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Was ist Trance Tanz und was macht er mit mir?

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Als ich den Begriff „Trance Tanz“ zum ersten Mal hörte, geisterten mir hunderte Vorurteile durch den Kopf. Für mich war klar, dass da ein paar „Verrückte“ nackig ums Feuer tanzen, während sie sich irgendwelche bewusstseinsöffnende Substanzen reinpfeifen.

Und dann lernte ich eine dieser Verrückten kennen, landete in ihrem Blind Dance Workshop und machte eine der intensivsten Erfahrungen meines Lebens…bevor ich Euch aber von meinen Erfahrungen erzähle, noch das ein oder andere „Grundsätzliche“.

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Foto: Unsplash

Was bedeutet Trance?

Das Wort „Trance“ ist bei uns meist mit etwas abgehobenem, nicht weltlichen verbunden. Etwas nicht Greifbares. Im Ursprung meint Trance allerdings nichts weiter, als die absolute Konzentration auf etwas, während man im selben Moment absolut tiefenentspannt ist und so den Verstand für eine Zeit lang ausschaltet. Man geht im Moment auf.

Eigentlich ist Trance gar nichts Abstraktes. Wir sind fast täglich irgendwie in Trance. Zum Beispiel, wenn wir lesen und völlig in die Geschichte eintauchen oder wenn wir besonders konzentriert unseren Gedanken nachhängen. Plötzlich verschwimmt alles um uns herum und wir bekommen das Außen nur noch in Bruchteilen mit. DAS ist ein Trance-Zustand.

Natürlich können solche losgelösten Bewusstseinszustände sich auch hoch bis zur Ekstase entwickeln, aber selbst dieser Zustand ist nichts unnatürliches oder esoterisch-seltsames. Ganz im Gegenteil!


Was ist Trance Tanz – Was passiert beim Trance Tanz ?

Man tanzt. Es ist so simpel und doch das tiefgreifendste, das ich in bewegter Form je erlebt habe. Beim Blind Dance, eine Variante des Trance Tanzes, tanzt man mit verbundenen Augen. Meist in einer größeren Gruppe und über einen langen Zeitraum (von ca. zwei bis drei Stunden) zu ganz unterschiedlicher Musik, die Emotionen in uns wecken kann (aber nicht muss). Es geht nicht darum, besonders schön oder einzigartig zu tanzen, sondern darum, dass die Musik dich tanzt.

Bei den Tänzen, die ich mitgemacht habe, gab es im Vorfeld Fragen (z.B. bei der Heldenreise „Was fehlt dir in deinem Leben?“ „Wo sehnst du dich nach mehr Leben?“), die man gedanklich mit in den Tanz nehmen konnte und die durch die Musik teilweise unterstützt wurden. Außerdem wurden Trommeln gespielt, die zeitweise die digitale Musik und das Erleben verstärkt haben.

Der Tanz ist das stärkste Ausdrucksmittel der menschlichen Seele.
Thomas Niederreuther 

Beim Trance Tanz kann alles und nichts passieren. Jeder macht beim Tanzen ganz unterschiedliche Erfahrungen. Sicher ist: was auch immer passiert, es geschieht in einem selbst. Vielleicht fühlt man sich im Tanz berührt, beglückt, nachdenklich, traurig, euphorisch, wütend, verzweifelt, aggressiv oder einfach nur leer. Manche tanzen ununterbrochen, andere stehen, springen, liegen oder rollen. Schreien, weinen, lachen. Alles ist erlaubt, alles geschieht, manches verändert sich. Wenn man Lust hat / bereit ist, es zu zu lassen.

Für den Blind Dance bekommt man Augenbinden/Tücher, damit man blind tanzt. Das ist der einzige kleine, aber sehr effektive Unterschied der beiden Tanzarten. Mit verbundenen Augen ist man nämlich weniger damit beschäftigt, sich Gedanken darüber zu machen, wie man aussieht und was die anderen denken. Mir hilft es außerdem, noch mehr im Moment zu sein.

Was außerdem passieren wird: man wird schwitzen. Bei einem dreistündigen Tanz, mit entsprechend vielen Menschen im Raum, bleibt das nicht aus. Für mich persönlich war das Schwitzen, wie eine Befreiung. Ein Fluss, der den Körper durchrollt und alles wegschwemmt.

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Meine Erfahrungen mit Trance Tanz / Blind Dance

Ich habe kürzlich an der 3-tägigen Blind Dance* Heldenreise mit Anka Zips & Carsten Kühl teilgenommen und mein Befinden in vier von fünf Tänzen mit Vorher/Nachher Fotos, sowie dem ein oder anderen Video festgehalten. Meist sagen Bilder mehr als Worte, weshalb ich sie zuerst sprechen lasse. Es sind die Fotos von vier Abenden, links ist jeweils das Vorher-Foto und rechts das Nachher-Foto. Ich habe versucht, so authentisch und neutral zu gucken, wie es mir meine jeweiligen Gefühle zugestanden haben:

Insgesamt gab es fünf ca. zwei Stunden lange Trance Tänze, zu jeweils einem Archetypen ( Tanz 1 „Die Suchende/Der Suchende“, Tanz 2 „Die Heilerin/Der Heiler“, Tanz 3 „Die Kriegerin/Der Krieger“, Tanz 4 „Die Liebende/Der Liebende“, Tanz 5 „Die Königin/Der König“), die mich, auf ganz unterschiedliche Art und Weise, bewegt haben. Auch hier sprechen die Vorher/Nachher Videos echt Bände:

Mein Mini Video-Tagebuch mit einigen Worten jeweils vor und nach dem Tanzen

Von der Suchenden zur Findenden. Egal ob ich eine Frage gestellt habe oder nicht. Die Antwort kam verlässlich. Heilen, kämpfen, lieben, siegen. Genau so habe ich es empfunden. Ich habe mich von den Tänzen bewegen lassen. Auf eine Art und Weise, wie ich sie nie für möglich gehalten hätte.

Während des Tanzes wird irgendwie alles glasklar. Mich überkommt eine Welle der Gefühle, die sich, gemeinsam mit dem Schweiß, über meinen gesamten Körper ergießt. Es werden so krasse Energien und Kräfte frei, dass es mir regelrecht den Boden unter den Füßen wegzieht. So manches Mal hatte ich das Gefühl, fliegen zu können und völlig frei zu sein.

Was mich fast am meisten beeindruckt: obwohl der Tanzraum voller Menschen war, bin ich nie mit jemandem zusammen gestoßen und hab nur sehr, sehr selten überhaupt jemanden berührt. Die meiste Zeit tanzte ich sehr offen und weit, verlor trotz temporärer „Blindheit“ aber weder das Gleichgewicht noch die Orientierung. Ich hatte das Gefühl, dass mich eine riesengroße Energiekugel umgibt, mit der ich tanzen und machen kann, was immer ich will. Ein wahnsinnig cooles Gefühl.

Wo immer ein Tanzender mit dem Fuß auftritt,
da entsteht aus dem Staub ein Quell des Lebens.
Rumi

Am Ende der Reise blieb die Gewissheit, dass ich nicht erst jemand werden muss, sondern schon bin. Vollkommen in meiner Unvollkommenheit. Ich bin voller Kraft und kann alles schaffen. Mehr noch, als ich glaube und mir vorstellen kann.


Meine Vorurteile weggetanzt

Keines meiner Vorurteile in Bezug auf den Trance Tanz / Blind Dance hat zugetroffen. Im Gegenteil! Ich habe eine der besten Erfahrungen in meinem Leben gemacht, offene, berührbare Menschen kennen gelernt und wahnsinnig viel für mein Leben mitgenommen. Das Feuer gab es in unseren Herzen, die Verrücktheit im Kopf und nackt war meine Seele. Sonst aber nix ;-)

Mir hat es so gut gefallen und getan, dass ich Blind Dance Veranstaltungen gerne öfter besuchen möchte. Ich hab mich selten so geerdet, frei und kraftvoll gefühlt. Eine Erfahrung, die ich jedem nicht nur ans Herz legen kann, sondern regelrecht wünsche.

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Trance Tanz / Blind Dance in Duisburg & Wuppertal

Anka Zips und Carsten Kühl veranstalten in regelmäßigen Abständen Schnupper-Blind Dance Abende* in Duisburg (Kostenpunkt: 29€), sowie mehrtägige Workshops.

Anka und Carsten haben mich als Menschen tief beeindruckt. Sie sind wahnsinnig präsent, einfühlsam, humorvoll und führen ihre Events mit einem Mix aus Tiefe & Leichtigkeit. Ich habe mich von der ersten Sekunde an wohl behütet & willkommen gefühlt und war von den beiden, auch im gemeinsamen Zusammenspiel, hellauf begeistert.

Eine Antwort auf „Was ist Trance Tanz und was macht er mit mir?“

Hammer beschrieben. Ich hab genau aus den von dir genannten Vorurteilen noch nie bei sowas mitgemacht, aber dein Bericht klingt SO GUT, dass ich es unbedingt mal ausprobieren will.
Danke!

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