Inhalte
|Gesehen| „Ist das noch Gentechnik?“ (sau interessant!), „Indien: Sikkim sät 100% Bio“ (inspirierend!) „Angststörungen: Der tägliche Kampf gegen die Panik“ (immer noch ein Thema das viel zu viele Menschen betrifft und auf viel zu wenig Verständnis stößt)
|Gehört| den Podcast „ADHD For Smart Ass Women„
|Getan| Libby verabschiedet, geweint, geredet, gelacht, gearbeitet, fotografiert, gespielt, gebastelt
|Gefreut| über 13 Stunden Freunde-Spiele-Zeit und eine produktive Woche
|Gelesen| Nix
|Gekauft| Nix
|Geschrieben| Nix
|Geplant| Sim-Jü in Werne mit Marius Familie, eventuell Katzen-Kumpel für Kimba anschauen (siehe unten)
Abschied von Libby 🌈
Ja, es ist ernsthaft schon wieder ein Abschied fällig gewesen. Der Start in die neue Woche war schlicht und ergreifend scheiße. Nachdem Libby letzte Woche als Begleitung für Torvis Abschied mit dabei war und die Tierärztin noch anmerkte, dass Libby total fit ist, zeigte sich in dieser Woche plötzlich ein anderes Bild.
Libbys Bauch war prall und aufgeblasen wie ein Luftballon, als sie Montag Abend durch unser Wohnzimmer flitzte. Wir bemerkten außerdem einen recht starken Geruch, den wir erst Alva und ihren entzündeten Ohren zuschrieben. Nachdem ich mir Libby dann aber schnappte, um sie genauer zu begutachten sah ich dass aus allen Öffnungen Eiter heraus kam 😔
Uns war klar, dass das für Libby das Todesurteil sein würde. Wir sind gleich Dienstag früh zur Tierärztin gefahren. Sie war ziemlich schockiert über Libbys plötzlich so dramatischen Zustand und uns blieb nichts anders übrig, als sie zu erlösen.
Die Wartezeit bis zum Aufruf haben wir mit Wiesel (als Begleitung) und Libby im Auto verbracht. Eine Zeit, die die Umstände zwar nicht unbedingt leichter gemacht hat, aber wertvoller nicht hätte sein können. Wir hatten die Möglichkeit unsere schönen Erinnerungen mit Libby noch um eine weitere zu ergänzen. Es war so wunderschön zu sehen, wie Libby und Wiesel unsere Streicheleinheiten genießen konnten.
Außerdem ist Wiesel Libby bis zum Schluss nicht von der Seite gewichen. Sie hat sich richtig an sie gekuschelt, so dass der letzte Weg für Libby augenscheinlich relativ stressfrei war.
Für Libby 🐀
Danke, für zweieinhalb Monate, die wunderherrlicher, lustiger, beeindruckender, liebevoller, lehrreicher und schnuffeliger nicht hätten sein können. Unsere gemeinsame Zeit war leider sehr kurz, dafür jedoch besonders intensiv. Als du am 13.08.2021 mit Alva und Malie bei uns eingezogen bist, warst du gerade erst deinen 146 Gramm schweren Tumor los geworden. Ein Tumor, der fast größer war als du selbst und den deine Vorbesitzer nicht operieren ließen.
Deine Lebenslust und dein Frohsinn haben mich von Anfang an sehr berührt. Wie kann ein Tier, das den Großteil seiner Lebenszeit so viel Menschen verursachtes Leid ertragen hat, ihnen dennoch so aufgeschlossen gegenüber sein?!
Ich hätte dir so sehr gewünscht, dass du deine neue Freiheit und dein liebevolles Zuhause bei uns noch länger hättest genießen können. Du bist für mich eine Inspiration und hast mich gelehrt was es heißt und wie wichtig es ist, den Moment zu leben.
Ich erinnere mich an eine Situation, kurz nachdem wir erfuhren, dass die Tumore von Torvi und dir wieder wachsen, in der ihr abends friedlich um uns herum wuseltet. Ich dachte darüber nach, dass dieses gemeinsame, friedliche Glück vermutlich nur von kurzer Dauer sein würde und wurde traurig. Und dann kamst du zu mir geflitzt und wolltest spielen.
Das war der Moment, in dem ich die Bedeutung des Satzes „Worrying is like walking around with an umbrella waiting for it to rain.“ („Sich Sorgen zu machen ist wie mit einem Regenschirm herumzulaufen und darauf zu warten, dass es anfängt zu regnen.“) zum ersten Mal nicht bloß verstehen, sondern fühlen konnte.
Ich hätte an diesem und den folgenden Tagen darauf warten können, dass du stirbst und täglich Angst davor haben können. Du hast mir dabei geholfen, das genaue Gegenteil zu tun. Das Leben mit dir war so leicht und der Tod so weit weg, dass dein Abschied so plötzlich kam und mich mit voller Breitseite traf.
Ich bin unendlich dankbar für all die Freude und Weisheit, die du in unser Leben gebracht hast. Wir vermissen dich. Dein durch die Wohnung flitzen, wie du jeden noch so seltsamen Ort in der Wohnung bekletterst, all die Blumenerde aus den Töpfen buddelst, uns unser Essen klaust, verrückt durch die ganze Wohnung rast, Kimba sooo interessant findest, dass du sie ununterbrochen verfolgst, wie wir jeden Tag neue und völlig verrückte Plätze von dir finden, in denen du dein Essen bunkerst (zum Beispiel gekochtes Ei hinter den Sofakissen🙄) oder wie du deine Sonnenblumenkerne selbst in unseren Blumentöpfen einpflanzt und ein paar Tage später fröhlich die Sprösslinge abnagst. Libby, du warst, bist und bleibst echt ne ganz besonders großartige Ratte in unserem Leben.💜
Das Tier-Dilemma
Erneut steht nun natürlich viel zu früh die Frage im Raum: Was wird nun aus Wiesel, Alva und Malie? Ich habe es ja oft erwähnt: Ratten sind Rudeltiere und drei Stück sind das absolute Minimum und eher eine „Not-Ausnahme“, als eine artgerechte Entscheidung im Sinne der Tiere. Weiterhin kommt die Abgabe unserer vorhandenen Mädels nicht in Frage, also suchen wir gerade nach in Not geratenen Ratten-Mädels die ungefähr im selben Alter sind.
Es ist das ewige Dilemma. In jegliche Richtung. Denn eigentlich wollen wir keine Haustiere mehr in der Wohnung, geschweige denn im Käfig halten. Die Haltungsformen widersprechen schlicht unserer Auffassung einer artgerechten Tierhaltung.
Die finanzielle und seelische Belastung ist natürlich auch groß. Wobei ich sagen muss, dass das, was die Tiere uns zurückgeben, insbesondere den Schmerz bei Weitem übertrifft.
Tiere sind eben auch eine Verpflichtung und bringen eine Abhängigkeit mit sich, die wir eigentlich gerne mal nicht mehr hätten. Wir sind in 11 Jahren 2 x für mehr als nur ein Wochenende im Urlaub gewesen. Ich habe fast noch nichts von dieser Welt gesehen. Aber einfach mal spontan verreisen, das geht mit Tieren nicht. Zumindest eben nicht, wenn man sich wie wir dafür entscheidet, die übernommene Verantwortung nicht an eine Pension, Familie oder Freunde abzugeben.
Gleichzeitig lieben wir unsere Tiere. Wir würden sie für kein Geld der Welt eintauschen. Und uns jederzeit wieder dafür entscheiden, Bella bei uns aufzunehmen und von Hand groß zu ziehen. Genau weil wir uns irgendwann dazu entschieden haben Verantwortung zu übernehmen, müssen wir sie nun auch tragen. Auch bzw. möglicherweise sogar besonders in Bezug auf Kimba, siehe folgender Abschnitt.
Kimba-Katzen-Kumpel
Nach dem Abschied von Bongo im April zeigt sich immer mehr, dass es Kimba alleine nicht gut geht. Wir haben uns vor dieser Entscheidung sehr lange gedrückt. Mittlerweile ist es aber so offensichtlich, dass wir es nicht mehr guten Gewissens ignorieren können. Kimba ist alleine unglücklich. Sie langweilt sich zu Tode. Trotz all der Zeit und der Tatsache, dass wir im Vergleich zu anderen quasi immer Zuhause sind: Wir als Menschen können und wollen das nicht kompensieren.
Es bleiben also nur zwei Möglichkeiten, um Verantwortung zu übernehmen: Entweder wir schauen nach einem neuen Zuhause für Kimba, oder geben einer zweiten Katze ein neues Zuhause. Und da Ersteres für uns ausgeschlossen ist, bleibt nur Möglichkeit Nummer 2.
Also suchen wir gerade (zugegebenermaßen allerdings noch recht zaghaft) nach einer Zweitkatze in Kimbas Alter (also um die 13 Jahre). Mal schauen, wo wir da landen und was uns da erwartet.
Freundschaften & Ich 2021 Edition
Vor ziemlich genau zwei Jahren schrieb ich im Artikel „Freundschaften und ich“ darüber, wie frustrierend meine ehemaligen Freundschaften waren und wie selten ich mich während oder nach den Zusammenkünften gut fühlte.
Ende 2019 war ich an einem Punkt, an dem ich gefühlt kurz vor einer Art von Sozialphobie stand. Denn die Gesellschaft mit meinem bisherigen freundschaftlichen Umfeld bereitete mir Unwohlsein. Ich hatte Angst vor gewissen Treffen, weil sie mir auf den Magen und Darm schlugen und meine Panikattacken triggerten.
Anfang diesen Jahres schrieb ich in „Immer wieder Sonntags 254“ davon, dass diese Art der Angst seit Beginn der Pandemie sich in Luft aufgelöst hat. Irgendwie hat sich seit Januar 2020 alles so zusammen gefügt.
Neben dem Wegfall der klassischen gesellschaftlichen „Pflichten“ (durch die Corona Pandemie) kamen auch neue Freunde in mein bzw. später dann unser Leben. Nach unserem gestrigen 13-Stunden-Spieletag mit besagten Freunden ist mir heute nochmal bewusst geworden, wie neuartig-wohl ich mich in dieser Konstellation fühle.
Bei unseren ersten Treffen im letzten Jahr wartete ich regelrecht darauf, dass meine Angst wieder „kickt“, ich unruhig werde und mir schlecht wird. Oder dass ich meine typische innere Unruhe spüre und eigentlich lieber nach Hause möchte. All das blieb aus. Ich fühle mich dort so wohl, sicher und Zuhause, dass Gefühle von Scham oder Angst für mich in den gemeinsamen Stunden zu einem Fremdwort werden.
Was für eine schöne Lebens-Bereicherung 💜
Und sonst so?
Ich habe die letzten Tage vorrangig damit verbracht, Fotos für meine geplante Artikelreihe für meinen zweiten Blog Frau-Achtsamkeit.de zu machen. Außerdem habe ich ein bisschen Fensterdeko gebastelt, ein paar Runden Dead by Daylight gespielt und wunderherrlich mit Marius auf dem Balkon in der Herbstsonne gefrühstückt.
Zwar sind unsere Holland und Wander-Pläne in dieser Woche die sechste Woche in Folge über den Haufen geworfen worden, aber ich bin zuversichtlich, dass wir es bis November dann doch nochmal schaffen, ein oder zwei größere Wanderungen in Holland oder Belgien zu gehen.
Für heute steht sonst nichts mehr auf dem Plan. Die Sonne lockt mich ein wenig, die Menschenmassen vor der Türe jedoch nicht. Deshalb werde ich mich wohl den Rattenmädels widmen.
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag!