Inhalte
|Gesehen| die erste Staffel von „Lucifer„*
|Gehört| meine Playlists
|Getan| gearbeitet, geredet, geärgert, gemalt, gegangen, gelacht, gehäkelt, gelesen
|Gefreut| über einen Gewinn und gerettete Hühner
|Gelesen| „Der Gesang der Flusskrebse„* ,“Erziehung prägt Gesinnung*“ und „Gefühle lesen*“
|Gekauft| eine Kalimba*, das Buch Waldbaden entdecken für Dummies*, ein neues Readly* Abo, Hefeflocken*, ein neues Portemonnaie* und ein Familien-Urlaubswochenende in Höxter
|Geschrieben| einiges (u.a. auch endlich wieder „Was essen wir heute„), die Artikel gehen aber erst im Laufe der Zeit online
|Geplant| wir wollen endlich mal wieder in die Rieselfelder! Außerdem hat Marius Geburtstag und wir wollen (am liebsten nach Belgien ins Hohe Venn) wandern gehen und am Wochenende mit meiner Familie nachfeiern
Absichtslose Präsenz
Mittwoch war ich ganz früh morgens bei Lexa und Markus auf dem Begegnungshof. Ich habe mich mit einer Matte auf die große Weide gesetzt und einfach nur genossen. Das Vogelgezwitscher, das Rauschen der Bäume, die Geräusche der grasenden Schafe und Pferde, im Hintergrund Kikerikit irgendwo leise ein Hahn, die Grillen zirpen. Ich liebe es und nehme mir doch zu selten Zeit, um dort zu sein.
Ich finde es immer wieder spannend zu sehen, was passiert, sobald ich absichtslos präsent bin. Während die Tiere mich vorher ignorieren oder nur kurz beachten, kommt verlässlich mindestens ein Tier zu mir, sobald ich nichts erwarte und einfach nur so dasitze. Dieses Kommen und Gehen und das in die Herde eintauchen ist wunderherrlich.
„Pflanzen haben auch Gefühle!“
Erst kürzlich las ich unter einem Beitrag von Lexa, in dem es darum ging, dass sie das Essen von tierischen Produkten nicht mehr respektieren (sehr wohl aber gerade noch so tolerieren) kann wieder, dass Pflanzen auch Gefühle haben. ?
Mir fiel dazu ein: Kürzlich hat ein LKW eine ganze Ladung Gemüse auf der Autobahn verloren. Was für ein traumatisierendes Erlebnis, dieses Schlachtfeld aus verunfallten Gurken, Möhren und Salaten zu sehen. Hab heute noch Albträume deshalb. Seit diesem Erlebnis setze ich mich für kurze und humane Wege für Gemüsetransporter und weniger Leid bei der Ernte der Pflanzen ein. Ich finde es einfach unverantwortlich…!
Ich frage mich, ob jemand schon mal mitbekommen hat, dass die Feuerwehr nochmal zurück ins brennende Haus rennt, weil die Pflanzen noch auf der Fensterbank stehen. Oder ob jemand die Autoscheibe eingeschlagen hat, um den Mais, der dank der Hitze drohte zu Popcorn zu werden, vom Beifahrersitz aus der gleißenden Sonne zu retten.
Wer würde bei der Entscheidung, einen Hund oder eine Topfpflanze zu retten, sich für die Pflanze entscheiden oder lässig eine Münze werfen?
Natürlich können Pflanzen über Botenstoffe kommunizieren, aber zu behaupten, sie könnten Gefühle in Form von Schmerz empfinden/wahrnehmen, ist eher unwissenschaftlich.
Schmerz ist als Rezeptor gedacht, um Situationen (z.B. in Form von Gefahr) zu entkommen. Pflanzen können sich zwar in ihrem Rahmen ein Stück weit bewegen, aber niemals so schnell, wie es in Bezug auf Schmerzempfindungen und eine diesbezüglich drohenden Gefahr möglich wäre. Die Natur wäre außerordentlich sadistisch, würde sie sowas konzipieren.
Und keine Pflanze denkt sich „Ne, scheiß drauf. Ich hab keinen Bock auf Photosynthese! Ist mir egal was die anderen Idioten machen. Ich schwimme gegen den Strom.“ ?
Ja, man sollte in jedem Fall Respekt vor Pflanzen haben und sie nicht achtlos zertrampeln, vergiften oder rein aus Spaß an der Freude ausreißen.
Aber das Empfinden von Pflanzen mit dem von Tieren (und damit auch Menschen) gleichzusetzen oder damit Fleischkonsum zu rechtfertigen oder gegen „veganen Aktivismus“ zu stellen ist keine gute Form der Argumentation. Letzteres würde dann aber zumindest eine Ähnlichkeit zu Pflanzen schaffen: die sind auch nicht so gut im argumentieren, aber können sich immerhin damit entschuldigen, dass sie kein Gehirn haben.
Du bist so extrem und warum ich das nicht mehr schweigend hinnehme
Passend dazu möchte ich gerne noch auf das Thema „Du bist so extrem!“ eingehen, dem oft noch ein „Leben und leben lassen“ folgt (was lustigerweise immer nur für den Menschen, seine Haustiere und seinen Genuss, nicht aber für die darunter leidenden Menschen und Tiere gilt).
Teile ich ein Bild von gequälten Hunden, für deren Rettung ich mich einsetze, bin ich bewundernswert.
Teile ich ein Bild von gequälten Hühnern, für deren Rettung ich mich einsetze, bin ich militant.
Es gibt natürlich immer und überall Menschen, die zu Fanatismus und Übertreibung neigen, die ihre Überzeugungen besonders gewaltsam und aggressiv durchsetzen wollen. Als Veganer gilt man aber schon als militant, wenn man auf Missstände aufmerksam macht bzw. in der Regel sogar schon einfach, wenn das Thema „Veganismus“ irgendwie aufkommt.
Wir sind uns einig darüber, dass die Qual von Haustieren nicht vertretbar ist, dass das Trinken von Hundemilch oder Katzenmilch ekelhaft ist, dass Haustiere nicht in kleine Käfige oder Zwinger eingesperrt gehören und auch, dass man Tiere wie Hunde/Katzen/Meerschweinchen usw. nicht essen soll und will.
Aber sobald es über die gesellschaftlich anerkannten „Haustiere“ hinaus geht und man sich für eben ALLE Tiere dieselben Rechte wünscht bzw. sogar gewaltfrei (in Form von Aufklärung und Aufmerksamkeit schaffen) dafür einsetzt, ist man militant oder extrem.
Mischköstler sind der festen Überzeugung, dass Fleisch essen gerechtfertigt ist und man die Zustände im Gesamten, für den Genuss eines „guten Stück Fleischs“, doch wirklich gut verdrängen und hinnehmen kann. Eben diese Überzeugungen vertreten viele Fleischesser sehr vehement, in dem sie z.B. unter jedes meiner Rezepte einen „Jetzt erst mal ein Schnitzel“-Witz posten.
Als „Allesesser“ muss man gar nicht besonders „extrem“ „aggressiv“ oder „militant“ sein, schließlich ist die Position in der man sich befindet, äußerst bequem. Die Gewalt die man verursacht, wird meist ausgelagert und von billigen Handlangern in Schlachthöfen und Fabriken erledigt.
Auf dem Teller landet dann ein unschuldig aussehendes Stück „Etwas“ und so kann man es anderen und sich selbst gegenüber so darstellen, dass Veganer vermeintlich gar nicht gegen Gewalt sind, sondern gegen die leckeren, harmlosen Essgewohnheiten anderer.
Was läuft in unserer Gesellschaft falsch und wie sind wir auf Gewalt konditioniert, wenn wir diese gar nicht als solche wahrnehmen und das Fordern von Gewaltfreiheit als militant bezeichnen?
Ich habe mich die letzten Jahre so oft gescheut, meine WIRKLICHE Meinung zu sagen (z.B. in Bezug darauf, dass ich den Konsum tierischer Produkte nicht respektiere), weil ich genau weiß, wie Menschen behandelt werden, die nicht „gesellschaftskonform“ denken und handeln (darauf komme ich weiter unten nochmal zurück). Oft genug habe ich auch von vermeintlichen Freunden oder engen Familienmitgliedern gehört oder gezeigt bekommen , dass meine Überzeugungen Konsequenzen mit sich ziehen (ich wurde z.B. beleidigt, belächelt, mit entsprechenden Aussagen „zur Besinnung“ gerufen, online blockiert, entfolgt, entfreundet usw.).
Die letzten Monate ist mir klar geworden, dass es nicht falsch oder extrem ist, die Stimme für Lebewesen zu erheben, die es selbst nicht können. Es ist nicht extrem, sich gegen die Ausbeutung von Menschen und Tieren auszusprechen, Gewaltlosigkeit zu fordern und über Missstände aufzuklären.
Durch mich und all die anderen, die eben nicht stumm bleiben, sondern aufklären, bekommen die Tiere eine Stimme und haben eine klitze kleine Chance darauf, dass sich irgendwann etwas verändert.
Letzten Endes habe ich hier auch den falschen Blick auf die Situation: denn es gibt viel mehr Menschen, die sich inspirieren lassen und dankbar für die Einblicke sind, als solche, die sich in ihrem irrealen Frieden gestört sehen. Und alleine für die Menschen, die sich inspirieren lassen, lohnt es sich immer und immer wieder, das Schweigen zu brechen.
„Ich mag dich ja wirklich gerne, aber…!“
Ist in letzter Zeit ein Satz, den ich besonders oft lese. Nicht nur auf meinem Profil, sondern ganz generell im Internet. Und nahezu immer beinhalten diese Sätze Aufforderungen dazu, sich gesellschaftskonformer zu verhalten und/oder mehr so zu sein, wie der/die KommentatorIn es gerne hätte.
Mich lässt dieser Satz mittlerweile nur noch ungläubig den Kopf schütteln. Er ist in sich bereits eine „Bestrafung“. Eigentlich mag ich dich super duper gerne, aber leider jetzt doch nicht mehr so richtig gerne, weil du xyz gemacht hast und DAS gefällt mir nicht, weshalb ich dir meine Sympathie entziehe.
Sobald jemand ein bisschen oder ein bisschen mehr aus der Reihe der gesellschaftlichen Normen tanzt, gibt es soziale Sanktionen (mal wieder mein Lieblingsthema Soziologie ;-) ). Wer schon mal gemobbt wurde, weiß genau wovon ich rede. Für mich ist dieses „Ich mag dich ja eigentlich, aber…“ Ding eine soziale Sanktion, mit dem Ziel die gesellschaftliche Ordnung, im kleinen Rahmen wieder herzustellen.
Und um alle Themen zusammen zu bringen, hier eine Nachricht die ich kürzlich von einer (mir im übrigen völlig fremden Followerin) bekam:
„Ach Sanni, ich mag dich eigentlich echt so gerne, aber in Bezug auf den Tierschutz bist du mir langsam echt zu extrem. Es ist ja ok, dass du vegan lebst, aber bist du nicht selbst jemand, der immer ein „Leben und leben lassen“ propagiert? Ich halte es für schwierig, diese meist eher Einzelfälle so aufzubauschen. Was ist umgekehrt mit den Pflanzen die du isst? Hast du das Buch „Das geheime Leben der Bäume“ gelesen? Wie kannst du deine Überzeugungen mit dem Wissen vereinbaren, dass auch Pflanzen kommunzieren und fühlen können? Ich bin dir viele Jahre sehr gerne gefolgt, aber langsam habe ich das Gefühl, du hebst ab und bekommst gar nicht mehr mit, wie seltsam du wirst. Schade drum, ich war wirklich gerne hier!“
In diesem Fall ist die „soziale Sanktion“ das Entfolgen. Mit diesem vermeintlichen Druckmittel treten die Leute immer mal wieder an mich heran und es macht mich stolz zu bemerken, dass solche Aussagen keinen Druck mehr erzeugen und keine Macht ausüben. Sie sind für mich nur eine weitere Chance, um anderen zu helfen und sie zu inspirieren.
Man wird NIEMALS jedem Menschen auf dieser Welt gerecht werden können. Das habe ich die letzten Jahre auch (endlich!) gelernt und einigermaßen verinnerlicht. Für mich fühlt es sich viel besser an, nicht mehr aalglatt, sondern kantig zu sein und zu genau diesen Kanten und zu meinen Grenzen zu stehen.
Letzteres konnte ich in den letzten Wochen besonders oft üben. Es klappt immer besser und fühlt sich (meistens) auch echt gut an. Meine Therapeutin sagte: „Ich habe das Gefühl, dass ihre persönliche französische Revolution auf allen Ebenen zu einer friedlichen Revolution wird, an der sie täglich wachsen und mehr sie selbst werden.“ Isso.
Und sonst so?
Wir waren mit Freunden Billard spielen, das hat großen Spaß gemacht und ich habe bemerkt, welche krassen Fortschritte ich in den letzten Jahren in Bezug auf mein Selbstwertgefühl gemacht habe. Billard spielen war für mich früher der Horror. Ich habe mich für alles geschämt. Von Scham war dieses Mal überhaupt keine Spur.
Außerdem habe ich diese Woche Kalimba* spielen geübt. Die Kalimba stand schon etliche Jahre auf meinem Wunschzettel, ich habe sie mir aber nie gekauft, weil sie Potenzial dazu hat, nach kürzester Zeit in der Ecke zu landen. Mein Deal für solche Sachen : wenn ich Geld geschenkt bekomme oder gewinne, dann kann ich einen Teil des Geldes für solche Wünsche nutzen.
Bisher habe ich es nicht bereut und liiiebe dieses Instrument einfach sehr. Es ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe: Entspannend, es fördert meine Konzentration und macht mir Spaß, weil es nicht zu schwer zu lernen ist und ich sofort Fortschritte mache.
Verbracht habe ich die Zeit in dieser Woche, neben viel Arbeit, auch damit, vor allem unsere Ratte Pipp ein bisschen zur Bewegung zu motivieren (mir fällt gerade der lustige Gegensatz auf, dass ich ihnen gerade parallel zu diesen Bemühungen eine Hängematte zum chillen häkel ;-) ). Pipp ist eine recht große Ratte mit „leichten“ Gewichtsproblemen. Sie hängt am liebsten den ganzen Tag rum und nutzt nicht mal die Möglichkeit zum Auslauf, da müssen wir sie freundlich-bestimmt überreden.
Deshalb habe ich nach einer Lösung gesucht, wie sie sich dennoch bewegen will und auch was gefunden: kleine Tricks! Das scheint sie zu lieben und seit neustem Kann sie sich auf Kommando drehen. Mal schauen was wir in nächster Zeit noch so gemeinsam lernen. Sie hat auf jeden Fall riesen Spaß dabei.
Das wars ansonsten von meiner Woche. Ich wünsche euch wie immer einen schönen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche!
3 Antworten auf „Immer wieder Sonntags 225“
Hi Sandra,
ich musste ein bisserl nachdenken, über das Geschriebene. Und nachdenken, warum mir ein paar Formulierungen so sauer aufstoßen?
Vorweg, ich bin keine „negative Nachrichten auf Instagram Schreiberin“ und will auch keinem Menschen auf der Welt erklären, dass er in irgendeinem Bereich zu extrem o.Ä. ist.
Trotzdem fühl‘ ich mich von deinen Inhalten, sei es auf dem Blog oder auf Insta, in letzter Zeit oft getriggert. Nicht weil ich damit nichts anfangen kann – sondern weil es bei mir derzeit das Gefühl auslöst, immer zu wenig zu tun und immer „zu schlecht“ zu sein. Klar, ich hinterfrage mich dadurch immer wieder, das ist was Gutes! Aber es hinterlässt auch immer ein negatives Gefühl bei mir, dass das was ich tue nicht GENUG ist. Als würde ich von einem moralisch höheren Standpunkt aus „von oben herab“ gesagt bekommen, dass mein Weg falsch ist. Grad dieses „nicht GENUG“-Gefühl befördert sicher manche Leute in eine fiese Spirale, dass sie dann ihren Frust eher an dir auslassen, als sich selbst zu hinterfragen.
Es ist mir schon klar, dass das nicht dein Problem sein kann. Ich wollte nur diesen Gedanken versuchen in Worte zu fassen. Ob das so richtig geklappt hat, bin ich mir nicht sicher.
Alles Liebe, Simone
Liebe Simone,
danke, dass du deine Gefühle so respektvoll und offen geteilt hast. Es ist interessant mal auf eine sanfte Art und Weise hinter die Fassade blicken zu dürfen. Auch wenn es mich persönlich irritiert, dass das Thema Tierschutz (was ja aktuell hauptsächlich für manche „zu extrem“ ist) diese Gefühle auslösen kann (eben weil es bei mir vor allem das Gefühl hervorruft, „Da geht noch was und irgendwie ist es so leicht was zu verändern, das ist doch MEGA!“ <- aber das bezieht sich eben auch auf meine persönliche Situation, das ist mir durchaus sehr bewusst), verstehe ich was du meinst. Ich kenne das von mir in anderen Bereichen ähnlich. Es gibt Profile, die gehen mir regelrecht "auf den Sack", weil sie über Bereiche schreiben, bei denen ich mich angreifbar fühle, weil ich nicht denselben Weg gehen "kann" (meistens weil ich nicht will). Und dadurch, dass ich etwas nicht will, was eigentlich aber doch wichtig wäre (bezogen auf mich z.B. weniger Müll produzieren, weniger Auto fahren, abnehmen usw.), fühle ich mich schuldig. Wenn es dann bei den Profilen ständig darum geht, wie toll jemand anderes das macht und wie doof er wiederum das findet, was ich nicht mache, dann fühle ich mir auf den Schlips getreten, weil es eben wahr ist und ich genau fühle, dass der/diejenige Recht mit dem hat, was sie gerade indirekt auch mir vorwirft. So wie ich es raus lese geht es dir beim Thema "Fleisch" oder überhaupt "tierische Produkte" dann ähnlich. Was ich für mich mache und was ich generell wichtig finde: ich versuche ehrlich zu mir zu sein und zu verinnerlichen, dass ich auf dem Weg bin. Niemand muss und kann ALLES perfekt machen (und das erwarte auch ich von niemandem!). Es ist gut, sich seiner (vermeintlichen) "Fehler" und "Baustellen", aber auch der eigenen Grenzen/Werte/Normen bewusst zu sein. Mein Bruder zum Beispiel sagt :"Ich liebe tierische Produkte und ich habe keinen Bock darauf für immer darauf zu verzichten. Ist scheiße, aber ist halt leider so. Dafür versuche ich ein bisschen umzudenken und bewusster zu essen." Das ist ehrlich. UND das ist doch auch gut! Bewusstsein rein zu bringen in egal was. Ich für mich sage beispielsweise: "Ich bin aktuell zu bequem, auf das Auto zu verzichten. Aber dafür fliege ich nie in den Urlaub und meine Ernährungs- und Lebensweise hilft auch in einigen anderen Bereichen, die Umwelt zu schonen." Und wenn da jemand in diesem Bereich noch mehr oder weniger macht als ich, dann ist das nicht per se besser oder schlechter, sondern eben eher engagierter oder unengagierter. Das einzige, was ich wirklich gar nicht mag, sind die ewigen Rechtfertigungsversuche von etwas, an dem es nichts zu rechtfertigen gibt. Dass ich zu faul bin, zu Fuß zu gehen und lieber mit dem Auto fahren <- hat keine positiven Aspekte in Bezug auf die Umwelt und ist entsprechend nicht schön zu reden. Umgekehrt ist es eben auch im Bereich der Ernährung bezogen auf den (insbesondere massenhaften) Konsum tierischer Produkte (und da dann nochmal speziell besonders billige). Es leiden Menschen und Tieren darunter. Da gibt es nichts schön zu reden. Ehrlich sein kann man aber. "Mir ist das egal." oder "Ich will das jetzt aber nicht." das sind Aussagen, da weiß man, egal in welchem Bereich, direkt woran man ist. Ich hoffe, ich konnte dir meine Sichtweise ein bisschen näher bringen und dir vielleicht sogar helfen, dass meine Inhalte dir nicht so sauer aufstoßen. Lass es mich gerne wissen :-) Liebe Grüße, Sandra
Liebe Sandra,
ich verstehe sehr wohl was du meinst – eben trotzdem fühlt man sich dann auf den Schlips getreten. Aber ich kenn das auch andersrum, wenn ich bei manchen Themen fassungslos reagiere (Impfgegner, Umweltschutz, 3x Flugreisen im Jahr usw. :-D) und andere dann von mir genervt sind. Vielleicht auch, weil mein Standpunkt sie triggert, wer weiß das schon.
Die Rechtfertigungsversuche selbst bekomme ich (?) als Followerin nicht mit – das spielt sich ja immer „hinter den Kulissen“ ab. Vielleicht fehlt daher immer das Verbindungsstück für mich zwischen „ich bin vegan“ – [Reaktionen der Follower, mit denen du dich eventuell rumschlagen musst] – „Rechtfertigungen sind scheiße und Fleisch essen respektlos“ -> und vielleicht kommt es daher auch mal bei mir falsch an. I don’t know *g*
Ich freu mich jedenfalls über dein umfangreiches Feedback – und lasse das Thema jetzt weiter in Ruhe vor sich hin arbeiten in meinem Kopf. :-)
Liebe Grüße, Simone