühnerrettung NRW e.V. aus einem klassischen Hühnerstall der „besseren Sorte“ abgeholt. Der WDR hat die Aktion begleitet, wobei ich den Beitrag in Bezug darauf, welche Bilder und Videos ich von der Ausstallung gesehen habe, sehr geschönt finde.
Die Videos der Ausstallung, die Fotos der Hühner in Kombination damit zu wissen, dass es diesen Hühnern ab sofort besser geht, das hat mich gestern wirklich sehr berührt. Es ist nochmal anders, wenn man näher dran ist. Einerseits möchte man heulen, wegen dem, was diese Tiere ihr bisheriges Leben durchgemacht haben, andererseits auch vor Dankbarkeit und Rührung darüber, dass sie es geschafft habe.
Ich bekomme immer wieder Fotos geschickt und bin absolut berührt davon, wie schnell die Hühner heilen und sich einleben. Mir zeigt das einmal mehr, wie unglaublich wertvoll es ist, Tiere zu retten und ihnen ein schönes Zuhause zu geben.
Gleichzeitig schockiert es mich, wie sehr gewisse Strukturen auch weiterhin in meinem Kopf verankert sind („Diese Haltebedingungen sind die Ausnahme!“) und auch zu bemerken, wie achtlos ich früher mit Tieren umgegangen bin. Insbesondere dann, wenn sie als Essen auf meinem Tisch lagen.
Es gab gar keine Wertschätzung, es waren einfach nur irgendwelche Produkte. Wie oft ich ne handvoll Eier, verdorbenes Fleisch, Käse oder Milch weggeworfen habe – das macht mich heute sprachlos.
Eben auch weil man die Parallelen zu all den anderen Menschen sieht, die weiterhin ihr Leben so leben, wie man selbst es früher getan hat. Aus diesem System wirklich auch gedanklich komplett raus zu kommen ist jedenfalls auch nach drei Jahren noch nicht abgeschlossen.
Angst davor, Nachrichten zu lesen und meine Quintessenz
Ich schrieb vor ein paar Tagen auf Instagram:
„Ich habe oft Angst, meine Nachrichten auf Instagram zu lesen. Immer wieder werde ich persönlich angegangen, weil sich jemand von meinen Inhalten angegriffen fühlt.
Man ist der Meinung, dass ich mir das gefallen lassen muss, wenn ich mich äußere. Ein Trugschluss. Denn es ist MEIN PRIVATES Profil (auch wortwörtlich – ich habe kein öffentliches Profil mehr), auf dem ich meine subjektiven Gedanken teile. Nichts davon erhebt den Anspruch, für die Allgemeinheit zu gelten.Ich bin ein Mensch, der gerne über andere Sichtweisen philosophiert, der sein eigenes Verhalten immer wieder reflektiert & überdenkt, der anderen Menschen zuhört, seien ihre Ansichten auch noch so divers.
Aber der Austausch macht mir immer weniger Spaß. Menschen, die mich nicht mal kennen, sagen mir, dass ich ihnen zu extrem/esoterisch/direkt/missionarisch/… bin, weil ihnen irgendwas an meinen geteilten Inhalten persönlich nicht gefällt.Sobald es sie (vermeintlich) persönlich betrifft, bin ich nicht mehr „cool“, sondern unfair, abgehoben, unreflektiert, unfundiert, unehrlich, arrogant und unverschämt.
Und natürlich (11elf!!!) muss man die eigene Wut sofort ungefiltert in endlos langen und sofort persönlich werdenden Nachrichten an mich schicken. Wofür sonst bin ich hier?! Ja wohl nicht, um immer nur gebauchpinselt zu werden! ?Ich sage euch, wofür ich hier bin (und das trifft letzten Endes genauso auch auf den Blog zu): Ich bin für MICH hier. Weil es mir gut tut, meine Gedanken zu teilen. Weil meine geschriebenen Worte ein Ventil sind. Weil der Austausch mit Gleichgesinnten mir gut tut. Weil ich mich hier inspirieren lasse und gerne andere inspiriere, wenn es für sie passt. Weil ich manchmal einfach Bock habe, meine Zeit zu vertrödeln oder mich abzulenken.
Ich bin aber nicht hier, damit du mir sagen kannst, was dich an mir ankotzt. Ich bin nicht hier um dich 24/7 nach deinem Geschmack zu unterhalten. Ich bin nicht hier, um der Mülleimer deiner persönlichen Trigger zu sein.
Ich bin nicht hier, um mit Fremden endlos über Dinge zu diskutieren, die für mich indiskutabel sind. Ich bin nicht hier, um alle Themen von allen Seiten zu beleuchten und alle Sichtweisen zu respektieren.Ausrufezeichen!“
Letzten Endes entsteht dieses Problem wie immer nicht durch die anderen, sondern durch mich selbst. Es ist mein „Lieblingsthema“ mangelnde Abgrenzung. Ich muss die Nachrichten schließlich nicht lesen und noch weniger muss ich Ewigkeiten mit wildfremden Menschen diskutieren. Das Thema „Nachrichten weder lesen noch beantworten“ hatten wir hier ja schon mal.
Seit mein Profil privat ist, sind dann aber auch die automatischen Antwortnachrichten weggefallen und ich bin damit wieder in meine alten Muster gerutscht. Künftig lautet meine Aufgabe also: bei mir bleiben, Störenfriede ignorieren und Diskussionen dieser Art ins Leere laufen lassen. Ich übe.
Und sonst so?
Diese Woche war wieder eine Wut-Woche. Vor allem seit gestern tobt die Wut wieder besonders in mir. Ich habe mich heute Nacht, als ich nicht einpennen konnte, weil Bongo die ganze Zeit rum geschrien hat, endlich mal gefragt, was mir die Wut sagen will. Sie will mir sagen: „Sorge für dich. Bleib bei dir. Erwarte nichts von anderen. Es ist richtig, Grenzen zu setzen und Entscheidungen zu treffen. Du bist es wert.“
Es fällt mir ausgesprochen schwer, meine Erwartungen an andere runter zu schrauben. Letzten Endes sind es aber vor allem meine offensichtlich zu hohen Erwartungen an Menschen und die beinah täglich daraus resultierenden Enttäuschungen, die sich in unbändiger Wut zeigen.
Ich muss und möchte dahingehend wirklich mal einen effektiven Weg finden, damit die alltägliche Belastung für mich nicht mehr so groß ist. Nach Tagen wie gestern, an denen mich Gespräche und Erzählungen so massiv enttäuschen und die Wut hochkocht, habe ich wahnsinnige Bauchschmerzen und einen unfassbaren Druck auf dem Brustkorb. Ich kann damit leben, aber gesünder wäre es, das Ganze anders zu verarbeiten.
Neben der Wut habe ich viel gelesen, ne Hängematte für die Ratten gehäkelt, mal wieder Deocreme selber gemacht und am Blogdesign rumgewurschtelt, damit das Ganze vom Handy aus für euch besser aussieht und übersichtlicher ist.
Außerdem habe ich mit Marius am PC gespielt, gute Gespräche geführt, ich war ein bisschen in der Natur (Zecken-Status 2020: in den letzten vier Wochen hatte ich 12 Zecken. So viele wie zuvor mein ganzes Leben nicht), hab leckere Sachen gekocht und viel gearbeitet.
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.